Brokkr
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Moin Moin! *wie gut das wir immer auf den Märkten unsere Mobili-Wiki-Dusche dabei haben " Brokkr , der auf den VA´s immer nach blümchen riecht
Ja, ich nehme an, damals ist man mit Feuereifer und beiden Beinen voraus freiwillig in die Grube gesprungen und hat jeden Abend eine Kerbe in den Bettpfosten geschnitzt nach dem Motto "Gott sei Dank, wieder ein Tag näher am Sterben..." Tut mir leid, wenn ich mir ansehe, wie verzweifelt die Leute sich mit Amuletten und Reliquien zum Schutz gegen alles Mögliche behängt haben, glaube ich nicht wirklich daran, daß sie sonderlich viel lieber gestorben sind als heute. Vielleicht bewußter, aber nicht lieber. Abgesehen davon: Georg hat ja mich nach meiner Meinung gefragt. Nicht die Person, die ich vielleicht geworden wäre, wäre ich im Jahr 760 zur Welt gekommen... Zum Thema Ehe: Ich stimme dir zu, daß die Chancen, daß andere Leute für mich "den Richtigen" aussuchen ungefähr genauso hoch sind wie die, daß ich selber zufällig "den Richtigen" erwische. Und die Chancen, daß die Ehe auf Dauer glücklich ist, vermutlich auch. Aber was, wenn ich gar keinen Ehemann haben will? Und aber auch nicht ins Kloster gehen? Das Leben im Kloster wiederum ist in erster Linie von strengen Regeln geprägt. Daß man sich um seinen Lebensunterhalt nicht kümmern mußte, glaube ich auch nicht - die Aufgaben waren im Gegenteil exakt verteilt. Inwieweit dabei überhaupt allen Nonnen die eigenständige Beschäftigung mit Büchern gestattet war, weiß ich nicht. Ich gehe aber davon aus, daß dazu zumindest die Erlaubnis der Oberin notwendig war.Original von Uwe-Lammla Der besaß der Tod nicht den Stellenwert von heute. Ungleich wesentlicher war das Seelenheil. Mit diesem Hintergrund wird die Medizin sekundär.
Wahrscheinlichkeitsrechnung . Etwa 80% der mittelalterlichen Bevölkerung dürfte in der Landwirtschaft beschäftigt gewesen sein (im Frühmittelalter wohl etwas mehr, im Spätmittelalter weniger). Davon wiederum waren geschätzte 90% unfrei. Die Chance, daß ausgerechnet ich nicht aus diesem Bevölkerungsteil stammen sollte, wäre also nicht sonderlich viel größer als die, heutzutage als Neureichen- oder Prominententöchterchen zur Welt zu kommen. Wie oft im Jahr bekam ein Bauer in Dorf Hinter-Unter-Tupfing wohl einen fahrenden Sänger zu sehen? Durften Unfreie reisen? Zum Thema Dorfgemeinschaft: Öhm. Ich bin in einem Dorf groß geworden. Persönliches Trauma, schätze ich.Wieso meinst Du überhaupt, daß notwendig sozial ganz unten gestanden hättest?
Und welche Möglichkeiten hätte konkret die 15jährige Tochter eines unfreien Bauern gehabt? Heiraten oder Kloster. Punkt. Zum Thema schlagende Ehemänner: Tatsache ist nun mal, heute kann ich deswegen zur Polizei gehen. Damals? Und als Beispiel, inwieweit es leicht jähzornige Ehemänner im Mittelalter gab und was die Ehefrauen konkret diesbezüglich tun konnten, fällt mir gerade die Geschichte von Ludwig II ein (Herzog, 1229-1294, nicht zu verwechseln mit dem "gspinnerten Luggi", dem späteren König gleichen Namens). Siehe Wikipedia: Maria von Brabant Das Minnespiel war sehr erheiternd ^^. Jeder, der die Frechheit besitzt, in einer Szene mit höfischer Werbung ein Verspaar wie "Reime/Haferschleime" unterzubringen, hat bei mir auf jeden Fall einen Stein im Brett.Auch im Mittelalter kam es darauf an, aus seinem Leben etwas zu machen. Damals war die Welt noch groß, und also voller Möglichkeiten.
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