Naja, trotz aller Hinwendung zum Jenseitigen, wurde schon gerne Gefeiert, allerdings eher der Namenstag. Mit dem Geburtstag fingen erst die Protestanten wieder an (nachdem Ägypter und Römer ihn lange gefeiert haben), und in Erzkatholischen Kreisen wurde der Geburtstag erst im 19. Jhdt. wieder salonfähig. Die Frage ist allerdings: Was meinst du mit "Mittelalterlichen Grüßen"? An guten Wünschen kam damals wohl im Prinzip das selbe wie heute... Oder meinst du die Sprache? Wenn du dir sowas vorstellst wie: "Wohledler Freund, es sey mir eyne gar groze Freude, euch zum Anlasse des Jahrestages eurer Geburt alles Glück dyeser Welt und Gottes Segen allzeyt zu wünschen, sowye euch meyner unverbrüchlichen Treuve und Freundschaft zu versychern." Dann bist du im Bereich "Historische Grundlagen" leider Falsch. Diese unselige Perversion einer Sprache ist dem stümperhaften Versuch zu verdanken, auf Mittelaltermärkten eine "urige" Athmosphäre zu vermitteln. Mit Mittelalterlichem Deutsch hat das Ganze nichts zu tun. Und ob das Geburtstagskind mit Glückwünschen auf Mittelhochdeutsch was anfangen kann ist recht fraglich. Bliebe noch die Form: Wie wär´s mit einem Glückwunsch-schreiben auf Pergament, mit Federkiel und Tinte geschrieben und der Anfangsbuchstabe (Initiale) besonders ausgeschmückt? Dann noch mit einem Wachs-siegel verschließen und ab in den Briefumschlag (damit dem schönen Teil nichts passiert...). Das wär´ doch mal was besonderes, auch ohne pseudohistorisches Kauderwelsch.