Gruß unter den Ritterorden/Ordensangehörigen

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Anubis

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Viele werden es kennen und es ist mittlerweile ein Automatismus geworden. Trifft man auf andere Ordensdarsteller, kommt ein "Pax vosbiscum" und als Antwort "Et cum spiritu tuo". Auf dem letzten Forentreffen hat mir Matthias einen Denkanstoß gegeben, das dies eigentlich falsch wäre, da dieser Gruß aus der Liturgie stammt. Wie sollte es dann heißen, ein "Pax tecum - Et tecum pax" vielleicht? Es würde sich noch "Laudetur Jesus Christus - In aeternum amen", oder "Dominus (Deus) vobiscum - Et cum spiritu tuo" anbieten. Wie seht Ihr das
 
Ich kopiere mal auf die schnelle das was Bruder Heribert von Werden damals dazu geschrieben hat. Auf den Gruss "pax vobiscum" dürfte allgemein mit "et vobiscum (quoque) pax" geantwortet worden sein, das "et cum spiritu tuo" entgegnete man eher einem Priester gegenüber, und wahrscheinlich auch in erster linie auf "dominus vobiscum!". diese Antwort hat in erster Linie Liturgische Bedeutung. Begrüßung jeglichem Ordensbruder oder Schwester ist Laudetur Jesus Christus (Gelobt sei Jesus Christus) Antwort darauf ist dann: in aeternam, amen - in Ewigkeit, Amen. Bitte verzichtet grundsätzlich auf das Zitat: Dominus vobiscum, das gehört zum Sündenbekenntnis. Bei Pax vobiskum bei Ordensbrüdern und Schwestern bekomme ich auch mächtig Bauchschmerzen und hat nichts mit der ordenlichen Begrüßung von Ordensleuten zu tun und echte Ordensleute kommen sich dann arg veralbert vor, wer aber kein Latein kann, darf auch gerne die deutsche Begrüßung Gelobt sei Jesus Christus und Antwort in Ewigkeit, Amen verwenden.
 
Super Thema! War bei uns auch immer mal wieder eine Frage welche immer wieder auftaucht. Guter Input Gortroop, sowas schwebte mir auch immer im Kopf herum. In "daily living in the twelfth century" beschreibt Alexander Neckam den üblichen Begrüssungsritus von Reisenden... ich werde das mal noch raussuchen und hier reinstellen, vielleicht könnte das uns auch etwas sagen.
 
Gelobt sei Jesus Christus ist heute noch in vielen Kirchen üblich, als Gruß. Wen wir schon dabei sind. Gab es den Ostergruß im Lateinischen bzw. in den Orden auch? Gruß: Er ist auferstanden. Antwort: Er ist wahrhaftig auferstanden.
 
Nur mal so als Nebeninput, auch wenn es deutlich moderner sein sollte. Der Zunftgruß im Handwerk lautet doch auch: Gott grüßt das ehrbare Handwerk. Antwort: Gott grüß es. Den Ostergruß muss ich mal weiter erforschen, der sagt mir jetzt mal nichts.
 
Ich kenne hierzu keine Quellen, halte es für unwahrscheinlich entsprechende Quellen zu finden und halte mich deshalb mit Spekulationen zurück. Gerade bei geistlicher Darstellung, bei der persönliche Religionsbedürfnisse schnell mal mit rein schwappen, ist meiner Meinung nach weniger mehr. Welchen Grund habe ich als 14.-Jh.-Franziskaner-Laienbruder einen 12.-Jh-Templer-Ritterbruder zu grüßen? Weder hätten wir uns zeitlich treffen können, noch uns als Ordensbrüder etwas zu sagen gehabt, und erst recht nicht hätten wir als Laien einen lateinischen Gruß getauscht. Und Leute einer z.b. Templer-Gruppe untereinander? Wenn man es aus der Sicht des guten alten Clairvaux-Bernhard sieht, dann gilt "Klappe halten - Arbeit machen" sowieso als höchstes Gut. ;)
 
Welchen Grund habe ich als 14.-Jh.-Franziskaner-Laienbruder einen 12.-Jh-Templer-Ritterbruder zu grüßen?
Weil Moped Fahrer sich auch untereinander grüßen. :whistling: (sorry, war nicht so bös gemeint, wie das vielleicht rüber kommt )
 
Diese Höflichkeit ist dann außerhalb der Darstellung begründet und sollte meiner Meinung nicht auf Darstellungsebene erfolgen. Mir ist "Hallo, schön mal einen anderen Ordensdarsteller zu treffen. Sehr schöner Umhang." tausendmal lieber als ein "Laudetur Jesus Christus". Da bin ich zu sehr Larper, der im Kopf mit Spiel- und Erlebnisebnen hantiert. Die Mopedfahrer grüßen sich ja auch nicht, indem sie "brumm brumm" sagen ;)
 
Die Moped Fahrer strecken zwei Finger aus. Das machen auch die Vespa Fahrer und auch die Entenfahrer, die leider immer seltener werden. Und so was in der Art findet glaube ich auch unter den "Ordens" Leuten statt. Das was ist korrekt ist vermutlich gar nicht so wichtig (einigen), sondern man sieht sich in einer Sonderstellung innerhalb der Darsteller und damit auch verbunden. Ein einfaches Tach wäre wohl zu banal und man könnte es ja auch zu jedem Anderen einschließlich Besuchern sagen. Ich fürchte Wolfram das zu ändern und auf zu klären artet in Missionsarbeit aus.
 
Ich fürchte Wolfram das zu ändern und auf zu klären artet in Missionsarbeit aus.
Ich fürchte, die Ritterorden waren jetzt nicht für ihre missionarische Tätigkeit bekannt... Aber gegen diesen Automatismus anzukämpfen ist schwer.
 
Ich finde es nach wie vor albern. Wenn jemand meint mich so grüßen zu müssen, grins ich den an und je nach dem in welchen Bundesland ich mich befinde, kommt ein Servus oder ein Hallo oder bestenfalls ein "Grüß Gott" zurück. Manchmal merkt man wirklich dabei, das einige "cool" sein wollen wenn sie das so sagen. Da lass ich mir ein "Got zum Gruße" noch eher gefallen. Ebenso amüsant (ja und den Spass erlaube ich mir ab und an) finde ich wenn man statt "Danke" dann "Vergelts Gott" sagt. Was in Bayern in ländlichen Gegenden bei älteren Menchen durchaus noch üblich ist. Verdattert schau ich allerdings, wenn dann jemand "schenks Gott" antwortet, was wiederum richtig ist. Andere Frage, weis jemand wie es mit dem Gruß "Der Friede sei mit dir" aussieht?
 
Das täuscht Dich nicht. So kenne ich das auch. Und dieses "Und mit deinem Geiste." antwortet die Gemeinde dem Priester während der Liturgie (nach dem Friedensgebet vor dem Agnus dei) . Allerdings lautet die Formel da "Der Friede des Herrn sei allezeit mit Euch. - Und mit deinem Geiste."
 
Ich bin evangelisch und bei uns grüsst der Pastor die Gemeinde mit "Der Herr sei mit Euch" (nach dem lat. "dominus vobiscum") und die Gemeinde grüsst zurück "und mit Deinem Geiste" ( das wäre lateinisch "et cum spirito tuo"). Tante Google bestätigt mir diesen Wortlaut auch für die katholische Liturgie. Dies ist also tatsächlich eine Grußformel aus dem klerikalen Kontext, die durchaus unter Kirchenleuten auch außerhalb des Gottesdienstes verstanden wurde, zumal lateinisch unter "gebildeten" Leuten Umgangssprache war. Ob sie im Alltagsleben so Verwendung fand, weiß ich nicht und ist vermutlich auch heute nicht mehr ohne weiteres nachweisbar. Für mich spricht aber nichts gegen ihre Verwendung unter Ordensdarstellern. Die Antwort wäre m.E. sogar für (zumindest gebildete) Zivildarsteller in Ordnung. "Der Friede sei mit Dir" ist in der katholischen Messe eine Grußform, die Bischöfen vorbehalten ist - der Bischof grüsst also die Gemeinde nicht wie der einfache Priester mit "dominus vobiscum" sondern mit "pax vobiscum". Warum das so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Antwort der Gemeinde bleibt die gleiche, also "et cum spirito tuo". Wenn man also nicht gerade einen Bischof darstellt, sollte man lieber bei "dominus vobiscum" bleiben. Hierbei setze ich jetzt immer voraus, dass alle diese Ansprachen vor Publikum erfolgen - "entre nous", also in publikumsfreier Zeit sollten mMn Darsteller miteinander normale Alltagssprache verwenden. Und auch beim Erklären (also wenn man sich an Besucher wendet) passt für mein Gefühl moderne Alltagssprache besser.
 
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