Ich bin evangelisch und bei uns grüsst der Pastor die Gemeinde mit "Der Herr sei mit Euch" (nach dem lat. "dominus vobiscum") und die Gemeinde grüsst zurück "und mit Deinem Geiste" ( das wäre lateinisch "et cum spirito tuo"). Tante Google bestätigt mir diesen Wortlaut auch für die katholische Liturgie. Dies ist also tatsächlich eine Grußformel aus dem klerikalen Kontext, die durchaus unter Kirchenleuten auch außerhalb des Gottesdienstes verstanden wurde, zumal lateinisch unter "gebildeten" Leuten Umgangssprache war. Ob sie im Alltagsleben so Verwendung fand, weiß ich nicht und ist vermutlich auch heute nicht mehr ohne weiteres nachweisbar. Für mich spricht aber nichts gegen ihre Verwendung unter Ordensdarstellern. Die Antwort wäre m.E. sogar für (zumindest gebildete) Zivildarsteller in Ordnung. "Der Friede sei mit Dir" ist in der katholischen Messe eine Grußform, die Bischöfen vorbehalten ist - der Bischof grüsst also die Gemeinde nicht wie der einfache Priester mit "dominus vobiscum" sondern mit "pax vobiscum". Warum das so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Antwort der Gemeinde bleibt die gleiche, also "et cum spirito tuo". Wenn man also nicht gerade einen Bischof darstellt, sollte man lieber bei "dominus vobiscum" bleiben. Hierbei setze ich jetzt immer voraus, dass alle diese Ansprachen vor Publikum erfolgen - "entre nous", also in publikumsfreier Zeit sollten mMn Darsteller miteinander normale Alltagssprache verwenden. Und auch beim Erklären (also wenn man sich an Besucher wendet) passt für mein Gefühl moderne Alltagssprache besser.