Gruppe ja oder nein?

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
M

maxistreibl

Guest
Hallo zusammen, meine Freundin und ich waren mal Mitglied in einer Gruppe. Das ganze hat und nicht so zugesagt und wir sind ausgetreten. Jetzt lagern wir solo oder mit Barden, Händlern oder anderen "Einzelkämpfern zusammen". Wenn man so am Rande mitbekommt wie viel Streit in den Gruppen und unter den Gruppen oft herrscht, kann ich nur den Kopf schütteln. Ich hätte mal gerne eure Meinung und Erfahrungen zu diesem Thema. LG Maxi
 
Ich selber kann dazu gar nichts sagen, da ich nicht lagere. Aber es gab schon mal Threads mit ähnlichem Thema, da könntest du vielleicht erste Meinungen finden: Klicken Sie hier
 
Es gibt wie bei jedem Thema ein Für und Wider...Die meisten Leute, die nichts mit den größeren Gruppen am Hut haben, kommen meist nicht mit der Vereinsmeierei und den hierarchischen Strukturen zurecht, das liegt aber auch meist an der Führungsperson einer Gruppe. Es gibt Gruppen mit einem charismatischen Anführer, der es immer wieder schafft, alle Interessen unter einen Hut zu bringen und aufgrund seiner Persönlichkeit die Leute dazu, sich freiwillig unterzuordnen. Er/Sie entfernt auch immer zielsicher querschießende Unruhestifter sowie Intriganten aus der Gruppe. Das setzt eine gewisse Härte voraus, die weniger hart eingestellte Zeitgenossen abschreckt. Ein guter Lagergruppenführer ist ein Stück weit immer auch ein Diktator...
 
Hier muss ich von Tronje rechtgeben, leider kommt das des öfteren vor, das sich einige Lagergruppenführer als Diktatoren aufführen und selber nichts auf die Reihe bringen, das hab ich leider selber erfahren müssen, nach einem entsprechenden Streit hatte ich diese Gruppe verlassen und bin jetzt in der 2. Saison als Einzeldarsteller unterwegs, hab mich zum lagern aber auch einer anderen Gruppe angeschlossen, da kann ich fast nur von guten Erfahrungen sprechen, lag aber wohl auch daran, das wir als Darsteller ähnliche Ansichten hatten und jeder beim Auf und Abbau des Lagers angepackt haben und auch das miteinander im Lager war eigentlich immer recht gut, da jeder auch seine entsprechenden Aufgaben zu erfüllen hatte, damit alles recht reibungslos ablaufen konnte. In der nächsten Saison werde ich mehr mit meiner eigenen Darstellung als Lazarener unterwegs sein, da ich auch ein wenig Zuwachs bekommen habe, so bin ich nicht mehr ganz alleine und was mich ganz besonders freut, ist, das ich für nächstes Jahr ein etwas größeres Projekt vor habe, das in diesem Jahr mit einer kleinen anfänglichen Idee beim Markt in Montabaur begann, diese Idee beruht auf Bruder Clemens von Treist und Bruder Christian von Spandow, auch beides Einzeldarsteller und Initiatoren des Lazarus-Konventes beim Markt in Montabaur 2011. Aber gerade als Einzeldarsteller ist man oftmals viel flexibeler als in einer Gruppe, aber es gibt auch viele Vor- und Nachteile als Einzeldarsteller, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
 
In Deutschland ist das ja immer so eine Sache mit dem Vereinswesen, es gibt ja etliche die den Verein an sich als Hobby sehen, und nicht das was der Verein macht... Was das diktatorische angeht: Ich bin der Meinung dass einer da sein muss der sagt wo es lang geht, den Verein am Leben erhält, Mitglieder motiviert etc. Das setzt allerdings Befähigung voraus, "Führen durch Vorbild" Ich für meinen Teil hätte gern eine motivierte Gruppe, bin einfach nicht der Typ der allein irgendwo hingeht.
 
Ich bin der Meinung dass einer da sein muss der sagt wo es lang geht, den Verein am Leben erhält, Mitglieder motiviert etc.
und die Tatsache, dass viele Gruppen einen solchen Motivator brauchen, ist m.E. das eigentliche Problem... MICH muss in meinem Hobby niemand motivieren... und den Hut aufhaben und oben genannte Rolle spielen, brauche ich erst recht nicht. "Führen", "Anleiten" etc. pp. kann ich auch auf Arbeit. Erfolgreich Mitglied in einer Gruppe kann nach meiner Erfahrung nur der sein, der ein gutes Stück Leidensfähigkeit und Selbstaufgabe leben kann ... das ist nicht gerade eine Tugend der heutigen Zeit.
 
1.@ das Lorb: Sehe ich genau so, Führung und Anleitung habe ich genug in der Arbeit. Ein Hobby soll Spass machen und eben eine Abwechslung zum Job liefern. 2. Sagt mal wo kommen eigentlich die vielen Zwistigkeiten zwischen den Gruppen her?
 
Ich kenne eine Gruppe, die das mit ihrem Verein ziemlich ernst nimmt. Mit Vorstandssitzung, Vereinsbeiträgen und Strafgeldern für versäumte Versammlungen. Ich glaube diese Gruppe hat sich schon vier bis fünf mal neu gegründet. :wiki3 Wir sind im Grunde nur eine kleine Gruppe. Also meine Alsunna und ich. Seit einem knappen Jahr haben wir einen Servi auf Probe dabei, der sich aber gut macht und wacker schlägt. Es dauerte allerdings eine Weile, bis wir ihm die Flausen aus dem Kopf geschlagen hatten und er nun genauso tickt wie wir. Wir haben da Glück gehabt, dass es geklappt hat. Aber nicht jeder hat so ein Glück, Mitglieder zu finden, die trotz eines gewissen Alters noch formbar sind. Da die Lagerarbeit für drei Leute gut aufgeteilt ist, hat auch keiner die Gelegenheit sich heimlich vor einer Arbeit zu drücken. Das ist bei großen Gruppen mit z.B. 15 Leuten sicherlich möglich und kann dann auch zu Meinungsverschiedenheiten führen. Wir haben auch schon öfters zusammen mit einer großen Gruppe gelagert und konnten auch beweisen, das wir auch integrationsfähig sind. Jedenfalls ist bei uns in den letzten Jahren immer alles harmonisch abgelaufen. Schliesslich soll das Hobby Spaß machen !!
2. Sagt mal wo kommen eigentlich die vielen Zwistigkeiten zwischen den Gruppen her?
Große Zwistigkeiten zwischen einzelnen Gruppen habe ich noch nie festgestellt. Wenn es denn welche gibt, so könnte ich mir als Grund eine unterschiedliche Auffassung zur Darstellung als Grund vorstellen. Es gibt auch in meinem Bekanntenkreis Gruppen, bei denen ich die Hände über den Kopf zusammenschlage. Aber ich werde mich mit denen doch nicht darüber streiten - schliesslich bringen sie mich auch oft zum lachen :)
Ich für meinen Teil hätte gern eine motivierte Gruppe, bin einfach nicht der Typ der allein irgendwo hingeht.
Ich hatte dir ja schon mal geschrieben, dass du dich gerne melden darfst. Ich könnte dich mal jemanden vorstellen.
 
Da die Lagerarbeit für drei Leute gut aufgeteilt ist, hat auch keiner die Gelegenheit sich heimlich vor einer Arbeit zu drücken. Das ist bei großen Gruppen mit z.B. 15 Leuten sicherlich möglich und kann dann auch zu Meinungsverschiedenheiten führen.
Das ist denke ich ein wichtiger Punkt. Bei einer kleinen Gruppe, sagen wir vier oder fünf Leute, lässt sich viel über Blickkontakt oder kurzem Stichwort regeln. Jeder weiß halt, was gemacht werden muss und jeder hat im Grunde genommen für sich selber auch den Anspruch, dass "der Laden läuft" und man ein enstpanntes Wochenende/Lager hat. Also wird jeder halbwegs erwachsene Mensch es tunlichst vermeiden Stress zu machen oder einen Streit vom Zaun zu brechen, wo es nicht notwendig ist. Wenn die Gruppengröße allerdings eine "kritische Masse" überschreitet, liegt irgendwo bei nem Dutzend Leute, zeigt meine Erfahrung, dass selbst ein gut eingespieltes Team und auch Leute, die eigentlich im Prinzip wissen, "wie der Hase läuft" dazu führt, dass jenseits der "kritischen Masse" eben nicht mehr alles "von selbst läuft" und es jemanden Bedarf, der nötigenfalls mal "Faulenzer" zur Arbeit anspornt, den Überblick behält, Streit schlichtet etc. Nicht ohne Grund gibt es böse Zungen, die behaupten, das TEAM ledliglich ein Akronym für "Toll, ein anderer machts" ist. Dieses Phänomen mit der "kritischen Masse" bei Gruppengrößen habe ich in Sportvereinen erlebt, erlebe ich jedes Mal wieder auf Lagern in der eigenen Gruppe oder bei anderen und auch auf Arbeit. Grüße Albero
 
Ich kenne ja nun beides. Mal bin ich mit "meinen" beiden Männern als "Contubernium" unterwegs. Das klappt eigentlich ganz gut, weil wir ziehmlich ähnlich ticken, was die Arbeitsverteilung angeht. Es gab aber in diesem Jahr auch schon einige Termine, die ich als "Solist mit Kindern" bestritten habe und mich entweder an ein anderes Lager anschloss (hier dann aber mit hierarchischer Struktur und klarer Aufgabenverteilung) oder als Verband von mehreren Einzelpersonen. Auch das hat Spaß gemacht. Wichtig ist nur immer im Vorfeld bei solchen Aktionen Folgendes abzuklären:
  • wer bringt was mit (es nutzt nichts, wenn Ihr 20 Tische aber kein Tarp habt)
  • wie wird das mit dem Essen gehändelt (bei uns ging das in den Fällen dann mit Umlage, hat ganz gut geklappt)
 
[...] MICH muss in meinem Hobby niemand motivieren... und den Hut aufhaben und oben genannte Rolle spielen, brauche ich erst recht nicht. "Führen", "Anleiten" etc. pp. kann ich auch auf Arbeit.
Treffer. Meine ausführliche Meinung und Erfahrung zum Thema würde etwas umfangreicher ausfallen. Gerne später, aber in just diesem Augenblick bin ich einem längeren Beitrag abhold.
 
Gruppen - nein, gar nicht. Nichts für mich. Ich habe die Szene lange beobachtet und brauche Strukturen mit Jarl, Magd und Co. überhaupt nicht. Irgendwie würde mir das das Gefühl geben, ich sei im Büro (und dort bin ich gern) - jedoch benötige ich das Szenario nicht als Wiederholung in meiner Freizeit. Aber ich mag lose Verabredungen mit anderen Handwerkern zum Ausprobieren, Lernen, Austauschen. Findet das Treffen in einem Freilichtmuseum statt, gelten die dortigen Regeln und ansonsten natürlich immer die des menschlichen Anstandes. Funktioniert gut, da ist kaum eine Ansage notwendig. Es ist so wie es Albero in seinem Beitrag formuliert hat, ein kurzer Blickkontakt reicht, jeder sieht, wo etwas zu tun ist. Motivieren muß mich niemand - das tun Funde, Neuigkeiten aus der (Slawen)forschung, Vorträge in Museen etc., der Besuch von Ausstellungen, neue Werkelfähigkeiten usw. usf. zur Genüge und noch für eine sehr lange Zeit. Gruß Britta
 
@Lorb & Maxi: Damit wir uns nicht missverstehen, ich meine damit keinen "Bestimmer", der alles vorschreibt, eher jemanden der koordiniert. :) Als Hobbyverein braucht man ja nicht unbedingt militärische Kommandostruktur. (Sollte zumindest nicht so sein) Ich leite selber einen Verein und versuche die Vereinsmeierei etwas rauszuhalten, hab aber gemerkt das es recht sinnvoll ist, wenn jemand da ist der Streitigkeiten schlichtet, mal bei Leuten nachfragt die schon länger nicht mehr da waren etc. Ist aber auch etwas anderes, bei "meinem" Verein kommen verschiedene Interessen unter einem Dach zusammen, viele Mitglieder sehen sich nur auf Treffen etc.
 
Hjalmar, mein Schöner... ich habe überhaupt kein Problem mit irgendwelchen Strukturen.... aber Hunde, die zum Jagen getragen werden müssen, sind nun mal keine "Jagdhunde". Wir sind auch kein "e.V." ... weil wir erst 6 Leutz sind :D und einige "vereinsgeschädigt" sind. Ich sehe die Zukunft unseres Hobbys sowieso nicht auf "Märkten", sondern bei angesprochenenen Treffen, Belebungen etc. Aber... wie bei so vielen Themen in diesem Forum: Jedem, wie ihm beliebt... Leben und leben lassen. :bye01
 
Was machen 3 Deutsche die sich zufällig treffen? -Sie gründen einen Verein.
:) Ich persönlich denke bei den meisten (kleineren) MA Gruppen handelt es sich um Leute, die auch "privat" gut miteinander können, da braucht es wohl keine Hierarchie. Eine Zeitlang war ich mal in einem Kyudo-Verein, da bin ich nur zum Sport hingegangen. (Ok, ich war 17, der nach mir Jüngste knapp 30 Jahre älter, da gibt es nicht so viele gemeinsame Interessen.)
 
Wir zählen wohl zu den Gruppen, in den denen es häufiger Streit gibt und ich als "Chef" öfter mal dazwischen fahren muss. ich möchte hier nicht weiter darauf eingehen, wo unsere Gruppe ihren Ursprung hat, aber wir haben halt ein breites Altersspektrum, oder anders gesagt, wir sind eine Mehrgeneratioenengruppe. Von den Alten macht jeder seine Arbeit gut und bringt sich in der Gruppe ein. Bei den jungen ist es so, dass da anscheinend jeder Angst hat mehr machen zu müssen als andere. Manche haben begriffen, dass es so nicht geht, andere bauen seit Jahren den selben Bockmist. Jetzt sind wir an dem Punkt, dass Mitglieder der Gruppe nach einem Probejahr aufgenommen werden, und 2 Mitglieder bereits das 2. Probejahr hinter sich haben, aber immer noch nicht offiziell zur Gruppe gehören.
 
Ich denke, es gibt solche und solche Gruppen. Wir sind ein kleiner Haufen. Mal mit 6 Erwachsenen mal mit 8, mal mit 10 plus unsere 2 Kinder. Das ist überschaubar und wirkliche Hirarchien gibt es nicht. Wir haben eine "Kerngruppe" und die macht gemeinsam aus, was wie geplant wird. Anwärter sind meist nicht lang Anwärter und dürfen dann genauso mitreden.. (wenn man sieht, dass ihnen die Gruppe ebeneso Wichtig ist) Man muss einfach miteinander auskommen und zusammen helfen. Dann ist es toll in einer Gruppe zu sein. Es gibt natürlich auch einige, die mit mehr als 20 Leuten daher kommen und da gibt es, wie man immer wieder von den Vorständen hört, ziemliche Probleme. Daher auch unsere Devise: Lieber klein, aber dafür Freundschaftlich.
 
Das scheint überhaupt ein Problem unserer Zeit zu sein. Auch viele andere Vereine leiden unter Nachwuchsproblemen oder klagen über Unzuverlässigkeit der Mitglieder und dergleichen mehr. Der typisch teutsche Vereinsmeier alter Schule scheint im Aussterben begriffen zu sein ;) Mein Mann und ich waren drei Jahre lang Mitglied einer Gruppe und sind dann ausgetreten, um seither entweder zu zweit oder als Gäste bzw. in einer IG mitzulagern. Gründe für den Austritt: unterschiedliche Auffassungen, was die Darstellung angeht und menschliche Probleme. Vor allem mir war zu diesem Zeitpunkt nicht bewußt, dass ich niemanden brauche, der mir per Ordre di Mufti Vorschriften macht. Das war allerdings ein Lernprozess! Sowohl mein Mann als auch ich haben keinerlei Probleme, unseren Teil in einer Gruppenstruktur beizutragen, und wir machen auch (meistens), was man uns sagt. Ansonsten sind wir Menschen, die keinen Chef brauchen. Mir scheint es aber auch so zu sein, dass in vielen Gruppierungen versucht wird, die mittelalterliche Hierarchie nachzuempfinden. Also jemandem, der "oben" ist und andere, die dessen Untertanen sein sollen. Und es ist nun mal so, dass die heutigen Menschen immer noch Gruppentiere sind, andererseits sich aber nur ungern was befehlen lassen wollen. Deshalb bin ich ebenfalls der Meinung, dass innerhalb einer Gruppe jemand das Sagen haben muss im Sinne eines Koordinators und vielleicht auch Entscheiders (wenn nötig). Aber Patriarchat oder Matriarchat mögen viele Menschen nicht mehr, da knallt es früher oder später. Das hat allerdings nichts damit zu tun, wie sich die Gruppe dem Besucher gegenüber präsentiert! Der Besucher sieht - wenn gewollt - trotzdem die mittelalterliche Rangordnung. Wenn jeder Darsteller weiß, worum es geht und welchen Teil er beitragen soll, ist das trotz demokratischer "Hintergrundstrukturen" überhaupt kein Problem.
 

Neueste Beiträge

Oben