Quellensammlungen? Also richtige Quellensammlungen, in denen edierte Originaltexte stehen? Mein Freund Dir kann geholfen werden - auch wenn ich nicht weiß, ob es Dir weiterhilft. :whistling: Denn mir sind keine Quellen bekannt, die sich ausschließlich mit dem Militär beschäftigen würden. Zu den Kreuzzügen fällt mir spontan nur die
entsprechende Abteilung bei den Übersetzungen im Sourcebook ein. Ansonsten sind entsprechende Textstellen über zahlreiche Chroniken, Briefe, Rechnungen, Regeln und Annalen verteilt. Und die findet man in den üblichen, aber sehr umfangreichen Quellensammlungen. Erst in Bücher nachsehen und dann sich die eigentlichen Quellen anschauen, um vielleicht über die spezielle im Buch zitierte Stelle hinaus noch was zu finden, ist der praktischste Weg. Dazu kann sich ein Blick in die Mutter aller Quellensammlungen lohnen (wenn Du etwas Latein kannst). Speziell für das Hochmittelalter im Reich unerlässlich: die
MGH (Monumenta Germaniae Historica). Viele Bücher in jeder guten Unibibliothek - oder
im Netz . Einige Sachen aus der MGH sind über diese beiden Reihen (Unibibliothek hilft) als Übersetzungen verfügbar: - Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters (FSGA), bisher 45 Bde., Darmstadt 1955ff. (zweisprachige Ausgaben) - Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit (GdV), 104 Bde., 1847-1962 (einsprachige, deutsche Ausgabe) Wenn Du einen Überblick haben möchtest welche Quellen es überhaupt in der von Dir angestrebten Zeit gab, um selbst mal zu probieren, ob sich vielleicht in einer passenden Chronik was findet, dann gibt es Quellenrepetorien zum Nachschlagen: - BAK, János M., Mittelalterliche Geschichtsquellen in chronologischer Übersicht nebst einer Auswahl von Briefsammlungen, Stuttgart 1987. - POTTHAST, August, Bibliotheca medii aevi. Wegweiser durch die Geschichtswerke des europäischen Mittelalters bis 1500 (Potthast), 2 Bde., 2. Aufl., Berlin 1896 (repr. Graz 1954). Bzw. in Überarbeitung als "Repertorium fontium historiae medii aevi". (Achtung: kryptische lateinische Abkürzungen erwarten Dich.) - Die Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters, hg. von der bayerischen Akademie der Wissenschaften (mittelalterliche Quellen des „deutschen“ Reiches. Elekronisch abrufbar, aber keine Datenbank, sondern
als pdf abrufbare Dateien .) Mir ist schon klar, dass hier mit "Quellen" nicht wissenschaftlich korrekt die edierten Originaltexte gemeint sein werden, aber ein Blick in sie lohnt sich trotzdem. Wenn manchmal auch nur, weil man lernt Übersetzungen zu misstrauen.