Genau, Rotschopf. Die Scheinnähte werden verwendet, wenn z.B. auf einer Seite eine einteilige Gere und auf der anderen zwei halb so große zweiteilige Geren verwendet wurden. Dann wird die einteilige Gere durch die Scheinnaht optisch geteilt. Als Abnäher würde ich das nur bedingt bezeichnen. Die Scheinnähte sind nicht, wie ein Abnäher nur in einem Breich des Schnitteils eingefügt, sondern gehen über die ganze Länge (bzw. bei den ausgeformten Teilen von bspw. Nr. 38 unterhalb des formgebenden Teils bis zum Saum). Abnäher sind dazu da den Schnitt auf Figur anzupassen, die Scheinnähte dienen mehr der Symmetrie. Gearbeitet werden beide aber ähnlich: Falte legen, festnähen. Interessant finde ich ja die Nr. 45, die hat nämlich Scheinnähte, die nicht mehr allein der Symmtrie dienen. Bei diesem Gewand sind nämlich auf einer Seite zwei Seitenkeile und auf der anderen einer. Der einzelne wurde durch drei Scheinnähte optisch viergeteilt und die beiden auf der anderen Seite auch noch mal jeweils durch Scheinnähte halbiert. Dadurch sieht es auf beiden Seiten aus, als wären vier Teile zusammengenäht worden. Für die Symmetrie hätte eine Scheinnaht in der Mitte des einteiligen Keils also eigentlich gereicht...