Ich hab mich entschieden...

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Lucky

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Soooo... Ich hab mich entschieden, meine Wahl viel auf Handwerker im Hochmittelalter, ich denke mal das ist noch etwas grob, aber auf jedenfall schonmal eine Richtung! Mein Gebiet was ich privat neben der Autobastelei (was ja glaube ich, ausfällt :D ) noch ganz gut beherrsche ist Holz...! Alle anderen Sparten, denke da zb an Metall fallen ja in ner Berliner Mietwohnung aus... Nun frage ich mich die ganze Zeit, nachdem ich gestern reichlich überlegt hab und zu dem Schluss gekommen bin, es mit dem selbstnähen zu versuchen, wo bekomme ich Schnittmuster für die jeweilige Kleidung her?! Das eine Menge Material drauf gehen wird weiß ich schon jetzt, bei 1,96... ;( Grüße
 
HoMi ist schon mal eine gute Entscheidung! :thumbup: Als Handwerker bist du mit Brouch, Beinlingen, einer (Unter-)Tunika und einer knielangen Cotte ganz gut bedient. Schnittmuster in dem Sinne wirst du nicht finden (jedenfalls nicht zu kaufen), aber jede Menge Schnittzeichnungen. Angefangen bei denen von Marc Carlson auf personal.utulsa: http://www.personal.utulsa.edu/~marc-carlson/cloth/bockhome.html über die Aufsätze von Marca Brandenburgensis: http://www.brandenburg1260.de/sachthemen.html#Sachkultur bis hin zu Maras sehr ausführlichen Anleitung einer (Damen-)Cotte (die für Herren ist vom Prinzip her genauso zu nähen, nur entsprechend kürzer).
 
Ich pflichte Eilika bei - seeeehr gute Entscheidung! :thumbup: *keks reich* Sehr informativ und eigentlich aus der Kleidungsrecherche nicht mehr wegzudenken ist das Buch von K.Kania "Kleidung im Mittelalter" . Da ist ne Menge zu finden über Schnitte, Schnittkonstruktion, Nähtechnik, Stoffauswahl... Solltest Du das Geld für das Buch nicht sofort ausgeben wollen (und glaub mir, es lohnt sich!) kannst Du ja erstmal eine Fernleihe bei der freundlichen Bibliothek in Deiner Nachbarschaft starten um zu schauen ob Du mit dem Buch was anfangen kannst.
 
Brouch = Bruche = Eine Art "Boxershort", relativ locker und i.d.R. aus Leinen. Unter "Bruche" findest Du hier im Forum einige Threads inkl. Nähanleitungen.
 
Ah! Ich danke Dir! Hab immer nur Broschen gefunden... Hab jetzt nur mal so aus jucks bei eBay nach Nesselstoff geschaut, da steht aber überal. 100% Baumwolle, das ist doch eigentlich nicht authentisch oder?!
 
Ah! Ich danke Dir! Hab immer nur Broschen gefunden... Hab jetzt nur mal so aus jucks bei eBay nach Nesselstoff geschaut, da steht aber überal. 100% Baumwolle, das ist doch eigentlich nicht authentisch oder?!
Als Handwerker im HM nicht so richtig.
 
Nein, heute verkaufter Nesselstoff ist nur noch aus Baumwolle. Es gibt noch ganz wenige Brennesselstoffe, die Brennnessel dazu kommt aber meist aus Tibet o.ä. Ich hatte vor einigen Jahren das Glück einen echten Brennnesselstoff zu bekommen. Es ist in keinster Weise mit dem zu vergleichen, was man heute noch darunter bekommt und auch in keinster Weise mit Baumwolle oder Leinen zu vergleichen. Grds. empfiehlt sich Leinen. Alles andere ergibt auch keinen Sinn, denn die Unterwäsche muss auch Hygienestandards erfüllen(und ja, auch damals schon). Für einen ersten Überblick kann man "Hochmittelalterliche Bauernkleidung - von Barbara Purrucker" empfehlen. Ja, auch umstritten, aber ein ganz guter Einstieg. Ansonsten bin ich ja eher fürs beginnende Spätmittelalter ;)
 
Kleiner Tip zum Thema Bruche - diese Nähanleitung hier finde ich sehr gelungen: http://beni.hallinger.org/history/bibliothek/BruchenWS_Skript.pdf (Quelle: beni.hallinger.org ) Zum Stoff: wenn es bei Dir in der Gegend auch den "Holländischen Stoffmarkt" geben sollte - naturfarbene Leinencoupons von 150 x 150 cm Länge reichen locker für so eine Bruche.
 
Die sind am Samstag bei uns in der Nähe in Saarlouis, kannst Du vielleicht einen der brauchbaren Händler beschreiben?
 
Ich trage auch dieses Modell und bin damit sehr zufrieden. ...
Offenbar ist es so,dass viele Leute heutzutage das Tragen einer Brouche komisch finde,aber erstens sehen viele "Boxer"shorts alberner aus und zweitens habe ich auf diversen MA-Veranstaltungen junge Männer gesehen - im eigenen Lager oder auf dem Gelände - die auf Grund des warmen Wetters zeitweise nur die Brouche anhatten und darin richtig gut aussahen.
 
Offenbar ist es so,dass viele Leute heutzutage das Tragen einer Brouche komisch finde
Welche Leute meinst du? Besucher oder Darsteller? Für die Besucher der Märkte und Veranstaltungen sieht unsere Gewandung eh ungewohnt aus. Da fällt eine Bruche nicht aus dem Rahmen. Für mich als Darsteller ist es gar keine Frage ob Bruche oder nicht. Sie gehört zur Gewandung dazu und wird getragen. Genau so wie die Bundhaube. Da lachen mache Besucher drüber. Von wegen Babymützchen. Ich lache einfach mit und verweise dann auf die vielen Hochmittelalterabbildungen von Männern mit Bundhaube. Und schon staunen die Besucher. :D
 
Kleiner Tip zum Thema Bruche - diese Nähanleitung hier finde ich sehr gelungen: http://beni.hallinger.org/history/bibliothek/BruchenWS_Skript.pdf (Quelle: beni.hallinger.org )
Dabei handelt es sich um den Schnitt von Sarah Thursfield aus ihrem Buch 'The Medieval Tailor's Assistant'. Ich trage auch dieses Modell und bin damit sehr zufrieden. Die ist richtig bequem und sehr haltbar. Bisher ist noch keine Naht gerissen. :)
Offenbar ist es so,dass viele Leute heutzutage das Tragen einer Brouche komisch finden
Welche Leute meinst du? Besucher oder Darsteller?
ausschliesslich (!) Besucher ohne Geschichtskenntniss über die Epoche. "Die laufen ja in Frauenklamotten rum!" Das ist genau das selbe "Argumente",das diese "Experten" bringen,wenn sie einen Priester in Soutane sehen.
 
Ich werde meine ersten Bruche aus Erbtantes alten Leinenbettlaken nähen. :D Vermutlich nicht ganz a, aber so gut wie der blau-gelbe Schwede sicher allemal.
 
"A-ner" geht's eigentlich nicht. Diese alte Leinenbettwäsche ist oftmals sogar handgewebt. Ich hab bisher alle Unterkleider bzw. - hemden aus solcher Bettwäsche genäht.
 

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