Im Gewand unterwegs

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@Tjorven: so kann bei uns Urlaub aussehen:
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Mit dem Handkarren, Kind und Kegel in der Natrur unterwegs, das Zelt dabei und viel mehr braucht man ncith, man findet viele liebe Bauern, bei denen man irgendwo in einem Winkel zelten darf und es ist so schön zu sehen wie weit man zu Fuss kommen kann.
 
Ich bin da völlig stressfrei... ich bin für Anfahrt und Abfahrt in Gewandung... umziehen vor und nach dem Markt ist nicht so meins, schließlich BIN ich an diesem WE der SpäMi-Mensch (auch wenn Fahrt mit Auto erfolgt :) ). Wir fuhren im Sommer in Gewandung zur Schlacht bei Tannenberg und auf der Busfahrt dorthin noch auf die Marienburg... die zwei Polen, die sich am Burgeingang als "Ordensritter" (mit Touristen) fotografiert ließen, wirkten ziemlich angepisst, als plötzlich alle Fotoapparate auf unsere Gruppe und nicht mehr auf sie gerichtet waren. Bislang waren ALLE Reaktionen positiv und der sich ggf. entwickelnde smalltalk ist wunderbar geeignet, ein wenig Werbung für´s Hobby zu machen.
 
Anfangs hatten wir ja noch kein Auto und waren meist auch nur als Besucher oder später Tagesgast dabei. Somit blieb gar nix anderes übrig als mit den öffetnlichen in Gewandung an und ab zu reisen. Hat mich aber noch nie gestört. Schon gar nicht die komischen Blicke die da manchmal kommen. Allerdings wohnen wir auch in Berlin und da läuft vieles rum :D - da ist Gewandung dann noch eher "harmlos". Auch nach ner Veranstaltung mal eben noch einkaufen in Gewandung war für mich und meine Familien noch nie ein Problem. Ich zieh mich doch nich extra deswegen um - viel zu viel Aufwand. Lass die Leute doch gucken. Wenn wir in Ratzeburg im Wylag sind laufen wir komplett 10 Tage in Gewandung rum. Ob zum einkaufen oder mal zum Ausflug nach Lübeck. Das einzige "Problem" sind immer die Touris die meinen mein Sohn wäre in Gewandung ja soooo süß und sie müssten unbedingt Fotos machen.... Naja. Das gehört dann halt dazu.
 
Boah, Hummelchen - ist das klasse! Vielleicht wäre jetzt DIE Gelegenheit (bei einem halben Meter Schnee vor der Haustür und es hört nicht auf) über den nächsten Sommer nachzudenken und einen Ausflug in Gewandung einfach mal zu planen. Ich war schon öfters mal mit meinem Pony unterwegs und habe auch spontan nach Quartieren gesucht, immer erfolgreich und die Leute waren alle sehr nett - ich sage nur "back to the roots" und ein Plätzchen zum übernachten findet sich fast überall. Man muß ja keine Kilometer abreißen.
 
Wir machen eimal im Jahr eine Pilgerfahrt, suchen uns eine kleine Waldkapelle aus und da geht´s dann im vollen Gerödel hin und zurück. Als Tagesbesucher mach ich mich zuhause schon soweit fertig, allerdings bleiben bei Zwischenstops Gürtel mit Taschen (und Waffen sowieso) im Auto. Nie ist es leichter, mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Auf Lager fahr ich wie die meisten hier immer ungewandet, da hab ich was Robustes an, was dreckig werden darf.
 
wenn ich als Tagesgast unterwegs bin reise ich auch in Gewandung an und ab und geh meist vorher auch nochmal tanken o.ä. Die Leute im Dorf sind das mittlerweile von uns gewohnt. Ich bin ja da auch nicht die einzige. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich trage meine Gewandung sehr gerne und fühl mich auch sehr wohl daran. Das hab ich die letzten Wochen richtig vermisst. So hab ich mich richtig gefreut gestern mal wieder mein Kleid auf einem Weihnachtsmarkt spazierenzutragen. Wenn ich lager zieh ich mich erst nach dem aufbauen um. Das rennen, ausladen, aufbauen geht einfach besser in Hosen. Wir haben man an einer Tanke gestanden, das Auto voller Mittelalterleute in Gewandung, im Kofferrraum des Kombis lagen die Schwerter offen rum. Da standen zwei junge Kerlchen mit offenem Mund ins Auto schielend da und meinten: boah man ...seid ihr krass drauf :schock1 Wir hatten einige Kilometer wohl den gleichen Weg und fuhren hintern ihnen her. Die wurden irgendwie immer schneller....komisch :D
 
nein, das Bild ist schon ein paar jahre alt. das ist der Mac D in Freilassing...
 
Also gewandet zum Mac gehört eigentlich zum Abschluss eine Lagerwocchenendes oder eines Trainings. Ist ganz normal (zumindest für uns). Bei der Heimfahrt vom Cave Gladium wurde ich heuer beim Tanken von der netten Kassiererin gefragt, ob ich einer Sekte angehöre, weil vor 10 Minuten schon mal so einer da war. Nach kurzer Erklärung, dass das "wikingerkleidung" ict, und wir das zum Spass machen war sie sichtlich beruhigter. Bayern ist ja so katholisch...
 
Diesen Sommer hab ich mit einer Freundin eine Museumstour durch Schleswig Holstein gemacht,Haitabu,Freilichtmuseum,Schloss Gottorf... In Gottorf,war zeitgleich eine Abordnung aus Haitabu zu Gast,mehr oder weniger Gewandet.Die Museumsaufsicht,ist hinter denen her,als hätte sie Angst gehabt,das die Leute sich die nächstbeste Virtine in die Tasche stecken...da hab ich sie kurz bei Seite genommen und ihr erklärt das das Darsteller aus Haitabu sind,da wars dann gut. *kopfschüttel* Öhmm - einer der gewandeten Besucher ist hier Mitglied - meld Dich wenn Du magst, hab ich ein Foto von Euren Ausflug. @Hummelchen - Respekt,was für eine schöne Kindheit !
 
An- und Abreise zu Veranstaltungen in Gewandung ist für die ganze Familie mittlerweile normal. Sicher reichen die „Jungs“ aus der Nachbarschaft (Reihenhaussiedlung = Jeder kennt Jeden) auch schon mal einen Spruch rein, aber das machen wir eh alle gegenseitig; gewandet, oder nicht. :D Auf solchen Fahrten sind Stopps bei Tankstellen, Autobahnraststätten, oder auch mal der kurze Halt an anderen Geschäften/Banken um noch etwas zu Kaufen/erledigen etc. – kein Problem. (Banken nur nicht mit Schwert betreten :thumbup: ) Habe mittlerweile sogar eine Technik um „fehlerfrei“ mit gefüttertem Tasselmantel in’s Auto zu steigen und zu fahren. (Das Ding ist so schön warm, dass ich’s bei diesem Wetter im noch kalten Auto nur ungern ablegen würde.) Ich denke die Reaktion der anderen Menschen hängt stark davon ab wie ich in meiner Gewandung auftrete. Wenn ich mich schon verschämt und schüchtern zweige, ist mir der Spott wohl schon fast sicher. Zeige ich mich aber selbstbewusst und gleichzeitig natürlich (kein „marktsprech“, oder ähnlicher Quatsch), benehme mich so, als ob mein Kleidung die „natürlichste Sache der Welt“ wäre und gehe auch freundlich auf eine Frage, oder einen Fotowunsch ein, ist die Reaktion fast immer positiv. Jetzt im Winter nutze ich auch gerne meine große Gugel (wohl eher Cappa) statt Jacke für kurze Fußwege (z.B. zum Imbiss an der Ecke u. ä.), oder in Verbindung mit einer kuscheligen Wolltunika zum Schneeschaufeln vorm Haus. Man hat einfach mehr Bewegungsfreiheit als in dicken Jacken etc.
 
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Ich denke die Reaktion der anderen Menschen hängt stark davon ab, wie ich in meiner Gewandung auftrete. Wenn ich mich schon verschämt und schüchtern zweige, ist mir der Spott wohl schon fast sicher. Zeige ich mich aber selbstbewusst und gleichzeitig natürlich (kein „marktsprech“, oder ähnlicher Quatsch), benehme mich so, als ob mein Kleidung die „natürlichste Sache der Welt“ wäre und gehe auch freundlich auf eine Frage, oder einen Fotowunsch ein, ist die Reaktion fast immer positiv.
Das ist, denke ich, ein wichtiger Punkt. Wenn meien Frau und ich zu Veranstaltungen fahren, sind wir zwar mittlerweile in der Regel mit dem Auto unterwegs und dann auch oft genug in Gewandung. Aber gerade in meiner Anfangszeit bin ich regelmäßig gewandet und mit vollem Gerödel in den Öffis gefahren. Sollte mich jemand schief angucken, dann hab ich ihn in den letzten Jahren wohl gekonnt ignoriert. Dafür war ich mittlerweile auch schon zu oft in Gewandung einkaufen, an der Tankstelle oder dergleichen. Da hatte ich während meiner Wehrdienstzeit mehr schräge Blicke geerntet, wenn ich in Uniform zwischen Kaserne und Heimat gependelt bin...
 
Das Thema selbstbewusster Auftritt hilft sicher beim öffentlichen Auftritt. Ich habe bisher keine schlechte Erfahrung gemacht. Ein paar mal wurde ich von einigen interessierten Passanten gefragt, wo denn der historische Event sei, zu dem ich führe. Einige von denen habe ich dann später dort wieder gesehen :D Ein etwas schwierigeres Thema stellt ein Mensch aus unserer Kleinstadt dar, der sich wohl irgendwo in der Pen-and-Paper-Rollenspiel-Rige verortet. Leider läuft der Typ tagtäglich in (Fantasie-)Mittelalterkleidung rum. Also ein Fantasie-GroMi-Mix. Habs schon öfter erlebt, dass wir (Kumpelgruppe/saufkumpane) uns in seine Nähe stellen mussten, um zu suggerieren, dass er zu uns gehört und damit er nicht Samstags Nacht von irgendwelchen Hirnies den Arsch versohlt bekommt. Wie gesagt ich kenn den Guten Mann nicht, weiss aber, dass er kein "echter" Darsteller ist. Der eckt halt öfter mal an...
 
Auf- und Abbau wie bei vielen hier. Hochmittelalterliche Seidencotten eignen sich nun mal nicht zum Zelte aufstellen. Da wir aber öfter die Essensplanung erst nach Ankunft machen, gehen wir ganz gern auch mal in Gewandung einkaufen. Ist immer wieder nett. Eigentlich mehr freundliche Blicke als andere, habe bisher noch nie Negatives erlebt. Meist finden gerade Burgfeste in kleineren Städten statt, sind lange angekündigt und dann wissen die Einheimischen schon, dass wir dazugehören und stellen keine dummen Fragen. Wir waren mal als Tagesgäste auf dem Weg zum Kloster Altzella (Sachsen). Ist knapp 230 km von Berlin weg, da muss man schon mal eine Pause machen. Auf dem Rastplatz ist dann eine Gruppe junger Männer um uns herumgeschlichen. Irgendwann hörte ich, wie einer zu seinen Freunden sagte: "Du, die sprechen deutsch..." Haben uns wahrscheinlich für eine sorbische Volksgruppe gehalten... :groehl Bei uns im Haus (14 Mietparteien) kennen mich schon viele, da wir -wenn wir als Tagesgäste unterwegs sind- natürlich dann auch gewandet losfahren. Wenn ich vor einem Lagerwochenende in Zivil das Auto belade, werde ich daher auch schon manchmal angesprochen, wo es hin geht. Lustig fand ich es, als ich mal meine Wohnung im Winter ausgemistet habe und mit etwas mehr Müll beladen zum Container wollte. Da fragte mich doch glatt meine Nachbarin, ob es denn nicht schon zu kalt zum Zelten sei... :D
 
Wenn wir auf ner VA aufbauen, dann in zivil. Ganz einfach weil´s praktischer ist und wir so unsere Gewandungen nicht schon vor der VA durchschwitzen oder gar beim Aufbau beschädigen oder dreckig machen. (Dazu gibt´s während der VA noch genug Gelegenheiten. ) ;o) Wenn wir als Besucher gewandet anreisen, hab ich immer ne Garnitur Zivilklamotten dabei. Für den Fall dass das Auto verreckt oder man nen Unfall baut. In solchen "Ausnehmesituationen" würde ich mich in Zivil bestimmt wohler fühlen. Es kommt sicherlich auch auf die Art der Gewandung an. Ne komplette Homi-Gewandung mit Gebende und Schleier oder Surcot mit Bruche und Beinlinge finde ich schon auffälliger als zB ne Darstellung mit Hose (für den Mann) oder ohne Kopfbedeckung (Frau). Ich persönlich würde aber lieber in einer fremden Stadt gewandet rumlaufen als bei uns im Dorf. *gggg* In Orten in denen MA-Veranstaltungen stattfinden sind die Leute wahrscheinlich dran gewöhnt dass zB. im Supermarkt auch mal nen Wikinger an der Kasse ansteht. Bei uns im Ort würde sowas schwere mit Sicherheit Irritationen hervorrufen. *gg*
 
Auf- und Abbau ist bei uns unterschiedlich, hab ich schon so und so gemacht. Meistens läuft der Aufbau in Zivil und Abbau je nach dem wie eilig man es hat mit los kommen. Zum Zeltauf-/-abbau trage ich schon lieber Hose als ein Kleid, aber es geht auch so. Problem hab ich keins damit in Klamotte im "Real Life" rum zu laufen, egal ob Öffentliche Verkehrsmittel, oder der Burger King auf der Heimfahrt oder beim Einkaufen. Grad Einkauf im Verlauf einer VA mach ich eigentlich immer in MA-Klamotte, schon allein weil kein Bock zum Umziehen zwischendurch. Klar gibt's mal schiefe Blicke, aber unfreundliche eigentlich nicht. (Der einzige der mal tatsächlich meinte ich wäre in ner Sekte ist mir auf nem MA-Markt begegnet, nicht ausserhalb davon... War vor ein paar Jahren, ich trug das Wolfskreuz an einer Kette und er hat gemeint mich ne Viertelstunde über meine böse satanistische Sekte vollschwafeln zu müssen, bis es mir schliesslich zu doof war und ich gegangen bin weil der mir eh nicht zugehört hab wenn ich ihm erzählt hab dass das mit Satanismus nix zu tun hat) Nett war's z.B. damals zu unserer Anfangszeit, als mein Ex und ich in Klamotte an der Tanke hielten. Er ging dann rein zum bezahlen und der Mann an der Kasse meinte nur "dein Gaul säuft aber komisches Zeug". Oder ein anderer Freund von uns, der 1476 macht, der aufgerödelt durch die Stadt lief, irgendwo stand so ne Gang Jugendlicher rum die in blöd begaffte. Er wartete schon auf nen dummen Kommentar, als plötzlich einer von denen rief "hey 1476?". Ihm fiel erstmal die Kinnlade runter weil er mit allem gerechnet hatte nur nicht damit, die kamen dann kurz ins Gespräch und der Junge war wohl Geschichts-LK-ler... ;-)
 
In Regensburg ist das gar nix besonderes mehr, wenn man in historischen Klamotten durch die Stadt läuft - man wird für einen Stadtführer gehalten. Höchstens Touristen schauen einem nach (allerdings haben wir davon genug). Im Bus ist es lustig, wenn Kinder mit drin sind - da hört man dann immer wieder ein "Warum ist die so komisch angezogen", gefolgt von einem "Psst" der Eltern ... @Ormenwolf: Weiß M.B., dass Du ein Foto von ihm veröffentlicht hast? ;)
 

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