Grüß Euch, Quark ist Frischkäse! Beim Quark wurde traditionell kein Lab verwendet, allein die Milchsäurebakterien bringen die Milch zum gerinnen > dauert aber. Schneller und um die Ausbeute zu erhöhen wird in der Jetztzeit minimal Lab zugesetzt. Streichfähiger Frischkäse wird in der Regel weiter bearbeitet > mit Sauerstoff aufgeschlagen, Rahmzugabe usw. Hier geb ich Euch noch mein vielfach verwendetes Kurs-Rezept Fester Frischkäse 7 l Bio-Rohmilch 200g Bio-Joghurt naturmild 1,5 ml Kälbermagenlab 2 Eß Meersalz Das brauche Sie: - 10- Liter-Topf aus Edelstahl mit Deckel - Küchenmesser mit glatter Schneide, das lang genug ist, um bis zum Boden des Topfes zu kommen oder Dickmilchschneider (Käsegitter) - Ein einfaches, mittelfeines , ungefärbtes Baumwolltuch ( z.B. neue Babywindel) - Nudelsieb, Eimer - Flachkelle und Schneebesen zum Umrühren >möglichst aus Edelstahl - Sonstiges Werkzeug: Thermometer Und so gehts: 1. Zugabe der Starterkultur Bio-Rohmilch auf 40 °C anwärmen, Bio-Joghurt natur-mild einrühren. Topf zudecken und eine Stunde an einen warmen Ort stellen(evt. in saubere Decken wickeln). Hin und wieder umrühren. Normalerweise hat eine auf 40°C erwärmte Milch nach einer Stunde, ein warmer Standplatz vorausgesetzt, noch eine Temperatur von ca. 34°C. 2. Dicklegung der Milch mit Lab Lab in 200 ml kaltes, sauberes Wasser geben und der geimpften Milch zügig beimengen. Milchbewegung stoppen. Bei Rohmilch genügt schon eine Dicklegungszeit von 30 Minuten, anderen Milch ca. 1 – 1 ½ Std. Messerprobe – falls Schnittkante nicht „stehen“ bleibt, noch etwas warten. 3. Schneiden der Gallerte Nach der Wartezeit wird die Masse ( Gallerte ) mit dem Küchenmesser einmal längs und einmal quer geschnitten, so dass lauter kleine Quadrate entstehen. Rand vom Topf lösen. Mit der Flachkelle wird die geschnittene Masse verzogen d.h. die vorhandenen Fladen gleichmäßig zerteilen – Walnussgröße 4. Trennung von Bruch und Molke Nach ca. 10 Minuten nochmal den Bruch vorsichtig in Bewegung bringen. Weiter 10 Minuten warten und die Molke behutsam vom Bruch schöpfen. Bruch salzen und vorsichtig mischen. Nach 10 Minuten wird die Masse in das mit dem Käsetuch ausgekleidete Küchensieb langsam abgeschöpft ( Wenn Sie Kräuterkäse herstellen wollen, können Sie vor dem Abschöpfen, dem Bruch geschnittene und leicht gesalzene Kräuter oder Gewürze beimengen) Beim anschließenden Abtropfen der Molke darauf achten, dass die Molke ungehindert auslaufen kann und der Käse keine „nassen Füße“ bekommt. Je nach Abtropfdauer erhalten Sie einen weicheren oder festeren Frischkäse. Den Käse können Sie sofort verzehren oder nach einer Reifezeit von 24 Std. (bei Zimmer-temperatur) mit einer Kräuter in Öl-Mischung vollständig bedeckt, im Kühlschrank bis zu 14 Tagen lagern. Erstes und oberstes Gebot in der Küchen-Käserei: Absolute Sauberkeit Fremdbakterien u. ä. dürfen nicht die Möglichkeit bekommen, die Zubereitung oder das Endprodukt zu beeinträchtigen. Alle Hilfsmittel gründlich reinigen( Tuch auskochen) und vor Gebrauch nochmals kurz mit kochendem Wasser übergießen. Hände gründlich waschen! Unbeschädigte, frische Kräuter mehrmals sorgfältig waschen und anschließend salzen Starterkultur (z.B. Joghurt) möglichst frisch verwenden, d.h. Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) prüfen. Mindestens noch 10 Tage bis zum Ende des MHD. @waidmann, eine gute Seite ist www.kaesekessel.de mit vielen guten Infos´s. Eine richtig gute Käse-selbstmach-Seite kenn ich leider nicht (dafür viele schlechte) ich hab´s Käsen von einem schweizer Käser gelernt. Nur kurz zum Hartkäse: der Bruch muss viel kleiner und gleichmäsig geschnitten werden, die Brenntemperatur 49°C und der Käse in der Form gepresst. Genauso wichtig wie die "richige" Herstellung ist die Lagerung und Pflege des Käses. Wenn du nicht über geeignete Räumlichkeiten verfügst( seperater Raum, konstant 14°C, 95%Luftfeuchtigkeit und die ersten Wochen tägliches schmieren (z.B, mit Rotschmiere - Reifekulturen) ist es nicht sinnvoll es zu versuchen. Wie Du siehst erfordert es eine sehr hohen Aufwand und das Ergebniss ist ungewiss und wenn´s blöd läuft sogar gesundheitsschädlich. Wenn Du´s aber wirklich wissen willst empfehle ich Dir das Buch "Die Hofkäserei" von Marc Albrecht. Servus Shiras