Hört sich nach Pott an? Isses aber nich 
weiter südlich, aus dem Sauerland komme ich. Zum Mittelalter kam ich wie die Jungfrau zum Kinde, vielleicht ist es aber auch vorbestimmt ... Gaaaanz am Anfang wollte ich ein Mittelalter-Spectaculum an der Mosel besuchen. Gewandete bekamen einen günstigeren Eintritt. Da ich generell eine Freundin des Verkleidens bin, dachte ich, warum nicht? Da ich aber immer einen gewissen Anspruch an mich selbst stelle, wollte ich eine Person aus meinem Heimatdorf darstellen, eine Handwerkerstochter aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Also in diversen Online-Shops geguckt und schließlich ein Sortiment bei TV zur Begutachtung vorgestellt. Dort nahm man mich freundlicherweise sehr ernst mit meinem Anliegen, mir wurde nahegelegt, für eine halbwegs gescheite Darstellung selbst die Nadel zu führen. Das war 2010. Irgendwie verlief die Idee wieder im Sande. Dann erfuhr ich von einer großen Jubiläumsveranstaltung in meinem Heimatort, anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung 1140. (Das war auch der historische Hintergrund, den ich mir überlegt hatte.) 2015 soll es einen Markt geben, Sonderausstellungen zum mittelalterlichen Alltag, einen Festumzug, was man dann halt so macht. Für mich war klar: da muss ich im fast authentischen Gewand auflaufen! Also wurden 2013 die Pläne wieder konkreter. Durch einen kleinen Unfall verbrachte ich im Sommer drei Monate zu Hause und hatte so jede Menge Zeit, aus einem alten Leinen-Betttuch ein Unterkleid zu schneidern. Kurz darauf bestellte ich auch Wollstoff für ein Oberkleid und fertigte dieses auch recht weit. Seit dieser Woche bin ich wieder verstärkt daran am Arbeiten. Ein paar Korrekturen sind noch notwendig. Hätte mir jemand vor fünf Jahren gesagt, dass ich mal ein Kleid selbst und von Hand nähen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Ich und nähen! Aber die guten Leute bei TV hatten Recht, man muss es einfach ausprobieren, so schwer ist es gar nicht. Vielleicht noch etwas mehr zu meinem Background, wie man das neudeutsch so schön sagt. Ich bin schon seit Teenagerzeiten geschichtlich sehr interessiert, wandere dabei eher in der Geschichte rückwärts. Mein großes Steckenpferd ist und war die franz. Revolution von 1789 und die napoleonische Epoche. Über eher oberflächliches Interesse an der Renaissance kam ich logischerweise zum Mittelalter. Dabei spielt vor allem die Geschichte der Kleidung eine große Rolle für mich. Mein Traum: in einer Rokoko-Robe das Schloss Versailles besuchen! Aber auch die "schlichten" Schnitte des HoMi haben es mir angetan. So wandere ich durch die Zeiten, Epochen und Stile, und langsam aber stetig ergibt sich ein großes Bild der Entwicklungen. Egal, ob Römer, Kelten, Germanen, alte Griechen, Jungsteinzeit, ... alles was Vergangen ist, zieht mich magisch an. Ich liebe es, alte Gemäuer zu besuchen, Schlösser, Burgen, aber vor allem Klöster und speziell die der Zisterzienser haben es mir angetan. Manchmal könnte ich fast glauben, dass ich in einem vorigen Leben mal ein Mönch in Le Thoronet oder Eberbach war. Lange Rede kurzer Sinn: Mittelaltermärkte sind nicht mein Hauptziel, aber auch die schaue ich mir dann und wann an, bald dann auch im Gewand. Vor allem möchte ich aber die alten Gemäuer in adäquater Kleidung besuchen, um mich noch mehr in die damalige Zeit hineindenken bzw. -fühlen zu können. Und natürlich bei unserem Jubiläum vielleicht ein bisschen aus dem Rahmen fallen. (Dort hatte ich zunächst meine Hilfe bei den Kostümen angeboten. Zum einen merkte ich aber, dass der Aufwand der Selbstherstellung gescheut wurde und auch meine dargelegten Gründe für Authentizität nicht wirklich ernst genommen wurden. Schließlich musste ich aus beruflichen Gründen eh einen Rückzieher machen. Sie werden nun wohl doch irgendwo Kostüme leihen ...) Eines noch: bei der Anfertigung meines Unterkleides habe ich sehr von der Anleitung von Mara vom Niklassee profitiert. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für selbige! Ach ja, ich zeig' Euch noch ein paar Bilder meiner Kleider, Stand heute.
Grob gearbeitet nach dem Schnitt des Kleides der Hl. Elisabeth. Den Halsausschnitt bei der Cotte habe ich dann aber doch als klassischen Schlüssellochausschnitt gearbeitet, der später mit einem Fürspann verschlossen wird. Der Ausschnitt des Unterkleides habe ich einfach eingesäumt. Verzierungen an der Cotte sind bisher nicht fest geplant, ich könnte mir aber irgendwann Brettenborte vorstellen. So, das war jetzt doch eine größere Vorstellung als ich geplant hatte ... :bye01
weiter südlich, aus dem Sauerland komme ich. Zum Mittelalter kam ich wie die Jungfrau zum Kinde, vielleicht ist es aber auch vorbestimmt ... Gaaaanz am Anfang wollte ich ein Mittelalter-Spectaculum an der Mosel besuchen. Gewandete bekamen einen günstigeren Eintritt. Da ich generell eine Freundin des Verkleidens bin, dachte ich, warum nicht? Da ich aber immer einen gewissen Anspruch an mich selbst stelle, wollte ich eine Person aus meinem Heimatdorf darstellen, eine Handwerkerstochter aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. Also in diversen Online-Shops geguckt und schließlich ein Sortiment bei TV zur Begutachtung vorgestellt. Dort nahm man mich freundlicherweise sehr ernst mit meinem Anliegen, mir wurde nahegelegt, für eine halbwegs gescheite Darstellung selbst die Nadel zu führen. Das war 2010. Irgendwie verlief die Idee wieder im Sande. Dann erfuhr ich von einer großen Jubiläumsveranstaltung in meinem Heimatort, anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung 1140. (Das war auch der historische Hintergrund, den ich mir überlegt hatte.) 2015 soll es einen Markt geben, Sonderausstellungen zum mittelalterlichen Alltag, einen Festumzug, was man dann halt so macht. Für mich war klar: da muss ich im fast authentischen Gewand auflaufen! Also wurden 2013 die Pläne wieder konkreter. Durch einen kleinen Unfall verbrachte ich im Sommer drei Monate zu Hause und hatte so jede Menge Zeit, aus einem alten Leinen-Betttuch ein Unterkleid zu schneidern. Kurz darauf bestellte ich auch Wollstoff für ein Oberkleid und fertigte dieses auch recht weit. Seit dieser Woche bin ich wieder verstärkt daran am Arbeiten. Ein paar Korrekturen sind noch notwendig. Hätte mir jemand vor fünf Jahren gesagt, dass ich mal ein Kleid selbst und von Hand nähen würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Ich und nähen! Aber die guten Leute bei TV hatten Recht, man muss es einfach ausprobieren, so schwer ist es gar nicht. Vielleicht noch etwas mehr zu meinem Background, wie man das neudeutsch so schön sagt. Ich bin schon seit Teenagerzeiten geschichtlich sehr interessiert, wandere dabei eher in der Geschichte rückwärts. Mein großes Steckenpferd ist und war die franz. Revolution von 1789 und die napoleonische Epoche. Über eher oberflächliches Interesse an der Renaissance kam ich logischerweise zum Mittelalter. Dabei spielt vor allem die Geschichte der Kleidung eine große Rolle für mich. Mein Traum: in einer Rokoko-Robe das Schloss Versailles besuchen! Aber auch die "schlichten" Schnitte des HoMi haben es mir angetan. So wandere ich durch die Zeiten, Epochen und Stile, und langsam aber stetig ergibt sich ein großes Bild der Entwicklungen. Egal, ob Römer, Kelten, Germanen, alte Griechen, Jungsteinzeit, ... alles was Vergangen ist, zieht mich magisch an. Ich liebe es, alte Gemäuer zu besuchen, Schlösser, Burgen, aber vor allem Klöster und speziell die der Zisterzienser haben es mir angetan. Manchmal könnte ich fast glauben, dass ich in einem vorigen Leben mal ein Mönch in Le Thoronet oder Eberbach war. Lange Rede kurzer Sinn: Mittelaltermärkte sind nicht mein Hauptziel, aber auch die schaue ich mir dann und wann an, bald dann auch im Gewand. Vor allem möchte ich aber die alten Gemäuer in adäquater Kleidung besuchen, um mich noch mehr in die damalige Zeit hineindenken bzw. -fühlen zu können. Und natürlich bei unserem Jubiläum vielleicht ein bisschen aus dem Rahmen fallen. (Dort hatte ich zunächst meine Hilfe bei den Kostümen angeboten. Zum einen merkte ich aber, dass der Aufwand der Selbstherstellung gescheut wurde und auch meine dargelegten Gründe für Authentizität nicht wirklich ernst genommen wurden. Schließlich musste ich aus beruflichen Gründen eh einen Rückzieher machen. Sie werden nun wohl doch irgendwo Kostüme leihen ...) Eines noch: bei der Anfertigung meines Unterkleides habe ich sehr von der Anleitung von Mara vom Niklassee profitiert. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für selbige! Ach ja, ich zeig' Euch noch ein paar Bilder meiner Kleider, Stand heute.
Grob gearbeitet nach dem Schnitt des Kleides der Hl. Elisabeth. Den Halsausschnitt bei der Cotte habe ich dann aber doch als klassischen Schlüssellochausschnitt gearbeitet, der später mit einem Fürspann verschlossen wird. Der Ausschnitt des Unterkleides habe ich einfach eingesäumt. Verzierungen an der Cotte sind bisher nicht fest geplant, ich könnte mir aber irgendwann Brettenborte vorstellen. So, das war jetzt doch eine größere Vorstellung als ich geplant hatte ... :bye01
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