Kettenbeinlinge Fußteil

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user9423

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Hallo zusammen, wäre es historisch korrekt den Fußteil von geschlossenen Kettenbeinlingen mit Lederriemen unter dem Schuh zu befestigen ? Die Variante mit einarbeiten eines Halbschuhs oder nur Ledersohle finde ich leider sehr unpraktisch ... und habe hierfür auch keinen Beleg gefunden.
 
Es gibt ne Statue (muss ich raussuchen) wo man ne Schnürung unter dem Fuss sieht... Persönlich verstehe ich das Problem mit einem eingenähten Schuh nicht. Isak hat meine so gebaut und ich muss sagen dass ich das super praktisch find... Mit Schnürung unter dem Fuß ist recht fummelig mmn.
 
@Yannick Koch schon mal vielen Dank ! Ich muss unpraktisch differenzieren: a) Nur Ledersohle ... da muss ich mit dem Schuh in die Beinlinge ... und der Halt ist dann nicht sehr optimal. (oder nur mit Socken aber das will ich nicht ;) b) ist unpraktisch da ich die Schuhe selbst fertigen müsste ;-) ... ich habe mich schon zweimal auf nasser Wiese in voller Montur hingelegt ... macht keinen Spaß ... danach habe ich mir von Andy Helfert "Kampfschuhe" mit zusätzlicher genagelter Sohle machen lassen ( http://www.reenactment-bedarf.de/html/kampfschuhe_genagelt.html ) ... diese würde ich gerne weiterverwenden ...
 
Kettenbeinlinge,detail.jpg costumes des XIIIe siecles, Paris, 1845.jpg Quelle: Costumes des XIIIe siecles, Paris, 1845 Im Prinzip eine Umzeichnung des von @Yannick Koch geposteten Fotos. Ich persönlich halte das für sehr authentisch. Ob praktikabel oder nicht muss man ausprobieren. Führt oft weiter als es gedanklich durchzuexerzieren...
 

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So, reine Vermutung meinerseits! Sind eventuell zusätzlich "Spikes" verwendnet werden? Krallenfunde für unter die Schuhe gibt es ja einige.
 
Belege/Abbildungen gibt es meines Wissens keine für "Spikes" an den Sohlen von Isenhosen mit Fussteil. Praktisch sind sie diese Spikes allerdings schon. Ein Paar meiner Isenhosen haben auch Spikes in der Sohle. Aber eben... die Beleglage...
Die Variante mit einarbeiten eines Halbschuhs oder nur Ledersohle finde ich leider sehr unpraktisch ... und habe hierfür auch keinen Beleg gefunden.
Belege dafür gibt es. Hier sieht man zum Beispiel hinten geschlossene Kettenbeinlinge, die an der Unterseite des Fussteils (vermutlich lederne) Fußsohlen angesetzt haben (Hildesheimer Dom um 1220). Es könnten aber auch eingearbeitete Schuhe sein. kettenbeinlinge4.jpg (Quelle: brandenburg1260/Marburger Bildindex)
 

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Hallo Thomas Ich hatte mehr die Vermutung das die Krallen nur zum Gefecht untergeschnallt (ähnlich wie Sporenfür die Reiter) wurden da man sie auf den Abbildungen und Figuren nicht dargestellt sieht. Gehe ich recht in der Annahme das diese Form des Beinlings nicht nur von Rittern zu Pferde getragen wurde? Das würde vielleicht auch das Fehlen von Gleitschutz erklären. Spezielle Trippen sind glaube ich auch nicht gefunden worden. O.K ich werde jetzt zu Off Topic :/
 
Ihr werdet lachen ... sowas hab ich schon ;-) Siehe Fotos. Den Beleg muss ich noch mal suchen ... irgendwo hatte ich ihn. Halt ist super ... aber ich verwende sie nicht zum kämpfen .... tritt damit mal jemand auf den Fuß ;-)
 

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Ich verstehe euer Problem mit Wendegenähten Schuhen und rutschen nicht so ganz...Das scheint auch eher ein Problem der deutschen Szene zu sein...Das ganze Drama darum kenne ich nämlich aus der französischen Szene nicht... Auch ich persönlich hatte noch nie ein Problem mit wendegenähten Schuhen und rutschen...ob bei normalem gehen /laufen oder auch kämpfen...
 
;-) ... in Frankreich ist wärmer ... ;-) Auf vereisten Wiesen rutscht man schon .... spreche aus leidiger Erfahrung ;-) ... und in vollem Gerödel tut das weh ...
 
Ich bin auch mit normaler Ledersohle auf nasser Wiese weggerutscht (muss nicht mal vereist sein) bzw. hatte bei der Erstürmung steiler Burgberge massive Probleme =) Habe deswegen jetzt genagelte Sohlen, das klappt super. Für schönes Wetter und ebene, trockene Wiesen oder Innen dann noch ein paar Schuhe mit glatter Ledersohle. Auf Steinboden ist nämlich das Gegenteil, da rutsche ich dann mit den genagelten Schuhen wie auf Eis =)
 
Ich bin jetzt seit 5 Jahren in Wendeschuhen unterwegs und nicht einmal ausgerutscht, bin da also ganz bei Yannick. Das Theater darum kann ich nicht verstehen. Es ist zudem ein modernes Problem, weil die Typen, die damals Isenhosen getragen haben (Ritter) meist nicht viel mit denen gelaufen sind. Seit ihr mal mit genagelten Sohlen auf Pflaster gelaufen? DAS ist ne Rutschpartie!
 
Bei Kettenbeinlingen ist eine eingearbeitete, seperate Sohle sicherlich eine historische Variante. Auch, dass man einen Schuh drunter trägt & die Kette unter Sohle verschnürt. Als Ritter hat man nicht so das Problem was das Laufen angeht, als Fusssoldat schon eher. Thema Rutschfestigkeit: da kommt der eigene historische Anspruch zur Geltung. Wenn man natürlich im Training modernes Schuhwerk gewohnt ist, wird man im historischen Outfit so seine Probleme haben. Wer aber das Trainieren gänzlich historisch absolviert, erlangt so klare Vorteile in punkto Standfestigkeit. Also alles eine Frage des Trainings & deshistorischhen Anspruchs. Die Menschen damals hatten ja schließlich auch nur das an, was sie immer getragen haben. Als ich noch aktiv gekämpft habe (siculo-normannischer Ritter spätes 12. Jhrt.) war es mit ein Grund aufzuhören, weil immer wieder mit Springerstiefeln o. ä. auf meinen wendegenähten Schuhen drauf rum gelatscht wurde. Und dann durfte man sich auch noch anhören, warum man denn so schwaches Schuhwerk tragen würde... :S :D Wenn von Anfang an klar ist, dass alle historisch sich zu kleiden haben - auch im Kampf, so agieren alle dementsprechend vorsichtig & achten auf sicheren Stand. So kommt man der Geschichte wohl am Nächsten. :)
 
So ganz hypothtetisch wieder einmal am Rande. Gab es Kettenbeinlingen mit komplettem Kettenfuß? Dann hätte man Gleitschutz.
 

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