Wir waren mit unseren beiden jeweils schon recht früh auf Veranstaltungen. Zuerst als Tagesgäste mit Tragetuch. Das geht, sobald, Frau sich körperlich fit genug fühlt. Wenn man KEIN Schreikind hat und in einer Gruppe gut aufgehoben, kann man bei gutem Wetter und mit Rückzugsmöglichkeit auch schon mit sehr kleinen Babys lagern. Ich finde sogar, dass vieles sehr viel einfacher ist, solange man Baby problemlos tragen und stillen kann. Erst wenn Tragen und Stillen weniger wird, und Baby selbst aktiver (oder das Tragetuch doch nicht "A" genug sein sollte) werden solche kleinen Reisen schwieriger. Man muss dann nicht mehr nur Windeln, sondern auch Babytaugliches Essen, Krabbelmöglichkeit, ablutschbares spielzeug, etc. mitnehmen, evtl. ein Gefährt zum in den Schlaf schuckeln. Ich durfte wegen meines Rückens die Kleinen irgendwann auch nicht mehr permanent tragen. Als unsere beiden jeweils ein Jahr alt waren, sind wir eine Woche ins Freilichtmuseum mit Ihnen gefahren. Der Große hat damals laufen gelernt, in Wendegenähten Schuhen, auf unebendem Untergrund, in jeder Hand ein Stein, den Gänsen hinterher. Mittagsschlaf in Museumshäusern war dagegen etwas schwierig, da ständig Touris kamen und lauthals das Mittelalterbaby bestaunen mussten: "Ist das echt?" Wir hatten unseren Kindern auch extra frühzeitig den Nuckel wieder abgewöhnt. Das ging jeweils mit einem dreiviertel Jahr völlig ohne Geschrei. Bei unserem Sohn wurden so mit 1,5 Jahren Holzschwerter interessant! Und natürlich alles andere, was mit Rittern zu tun hat: die ersten kleinen Bücher, Onkels Rüstung.... und nicht zuletzt alle Kleidungsstücke, die wir "Ritter-Beinlinge", "Ritter-Hemd", "Ritter-Kotte", etc. nannten. Nun ist er vier und bekommt langsam eine Idee, was es bedeutet, wenn Mama und Papa sagen, dass das Mittelalter eine lange vergangene Zeit ist, die wir nur nachspielen. Unsere Tochter hat sich dagegen recht bald für ihre Puppe interessiert, die ich ihr in Anlehnung an mittelalterliche Möglichkeiten genäht habe. Außerdem hat das Wort "Kleid" für sie eine magische Anziehung. MIttlerweile ist sie 2 und krallt sich auch gerne mal ein Hozschwert um ihren Bruder zu attakieren. Wie sich das noch weiterentwickelt kann ich kaum sagen. Bei meinem Mann kam die Begeisterung auch schon im Kindesalter und hat sich gehalten. Kinder bereichern insgesamt solch ein Hobby sehr, wenn man es verkraftet zeitlich seine Handwerklichen und Rechercheaktivitäten herunterzuschrauben. Wir wünschen euch auch so viel Spaß!