Kleiderbügel

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Iris vom Foehrenhof

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entschuldigt, aber manchmal beschäftigen mich schon die einfachsten Dinge. Seit wann gibt es den Kleiderbügel? Gab es sowas schon im Mittelalter? Wie waren die Kleider früher aufgehängt. Nur Haken? Weiß da jemand was drüber?
 
Der Mittelalterliche Kleiderschrank war die Truhe,und darin brauchst Du keine Kleiderbügel ;)
 
Im Begleitbuch zur BRB in Kanzach wird auch auf Stangen, die von der Decke abgehangen werden eingegangen ... darüber dann einfach die Klamotten geworfen. So eine Art "Schaukel" für die Plünnen ... gehört aber meines Wissens in den Bereich experimentelle Archäologie.
 
Hallo, habe in einem Buch eine Abbildung eines Gemäldes von 1430 gefunden. Darauf ist ein "Kleiderbügel" abgebildet. Es ist ein Stock / Stab, der mit Seilen rechts und links an der Decke befestigt ist. Das Bild hägt in London in der Nationalgalerie und zeigt Maria mit dem Jesuskind in einem Zimmer mit Kamin. Im Hintergrund eben dieser "Kleiderbügel", über dem ein Mantel o.ä. hängt (Maitre de Flèmalle, La Vierge à l`Enfant)...steht in einem französischsprachigem Buch...leider geht mein Scanner mal wieder nicht. Daneben ist dann noch ein Bild von einem Mönch abgebildet. Er steht vor einem ähnlichen "Kleiderbügel", bei dem die Stange aber quer in Holzbrettern steckt, die dann an der Decke (?) befestigt sind. Dieses Bild ist in der Bibliothèque municipal de Lyon zu sehen und ist auch aus dem 15. Jahrhundert.... Dann hab ich selber noch Kopien aus einem niederländisch sprachigen Buch. Da sind Kleiderbügel in der selben Art gezeigt und auf das 14. Jahrhundert datiert. Leider habe ich da keinen Buchtitel oder so. Ich selber habe einen alten Eichenschrank meiner Oma Ende des 19. Jahrhunderts. Sehr interessant finde ich, daß da keine Stange drin war. Lediglich 5 Haken innen an der Rückwand! Vielleicht kann es weiterhelfen! LG Franziska
 
Zuletzt bearbeitet:
@la veuve und franziska: das hört sich ja ganz interessant an. Danke Ich dachte mir die guten Stücke mussten doch auch mal irgendwo gehangen haben. Immer in einer Truhe verstaut wird alles knittrig. Villeicht stoße ich ja auch mal auf so eine Abbildung.
 
Iris 1430..... :whistling: ;) Aber mich würde das Bild auch mal interessieren, auch wenn es ausserhalb meiner Zeit liegt. Franziska könntest du es einstellen?
 
na ja 1430, ist schon klar. Jetzt bin ich 1235. Stimmt Du hast recht ;( Aaaaber vielleicht ist eine kluge Frau schon auch 1235 auf eine Kleiderstange gekoimmen. Himmel ich wäre drauf gekommen. Ist doch echt notwendig sowas. tztztzt Dann darf ich auch nicht nach Kleiderständern fragen oder? Ihr seht ich hab ein weibliches Problem.
 
Kleiner Tipp... such dir jemanden auf einem Lager --- nimm ihn mit in dein Zelt ---- lass ihn irgendwie zur Salzsäule erstarren --- voilà du hast einen Kleiderständer ;) Wenn mehr benötigt werden, einfach mal auf dem Lager umschauen und in Reihe im Zelt aufbauen. :D :D
 
Hallo Oliver, wenn es mein Mann schafft, den Scanner zum Laufen zu bringen, gerne! Ich kann mir zur Zeit selbst noch nicht mal was ausdrucken :heul Da merkt man erst mal, wie oft man das Ding doch braucht.... LG Franziska
 
Original von Iris vom Foehrenhof Ich dachte mir die guten Stücke mussten doch auch mal irgendwo gehangen haben. Immer in einer Truhe verstaut wird alles knittrig.
Wolle wird nicht knittrig. ;) Ich bin mir auch nicht sicher, ob glatte Kleidungsstücke nicht nur den Idealvorstellungen späterer Zeiten entsprechen. 8| Vielleicht hat man sich da früher einfach keine Gedanlken drüber gemacht. Ist halt immer problematisch, Schönheitsvorstellungen moderener Zeiten einfach aufs Mittelalter zu übertragen. Bevor man also glattgebügelte Kleidung als Norm voraussetzt, sollte man das erst mal hinterfragen und recherieren: war das wirklich Standart?
 
Hallo, ich denke, Beate hat da Recht. Vielleicht wurden diese "Kleiderbügel" auch eher zum Wäschetrocknen am Feuer oder so benutzt. Eben nicht wie heutzutage: Ein Kleidungsstück auf einen Kleiderbügel und dann ab in den Schrank. Dafür war sicherlich die Truhe. Aber mal auserhalb der Truhe was aufhängen war sicher praktisch...nach Regen oder so...?! Und Schränke haben sich ja auch aus der Truhe entwickelt.... LG Franziska
 
Nur mal der Versuche eines Vergleichs... Es ist ja an genug Funden bewiesen, das die Jungs und Mädels zig Schuhe in einem Jahr platt gemacht haben. Warum kein Schuhschrank, der in unserer Zeit als Mitgift jeden Mannes als Grundausrüstung dienen sollte um das Herz seiner geliebten zu erklimmen (am besten gefüllt natürlich). ;) Viele vermissen immer wieder eine Handtasche bei der Klamotte, der Almosen- oder Lederbeutel ist einigen Mädels viel zu klein hört man immer wieder. Andere Zeiten, andere Vorstellungen und andere Umgebung usw. Es kann wie Beate schon sagte, nicht versucht werden alles 1zu1 mit unserer heutigen Denkweise zu übernehmen.
 
Hallo, da mein Scanner wieder geht :thumbsup:, hier die Bilder: Oben rechts der "Kleiderbügel" Wie man sieht, wurde die Stange nicht wie ein heutiger Kleiderbügel benutzt... Liebe Grüße, Franziska
 
Noch ein kleiner Nachtrag: Das Buch aus dem auch diese Bilder sind, handelt über das Leben der Frauen im Mittelalter. Da geht es um Körperpflege, Hausarbeit usw. Leider gibt`s die ganze Geschichte nur in Französisch. Wenn man das aber kann, sicher ein interessantes Buch...Ich kann es leider nicht :rolleyes: , kenne aber ein paar Leute und "Örtlichkeiten", die auf Fotos in dem Buch dargestellt sind. Der Autor ist Vorsitzender einer Belgischen Gruppe, die auch öfters mal ein Museumsdorf (recht klein, aber fein) in Ostende belebt. Davon sind auch ein paar Bilder im Buch... Hier mal der Titel: "Vie quotidienne de la femme mèdièval" Verlag: Heimdal ISBN: 978-2-8404-8241-3 Liebe Grüße, Franziska
 
Zuletzt bearbeitet:
Original von Franziska Wie man sieht, wurde die Stange nicht wie ein heutiger Kleiderbügel benutzt...
Es wird deutlich, dass die Sachen nicht drüber gehängt werden, um schön glatt zu bleiben.
 

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