knielange Cotte

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S

Steffen

Guest
Sind uns nicht ganz sicher ob im HoMi um 1250 in knielangen Cotten Geren eingesetzt wurden oder nicht, oder wurde die Bewegungsfreiheit durch einen Schlitz gegeben? Wir tendieren zu Geren, aber was ist/wäre richtig? Danke im Voraus.
 
Hast du HIER schon nachgesehen? Oder auch HIER. Auch die "gute Sarah" zeigt Geren ... gerade bei der knielangen Variante, die noch keinen richtigen "Reiterschlitz" erfordern würde.
 
*Dann mach ich mir 'nen Schlitz ins Kleid und find' das wunderbar* ... träller ... Ich habe nochmals meine Sachen durchgesehen und konnte bei keiner knielangen Cotte, Tunika oder Leibwäsche irgendwelche Schlitze finden. Wer doch noch etwas findet: Immer her mit der Quelle, bin dankbar! Vorsicht, Blödsinn: Darüber hinaus würde ein Schlitz in einer knielangen Cotte (wir sprechen dann wohl von der Midi-Variante *kicher*) dauernd aufschlagen und den Blick auf Hüfthalter und Strapse ... oh Verzeihung ... auf Bruche und Nestelbänder der Beinlinge des Trägers ... lenken. Unfug Ende. Nein, nur in boden- bzw. wadenlanger Männeroberbekleidung des hohen Mittelalters sind mir bislang Gehschlitze (bis etwa Kniehöhe) oder auch mal Reiterschlitze (bis zum Gesäß) aufgefallen.
 
Danke ihr beiden, ist sehr lieb von euch. Ich setze jetzt einfach mal das Gerücht in die Welt dass Schlitze ein kann aber nicht ein muss bei knielangen Cotten sind. Genau, Sophie, die Abb. aus der Kfb waren es die mir diese Frage stellen ließ, war halt unsicher. @La Veuve, da haste wohl nen Lustigen gehabt? :D Weil ich auch bei Apud Angeron, bei M.P., Schlitze in der knielangen Welchen sah, war ich mir auch unsicher. vor allen Dingen weil man ja alles(?!) sehen könnte, danke euch nochmal und sollte euch was einfallen, dann her damit ;)
 
Original von Sophie Aber ist auch Fronkreisch ;-)
Die in der Maciejowski-Bibel bei knielangen Kitteln gezeigten Schlitze auf der Vorderseite kann man auch im Aschaffenburger Evangeliar finden. Ebenso findet man dort aber auch knielange Kittel, die vorne offensichtlich geschlossen sind. Zu erkennen ist auch, dass die vorne geschlitzen Kittel im Aschaffenburger Evangeliar von Beaffneten getragen werden, die geschlossenen bspw. von Hirten. Gruß, Olli
 
Nachtrag: Im Konstanzer Münster gibt es eine Hirten-Figur aus Stein. Auch dort ist zu erkennen, dass der Kittel auf der Vorderseite keinen Schlitz aufweist. Gruß, Olli
 
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Wurde vorne geschlitzt nicht nur von Reitern getragen? Und dazu gehörten Hirten doch bestimmt nicht,Oder ?(
 
Original von Ragnar Wurde vorne geschlitzt nicht nur von Reitern getragen?
Würde ich so pauschal nicht sagen. Die Bewaffneten, bei denen im Aschaffenburger Evangeliar ein vorne geschlitzer Kittel zu sehen ist, sind nicht als Reiter dargestellt. Auch handelt es sich z.B. bei den Bauhandwerkern in der Maciejowski-Bibel nicht um Reiter, dennoch ist gut zu erkennen, dass ihre Kittel vorne geschlitzt sind. Gruß, Olli
 
Aber Bauhandwerker müssen oft über was drübersteigen(keiner lacht) und deshalb ist die mittlere Schlitzung für sie von Vorteil.(Versuch doch mal nen Tag auf ner Baustelle mit ner langen Schürze um :D)
 
Naja, die Bauhandwerker waren jetzt nur ein Beispiel. Die Maciejowski-Bibel ist voller geschlitzter Kittel, z.B. auch bei Feldarbeitern, bei Personen, die gerade Belagerungsmaschinen laden, bei Bewaffneten uvm. Geht man nur von der Maciejowski-Bibel aus, dann scheint zumindest im Raum Paris/ Frankreich der knielange Kittel grundsätzlich vorne geschlitzt gewesen zu sein. Anders sieht es im (süd)deutschen Raum aus. Dort findet man neben dem vorne geschlitzten Kittel auch geschlossene, wie aus dem bereits erwähnten Aschaffenburger Evangeliar und der Figur im Konstanzer Münster ersichtlich ist. Betrachtet man nun noch andere Abb. u.A. auch Glasmalereien, dann ist zu erkennen, dass in Deutschland der vorne geschlitzte und der geschlossene Kittel anscheinend nebeneinander existierten und es ist nicht einwandfrei abgrenzbar, wer nun grundsätzlich geschlitzt und wer die geschlossene Variante getragen hat. Beispiele: Eine Glasmalerei im Freiburger Münster zeigt einen Pilger, dessen Kittel nach dem Faltenwurf zu urteilen vorne einen Schlitz aufweist. Zudem scheint dieser auch durch eine besonders dicke Linie angedeutet zu sein. Eine weitere Glasmalerei aus Braunschweig, Hildesheim oder Goslar zeigt die Kreuzigung Jesu. Diejenigen, die ihn kreuzigen, tragen offensichtlich geschlossene Kittel. Gruß, Olli
 
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Also, wenn ich das alles richtig verstehe, was ich auch habe, würde man mit beiden Varianten nicht verkehrt liegen
 
Hallo Olli, ich will jetzt nicht piensig sein ... :rolleyes: Aber Du schreibst anhand vom "Freiberger Münster" und "Konstanzer Münster" über Szenen, die sich auf die Geburt und den Tod Jesu beziehen. Da mir aber schon klar ist, das mit Ma zeigenössische Künstler ihre Werke mit der Kleidung ausstatteten, die zur Zeit der Schaffung des Künstlers vorherschte, wäre hier eine Datierung der beiden Abbildung sinnvoll, oder? Nur, damit man sich mal ein Bild davon machen kann, wann diese Mode ungefähr geherscht hat ... Grüße Kadlin
 
Hi Kadlin, beides ist auf "um 1250" datiert. Etwas anderes wäre ja auch sinnfrei, geht es in diesem Thread doch um eben dieses Zeitfenster ;o) Gruß, Olli
 
Argh... erst denken, dann schreiben... Die Hirtenfigur aus dem Konstanzer Münster ist nicht auf "um 1250", sondern auf "um 1280" datiert. Gruß, Olli
 

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