Kohleseife?

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L

Luque

Guest
ich hätte mal eine frage zur herstellung von zwei sachen. ihre existenz kann ich nicht mit historischen quellen nachweisen, sondern nur in form von "neuzeitromanen". da wäre ersteinmal etwas wie kohleseife. nach Iny Lorenz wird diese aus schweinefett und kohle(staub/ruß?)? hergestellt. gibt es dafür belege oder ähnliches? und dann wäre da noch die frühform der antibabypille. ein gebräu aus irgendeiner wurzel. petersilie? - keine ahnung, klingt zwar recht unwahrscheinlich, jedoch wird die existenz dieses trunkes nicht nur in Iny Lorenz "Die Wanderhure" sondern auch in Rebecca Gables "Warringhamreihe" erwähnt. auch hier wieder die frage: existierte dieser trunk wirklich, oder war er nur ein mythos? wenn nicht, wie stellte man ihn her? die romane, auf die ich mich beziehe spielen in england und süddeutschland und zwar in der zeit zwischen 1300 und 1490 A.D. weiß jemand antworten auf meine fragen? Mit neugierigen grüßen Luque :D
 
Seife gibt es schon sehr sehr lange. Und Seife kann man aus (Pflanzen)Asche und Fett hergestellen. http://de.wikipedia.org/wiki/Seife#Geschichte_der_Seife Zur 2. Frage: ob das ein Trunk war, weiß ich nicht. Aber es gibt diverse Pflanzen, die abtreibend wirken. Es handelt sich nämlich weniger um Schwangerschaftsverhütung als um Schwangerschaftsabbruch. "Petersiliie, Suppenkraut wächst in unserem Garten. Meine Lisel ist die Braut, soll nicht länger warten" (warum wohl? weil sie schwanger ist, muss sie schnell heiraten oder eben die Schwangerschaft abbrechen!). Mehr werde ich hier aber nichts dazu schreiben, da ich nicht keine Anleitung zur gesundheitsgefährdende Nachahmung geben möchte.
 
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Ich rate auch dringend von der Verwendung dieser Methode ab,es kann dabei zu lebensgefährlichen Zuständen kommen
 
hihi ganz cool bleiben ;D ich hatte nicht vor was von dem zeug zu machen. mich beeindruckt nur wie weit die medizin da doch schon war. könnte amn also sagen dass dieses mittel wehenfördernd war? ähnlich wie salbei? (ich frage wirklich nur aus reiner neugier, um meine allgemeinwissenslücken zu füllen ;))
 
Es geht nicht (nur) um dich. Du musst immer bedenken, dass hier jeder mitlesen kann (auch Minderjährige!).
 
ah ja, nun gut da haste auch wieder recht :| kann man nix machen ;) Mfg Luque PS: trotzdem danke für die infos :D PS²: ich bin auch minderjährig ;)
 
Hallo Luque, es gab damals noch eine Reihe anderer Pflanzen, die einen ähnlichen Effekt hatten. Die Wirkweise (z.B. hormonell, blutungsfördernd oder ob nur der Körper so sehr in Bedrängnis gebracht wurde, dass er die Leibesfrucht abstiess) kann ich Dir nicht sagen, wäre aber interessant, vielleicht haben wir ja eine PTA oder Artzhelferin hier, die sich mit den wirklsamen Bestand- teilen und ihrer Wirkweise auf den Körper auskennt?!? Aber Fakt ist, man vergiftet damit den Körper. Und es sind damals wohl auch viele Frauen daran gestorben, denn der Grad zwischen dem Ab- gang der Frucht (Abreibung) und der Vergiftung des eigenen Körpers ist gering. Falls es Dich wirklich interessiert, kann ich Dir zumindest 3 Pflanzen per PN nennen, die mir aus dem Kopf zu dem Thema einfallen, es gibt aber noch mehr ... aber Beate hat recht, so was sollte nicht öffentlich ge- macht werden. Auch wenns schon Bombenbauanleitungen im Netz gibt ... 8| Kadlin
 
ja, Kadlin, das wäre wirklich sehr nett. ich habe nämlich später wahrscheinlich auch vor Pharmazie oder medizin zu studieren, weshalb mich solche themen sehr interessieren^^ wäre nett wenn du mir des per pm schicken könntest :)
 
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ansichtssache. ich geb hier ja keine anleitungen zum giftmischen. auf den seiten stehen ja auch keine "bauanleitungen" für kleine kinder die angst haben zum onkel doktor zu gehen und sich die antibabypille verschreiben zu lassen. ich hab die seite nur verlinkt, damit sich leute, die sich dafür interessieren informieren können, um ihr allgemeinwissen aufzupeppeln. wenn das jetzt einer der moderatoren oder der normalen mitglieder als gefährlich ansieht, soll er den thread bitte löschen... Mfg Luque PS: falls jetzt für einige meine tonart etwas böse vorkam bitte ich dies zu entschuldigen. es ist keineswegs böse gemeint. ich sage ja, dass das alles ansichtssache ist, da respektiere ich auch andere meinungen.
 
Kein Problem, ich habs ja auch nicht ernst gemeint. Deshalb auch dieser Smilie -> :D
 
....ich hatte nicht vor, was von dem Zeug zu machen. Mich beeindruckt nur, wie weit die Medizin da doch schon war. Könnte man also sagen, dass dieses Mittel wehenfördernd war? Ähnlich wie Salbei?.....
Man kann nicht sagen, dass die Medizin damals fortgeschritten war. Es gab viele Erfahrungen mit Pflanzen, aber es gab natürlich weder die Möglichkeiten noch die Systematik für genaue Untersuchungen der Wirkungen oder gar der Inhaltsstoffe. Schwangerschaftsabbrüche hat man auf vielerlei Weise versucht. Manchmal waren sie erfolgreich, aber da - wie Kadlin schon schrieb - häufig eine Vergiftung des mütterlichen Körpers zum Absterben des Fötus führte, war die Gefahr der sekundären Folgen groß. D.h. die arme Frau ging das Risiko schwerer gesundheitlicher Schäden und des eigenen Todes ein, weil man die Wirkstoffe in den Pflanzen nicht dosieren konnte. Man muss das Geschehen im sozialen Kontext sehen, um das zu verstehen: ungewollte Schwangerschaften und uneheliche Kinder waren in vielen Gemeinden die Ursache für Verstoßung oder wenigstens Isolierung der Frau aus der Gemeinschaft. Die unglücklichen Kinder waren als "Bankerte" oder "Bastarde" gebrandmarkt. Die Pflanzenwirkstoffe haben sehr unterschiedliche Effekte, die hier gar nicht alle aufzuzählen sind. Zudem gab es auch andere "Verfahren" bei den Schwangerschaftsabbrüchen, die nicht minder schädlich waren, z.B. intrauterine Spülungen mit Seifenwasser - fast immer tödlich! Von den Handreichungen der "Engelmacherinnen" will ich hier gar nicht sprechen. Zusammengefasst: das Pflanzenreich bietet allgemein (und nicht nur in der Gynäkologie) sehr viele Möglichkeiten zur medikamentösen Versorgung. Noch heute werden täglich neue Heilpflanzen und Wirkstoffe (wieder-)entdeckt. Richtig anwenden kann man stark wirkende Phyto-Arzneien nur, wenn man die Inhaltsstoffe nach Art und Menge genau weiß und sie dadurch dosieren kann. Die Erfahrungsmedizin, wie sie in vielen Kulturen praktiziert wurde und wird, basierte auf einer genauen Beobachtung und Kenntnis der Natur. Von den keltischen Druiden nimmt man an, dass sie hier sehr bewandert gewesen seien. Auch heute gibt es noch viele Arzneien, deren Ursprung alt und deren Wirksamkeit unbestritten ist. Aber früher war eben das Risiko größer, an der Krankheit ODER an der Therapie zu sterben, wenn man nach den starken Mittel griff Ein sehr umfangreiches Thema! Solltest Du wirklich Medizin oder Pharmazie studieren wollen, dann solltest Du nicht enttäuscht sein, wenn diese Themen nicht berührt würden. Das läuft den Interessen der Pharma-Industrie zuwider; zudem sind Begriffe wie "Erhaltung der Gesundheit", "Vorsorge", "gesunde Lebensweise" inhaltsleere Schlagworte geworden. Damit kannst Du Dich nur nach dem Studium befassen. Gruß Jean Collin
 
Original von Collin Solltest Du wirklich Medizin oder Pharmazie studieren wollen, dann solltest Du nicht enttäuscht sein, wenn diese Themen nicht berührt würden.
Mein Vater und mein Bruder haben beide Pharmazie studiert und die Wirkung von Pflanzenu.a. natürlichen Drogen ist sehr wohl Bestandteill des Studiums. Für einen Apotheker auch unverzichtbar.
 
zumal ja nicht alle wirkstoffe im reagenzglas hergestellt werden. 8| aber im großem und ganzen haste recht. die schwangerschaftsabbrüche waren sehr riskant. wenn man jedoch ein kräuterweib hatte, die die richtige dosierung kannte, war es möglich die sache ungefährlicher anzugehen. kommt ja alles auf die dosierung an. und gegenfrage: wenn sehr oft frauen auf grund dieser vergiftungen gestorben sind, wie konnten dann prostituierte jahrelang überleben? wenn sie jeden tag mehrere freier bekommen ist es fast unmöglich nicht schwanger zu werden. also mussten sie doch irgendein mittel zu empfängnisverhütung oder im frühen stadium zur austreibung gehabt haben. oder analysiere ich das jetzt falsch? das ganze ist jetzt eine eigene these von mir, für die ich keinerlei beweise habe.
 
Hallo Luque, ich denke, die Essenz aus allem, was Du, Beate und Collin hier ge- schrieben habt, dürfte die "Wahrheit" sein. Das Leben damals hatte einen anderen Stellenwert. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von +/- 30 Jahren für Frauen war es am Ende egal, ob sie bei einer Geburt (<- wer stirbt HEUTE noch daran?) oder bei dem Versuch einer Abtreibung starb. Ich denke, das gehörte damals ein Stück weit zum Leben dazu. Und ich denke, auch die Prostitution war kein Garant für eine kinderfreie Zone. Obwohl ich hier keine schriftlichen Quellen kenne (wäre inter- essant, ob es überhaupt z.B. über Kirchenbücher vgl. hier "Beruf der Mutter" oder "Vater unbekannt" möglich wäre, so etwas herauszube- kommen?!?) . Meine Überlegung dazu, Frauen die vor der Ehe schwanger wurden, wurden nicht selten im Gemeinschaftsgefüge zu Aussenseitern. Und wer ohnehin schon entehrt war (und keine Hoffnung auf eine Ehe hatte ...) wird wohl mit dem weitergemacht haben, was er nun schon konnte?!? Da es keine wirklich funktionierende Methode zur Empfäng- nisverhütung gab, wird wohl das ein oder andere Kind während der Arbeitszeit gezeugt und ausgetragen worden sein denke ich mir. Und so fern es sich nicht um eine Edel-Mätresse oder um eine reisende (Tross-)Hure gehandelt hat, wird ein Kind beim Verkehr nicht wesent- lich gestört haben. Vergleiche das Prozedere in den Bauernkaten. Da war es üblich, dass alle (sogar noch bis ins letzte Jahrhundert!) in einem Raum, teilweise in einem Bett schliefen. Da wird ein Kind bei einer Hure kein großer Stärfaktor gewesen sein, denke ich. Wenn jemand eine Idee hat, ob man das statistisch irgendwie belegen kann würde mich das interessieren. Wenn Huren und z.B. Scharfrichter einen eigenen Stand bildeten, könnte es ja sein, dass es in den Stadt- archiven entsprechende Listen und Erhaltungen gibt ... Grüße Kadlin
 

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