Kopfbedeckung

This site may earn a commission from merchant affiliate links, including eBay, Amazon, and others.
Hmmm...so wie ich das sehe sind einzelne "Elemente" davon schon so ähnlich historisch belegbar. Der "Unterbau" sieht aus wie Crespinettes, die entwickeln sich zu Ende des 13./Anfang des 14. Jhdt. aus Haarnetzen in Verbindung mit der aufkommenden Mode, die Haare seitlich am Kopf zu Schnecken aufgedreht zu tragen. Darüber ist in Deinem Bild ein Schleier drapiert, und zwar auf eine Art die ich unter dem Begriff Wimpel oder Rise kenne, den Hals und Nacken bedeckend. Und die Krone obendrüber kenn ich bisher von Statuen und Bildern nur über einem Schleier oder wie bei den Naumburger Stifterfiguren über einer Pillbox getragen, aber nicht über den eingangs beschriebenen Crespinettes... Insgesamt also nicht vollständig aus der Luft gegriffen, aber in der Kombination vermutlich auch nicht belegbar - oder hat da jemand doch etwas vorrätig?
 
Danke Euch :heupf1 @Katharina de Lo Diese Crespinettes, könnte das auch Leinen sein? das schaut so blickdicht aus? Und der Schleier, wäre das dann eine besondere Seide? ....ist ja fast durchsichtig. @Martina Vielen Dank für die wunderschönen bildllichen Anregungen. Das hilft mir echt weiter, wollte mir soetwas zu meinem 10jährigen Hochzeitstagsparty -Tag erstellen. Super das es soetwas in der Richtung gab.
 
Würde eher sagen, dass man da Seide trug bei so einer Kombination, das ist gewöhnlich was für wohlhabendere Damen, möglich wäre auch ganz feine Wollgaze. Leinen ist eher was für einfache Frauen.
 
Ich würde auch eher auf Seide tippen für diese Art Kopfbedeckungen. @ Martina: ich danke auch für den Link, den kannte ich noch nicht. Und wenn Du das mit dem fehlenden "b" jetzt nicht geschrieben hättest, hätt ichs glatt überlesen... :D
 
GANZ FEINES LINEN? War doch eher auch was für denn reicheren Mittelstand. Wie schaut's mit Nessel. Oder ganz dekadent Byssus. Nur falls du jemanden darstellen möchtest wie Theophanu. Grins
 
Kriegt man heut noch irgendwoher Byssus? Wär toll, wenn man da mal an ein bisschen Rohmaterial kommen kann :) Aber glaub, die Muscheln sind mittlerweile geschützt.
 
Genau, die produzierende Muschel ist im Mittelmeer beheimatet und in der EU streng geschützt. Übrigens war die Menge an Textilien aus Muschelseide aufgrund der geringen Materialausbeute (eine Muschel bringt 2-3g Fasern, die nach der Verarbeitung auf noch 1/6 des Ausgangsgewichtes schrumpfen... ) immer schon recht übersichtlich. Laut K.Kania sind 45 historische Textilien aus Muschelseide bekannt, 18 davon sind Handschuhe, und der Großteil der noch existierenden Stücke stammt wohl aus dem 18./19. Jhdt. Sieht also eher schlecht aus für Rohmaterial zu Anschauungszwecken... Muschelseide war und ist eben eine echte Kuriosität.
 
Ich hab da mal eine Doku zu dem gesunkenen Kreuzfahrtschiff gesehn, wo sie die Muscheln einzeln von dor umgesetzt haben, damit sie bei der Bergung nicht kaputt gehn :)
 
Wie gesagt, bei theopanu hat man byssus gefunden. Man findet byssus auch bei willehalm. (Eschenbach) da find ich es wirklich spannend. Der marktgraf bekommt es von seiner Frau. Es ist ein untergewand, welches er unter dem ganzen Rüstzeug quasi als erste Schicht trägt. Das Gewand nun ist getränkt mit irgendwelchen Heilmittel und wurde im rauch heilender Kräuter getrocknet. Durchdringt eine Waffe die Rüstung und verletzt die haut, soll das untergewand die Blutung stillen. Sehr phantastisch und stellt denn Wert eines solchen Stoffes wohl aufbaue höchste Stufe. Vor zehn Jahren gab es im Mittelmeerraum noch eine weberin die byssus hergestellt hat. Aber wie weit verbreitet war eigentlich nessel?
 
Aber wie weit verbreitet war eigentlich nessel?
Schwierig zu sagen. Im Allgemeinen werden gefundene Stoffe nicht eingehender untersucht, lediglich festgestellt, ob es pflanzliches Material ist. Um zu sagen, ob Hanf, Flachs oder Nessel verwendet wurde, müssen die Fasern kompliziert untersucht werden, dabei unterscheidet sich aber nur der Hanf von Flachs und Nessel wirklich, was es auch wieder nicht einfacher macht (http://www.nature.com/srep/2013/131018/srep02686/full/srep02686.html , Quelle: http://www.nature.com/ ). Im Schriftgut liest man meist nur etwas über Leinen, der konnte aus Hanf oder Flachs gefertigt worden sein; soweit ich im Moment weiß, konnte wohl auch Nessel gemeint sein, lässt sich aber nicht belegen. Im Fundgut bin ich bisher nicht auf Nesselstoffe gestoßen. Schriftliche Quellen habe ich auch keine, nur von vereinzelten Schriften gehört. Da Nessel selten in Belegen zu finden ist, scheint es zunächst weniger Verwendung gefunden zu haben, obwohl der Anbau im Gegensatz zum Flachs keine Ansprüche gestellt hat. Auch beim Hanf dachte man lange Zeit, dass er nicht die Verwendung fand, wie Flachs. Dort gibt es aber mittlerweile Untersuchungen, die zu belegen scheinen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Leinentextilien bis wenigstens Mitte des 13ten Jahrhunderts tatsächlich aus Hanf hergestellt wurde, wahrscheinlich regional bedingt.
 

Neueste Beiträge

Oben