Wilfried Tenneberg
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Heinrichs Beitrag zur Reko eines Wagens mit Lenkung der Vorderachse ist bemerkenswert. Laut Wiki gibt es die Lenkung seit 5000 Jahren. Daß sie im Mittelalter in Vergessenheit geraten sein soll halte ich persönlich für Unsinn. Die einzigen ungelenkten vierrädrigen Wagen die ich kenne sind klassische Kinderwagen, die man lenkt indem man den Wagen ankippt und auf der Hinterachse dreht. Macht das mal mit einem Ackerwagen... Habt Mut zur Lücke und geht auch im Mittelalter von gelenkten Wagen aus. Deshalb... ...gestattet mir noch ein paar erklärende Worte zum Fahren vom Sattel (also kein Kutscher auf dem Kutschbock): Dieses Prinzip gibt es heute noch, z.B. bei den königlichen Kutschen in England. Es hat einige Vorteile: 1. Die Einwirkung auf die Pferde ist größer, schneller und direkter. 2. Dadurch erhöht sich die Sicherheit, da die Pferde auch in Ausnahmesituationen beherrscht werden können. 3. Der Reiter auf dem ersten Pferd kann sich den besten Weg aussuchen und Hindernisse schneller erkennen. (Eskorten für Der Herzog :bye01 z.B. reiten immer hinter dem Wagen, damit sie das Geschehen vorn im Blick haben) 4. Die Pferde brauchen nicht so eine langwierige Ausbildung wie Pferde die vom Bock gefahren werden, wo das erste Paar (4- bis 6-spännig) besonders viel Training braucht um auf Leineneinwirkung zu reagieren. (Diese Pferde werden auch trainiert "mitzudenken") Dadurch sind die Positionen in der Anspannung austauschbar. 5. Die Pferdelenker mußten nicht auf der ungefederten Kutsche sitzen, sondern konnten entspannt (was den Rücken betrifft) sich ihrer Aufgabe widmen. 6. Die Bediensteten die die Pferde lenken sind nicht auf dem Wagen, die Herrschaft ist unter sich und kann sich ungestört unterhalten, oder @jonny robels ungeniert knutschen... :* Nachteil: 1. Der Personalaufwand ist größer, man benötigt pro 2 Pferde einen Fahrer, und auch dieser muß nicht nur reiten können sondern daran denken daß er noch ein Anhängsel hinten dran hat. (Lastzug + Trucker von damals) 2. Die Pferde tragen zusätzliches Gewicht obwohl sie ja schon einen Wagen ziehen, deshalb benötigt man je nach Wagen mindestens 2 Pferde. Anzumerken wäre noch, daß z.B. 6-spännige Geschützbespannungen in allen Armeen im 1. Weltkrieg vom Sattel aus gefahren wurden. Dies ermöglichte eine hohe und schnelle Geländegängigkeit. Die Bedienung saß auf der Protze und auf Sitzen neben dem Geschütz - beides ungefedert - und mußte so manches aushalten. Fahren vom Sattel sieht man ja auch auf den alten Miniaturen. Nehmen wir mal an, daß die Wagen gelenkt wurden aber wie sah es mit BREMSEN aus???? ?( ?( ?(