Lavendel ist ein köstliches Kraut wider Gebrechen des Hirns und der Nerven, Schwindel, Schlag mit ganzer oder halbseitiger Lähmung, fallende Sucht, Schlafsucht, Krampf, Zittern, Kontraktsein und Lahmheit. Es erwärmt den Magen und die Mutter, verteilt Blähungen, treibt den Harn, die Monatszeit und die Geburt. Es öffnet die Leber und Milz, vertreibt also die Gelbsucht, die anhebende Wassersucht, besonders wenn man Andorn, Zimmt, Fenchel, Spargeln und Sellerie- (Eppich-) wurzeln dazu nimmt. Zu allen Gebrechen mag man Lavendelkraut und -blumen in Wein oder Wasser sieden und einige Tage nacheinander davon trinken. Dieselbe Kraft hat auch das gebrannte Wasser und ist gut bei Ohnmacht, drei oder vier Löffel voll getrunken und die Pulsadern damit bestrichen. Lavendel in Essig gesotten und die Brühe warm im Mund gehalten, stillt das Zahnweh. Die Blumen von Lavendel in Branntwein gelegt, sind ein gutes Mittel, die lahmen Glieder damit einzureiben. Das Kraut äußerlich aufgelegt, vertreibt das Kopfweh und den Schwindel; ausgelaugt dient es zum Waschen des Hauptes und stärkt das Gehirn. Auch das Lavendelöl ist für alle genannten Gebrechen gut.