Lichtsignale von Lübeck nach Venedig

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Nur schade, das die "sehr alten Kirchtürme" in Norddeutschland alle jünger als ~1200 Jahre sind, und das "Zunftzeichen" der "Nachrichtenleute" , die Kugel unter der Wetterfahne noch wesentlich jünger. Irgend wo dran muß man die schließlich befestigen, nur der Blechabschluß oben am Helm sieht blöd aus, ergo , macht man ne Kugel dran. Swantewits zeichen auf ner christlichen Kirche kommt nicht gut, außerdem haut der Blitz gern in eine Spitze, hauts darunter in eine Kugel, fliegt die auseinander und dem Rest passiert nichts. Die waren ja nicht doof damals, schon garnicht in der Neuzeit
 
Um mal kurz wieder zu der Eingangsfrage zurück zu kommen...: Technisch zu der Zeit machbar ? Durchaus ! Signalübermittlungszeit Lübeck > Venedig von 20 min. ...? M.M.n. def. ein großes, fettes "NEIN !!" Ein solches System zu der Zeit unter den politischen Umständen ausschließlich für nur eine Organisation (Hanse) im geheimen oder auch im öffentlichen realisierbar ? Hmmm...?! Selbst wenn man das alles unter den nur denkbar günstigsten möglichen Gesichtspunkten betrachtet, eine solche Signalmelde-Kette wäre derartig umfangreich an Personal und technischen Equipment (z.B. Signaltürme min. ca. alle 30 km), daß hiervon eindeutige und unwiderlegbare Spuren und Hinweise, gerade in div. Aufzeichnungen, vorhanden sein müßten... Diese Hinweise müßten m.E. genauso deutlich in Aufzeichnungen zu finden sein und herausstechen, wie die Signalfeuer, deren es Bedarf, um ein entsprechendes Signal über die Alpen hinweg weiterzuleiten... Selbst wenn es die Hanse geschafft hätte, eine solche Meldekette ganz still und leise im Geheimen aufzubauen (was ich angesichts der doch immensen Anzahl an der für die realisierung benötigten baulichen Aufwandes und beteiligten Personen für absolut ausgeschlossen halte...!), wäre dies kurz nach der Inbetriebnahme ruchbar geworden, was zur Folge gehabt hätte, daß sich jeder x-beliebige Landesfürst alleine schon aus militärischen Gesichtspunkten alle zehn Finger plus seiner ungewaschenen Füße nach einer derartigen Kommunikationskette abgeleckt oder seine Finger-und Fußnägel aus Angst abgekaut und entsprechende Kriegerische Maßnahmen ergriffen hätte, um diese Kommunikationsmöglichkeit unter seine Kontrolle zu bekommen, oder um das ganze zumindestens zu verhindern / zu unterbinden... Aber das ganze als völlig unmöglich abzutun, nun ja, da kommen mir Zweifel... Ein kleines Gedankenspiel...: Wenn man davon ausgeht, das es zu der Zeit durchaus möglich war, von Kirchturm zu Kirchturm zu blicken und bei dem Signalgebenden Personal eine exellente Ausbildung in der Navigatorischen Peiltechnik (altgediente, ausgemusterte Hansekapitäne oder "Karawanenführer" z.B.) sowie strikte Disziplin plus der Anwendung von Parabolspiegeltechnik vorraussetzt, könnte so etwas u.U. eine kurze Zeitlang im geheimen funktioniert haben... Sofern ein strikt festgelegter Zeit-/ Fahrplan für die Nachrichtenübermittlung sowie ein festgelegter Nachrichtencode zur Anwendung gekommen ist... ?( Wie gesagt, interessant, sich mit der Möglichkeit einer solchen Signalkette zu der Zeit auseinanderzusetzen, ist es allemal... 8o LG Halfdan Horntrinker
 
Lübeck Venedig sind 1381 km, also grob übern Hüttenmannsdaumen 500 Stationen, wenn wir die nur nachts besetzen, also 500 leute, die Essen und Trinken, Kleidung etc brauchen, also entsprechend entlohnt werden müssen. Nun fuhren ja nicht täglich Schiffe von Venedig nach Lübeck, soviele Schiffe hätten beide Städte garnicht gehabt. Aber die 500 Leute müssen das ganze Jahr ernährt usw werden. Und das nur dafür, das man in Venedig erfährt, das das Schiff xy in Lübeck ist? Was hätte man in Venedig mit dieser Info anfangen sollen? Eine andere , wichtigere Info, Barbarossa will in Italien einfallen, das Heer ist komplett, die sind losmarschiert wäre über diesen Weg gesendet, sinnlos. Woher weiß man in der Lombardei das das stimmt? Es reicht vollkommen, wenn der über die Alpen ist, die Info von Botengängern zu erhalten, das wäre immer noch eine Vorlaufzeit von 14 Tagen. Allemale genug Zeit, mobil zu machen. Solche Nachrichtensysteme sind einfach vollkommen sinnlos, Buschfunk reicht
 
Wilfried, du hast 'nen Rechenfehler: Um die Stationen rund um die Uhr zu besetzen, bräuchte man mindestens zwei Personen pro Station. Das macht ein solches System allerdings noch unrentabler. Dazu kommt, dass diese Route durch verschiedene rivalisierende Grafschaften und Fürstentümer hätte führen müssen, die überhaupt kein Interesse an solchen Einrichtungen auf ihrem Territorium gehabt hätten. Und das alles nur, um anzuzeigen, dass ein Schiff angekommen ist? Was es dagegen sehr wohl gegeben hat, ist sind Wartensysteme, ähnlich den Türmen entlang des Limes. Die einen, wie die anderen dienten der Grenzüberwachung und gaben Signale, wenn eine größere Truppe z. B. zur Abwehr von räuberischen Übergriffen benötigt wurde. Rund um Frankfurt sind noch mehrere derartige Warten aus dem Spätmittelalter erhalten. In anderen Gebieten (z. B. im Harz) finden sich lediglich noch verstreute Ruinen.
 

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