Pit der Schreiber
Well-known member
Als persönlich Betroffener sehe ich das Thema differenzierter. Wenn man einen US-Amerikaner aus dem Jahr 1863 oder einen preussischen Soldaten aus der Zeit um 1800 darstellt,dann kann (!) man sich eine historisch-korrekte Brille besorgen und Gläser in der eigenen Stärke einsetzen lassen. Bei der Darstellung eines Menschen aus dem deutschsprachigen Raum der Zeit gegen Ende des 12.Jahrhunderts ist das erheblich schwerer,denn die damalige Brille in unserem Kulturraum war ... ein Beryl,den man sich -vieleicht noch "edel" in Metall gefasst - vors Auge hielt. Brillen (!) - auch "mittelalterliche" - gab es in unserem Kulturraum schlicht nicht. Und deswegen finde ich es ehrlicher den Besuchern gegenüber wenn man man als HoMi-Darsteller eine moderne Brille trägt,die auch als solche erkennbar ist,als eine "mittelalterliche" Brille,die vieleicht erst 100 Jahre später aufkam als die eigene Darstellung.Wenn jemand nicht ohne Brille sehen kann, passt er dort sein Nasenfahrad einfach der Epoche an. Was zugegebenermaßen 1812 oder 1861-65 viel leichter geht, als beim MA. Meistens sind das auch noch Leute, die mir ständig erklären wollen, ich hätte die falschen Stiefel an. Ich finde wirklich, diese modernen Brillen müssen nicht sein, zumal echt gut gewandete Leutchen sich dadurch einiges vergeben.