"Mädchen von Egtved" stammt ursprünglich aus dem Schwarzwald

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... und somit auch wieder ein gutes Beispiel für den oftmals übertriebenen " Kleidungsfetischismus ". Was wurde ( in die Wikingerzeit übertragen ) in Haitbahu, Ribe oder Wolin, Birka oder York getragen. Wenn die Gute in der Bronzeit so eine Mobilität an den Weg legte, wird dies viele hundert Jahre später nicht anders gewesen sein. Diese betrifft zum Einen die Klamotte selbst, aber auch Anderen auch Schmuck, wegen mir Kreuze, Nadeln usw. ( Stichwort : eine Birkafibel kann man auch anderswo tragen ). Grundlage meiner Theorie ist neben obigen Artikel die Unterstellung ( ich war nicht dabei ) , dass man nicht nackt und schmucklos gewandert ist. Gegenargumente kann man auch liefern : ... wenn man als Kind oder Jugendlicher verschleppt und versklavt wird, ist der Schmuck weg und irgendwann wächst man aus der Klamotte raus. Dann hat ein in York gefundener Mützenrest nichts woanders zu suchen ... prost1
 
... und somit auch wieder ein gutes Beispiel für den oftmals übertriebenen " Kleidungsfetischismus ".
Meine Frage wäre eher gewesen, welcher Region die Kleidung zugehörig war. Regionale Unterschiede in der Kleidung hat es immer gegeben, das ist auch heute noch so. Sogar dann, wenn überall die gleichen Läden zum Einkaufen sind, tragen die Leute das gleiche Zeug unterschiedlich. Ich seh' das am Unterschied Wien-Innsbruck - und ja, bei den 600 km = 5h Fahrzeit ist da schon ein Unterschied bei der Kleidung erkennbar. Und da haben wir uns noch gar nicht die Trachten angesehen, die in Tirol für jedes Kaff anders ist und in Wien gar nicht existiert. Dass man in Europa besonders in Nord-Süd-Richtung dauernd auf und ab rennt, ist ein anderes Thema als die Kleidung, und, wie ich meine, wesentlich interessanter. Das, was Du täglich trägst, orientiert sich mehr an den Menschen die Du täglich siehst und weniger an denen, die alle paar Monate mal vorbeischauen. Deshalb ist das eher eine Frage des allgemeinen individuellen sozialen Bewegungsspielraumes, wie groß der einzelne Trachtenraum wird. Du erwähnst richtigerweise York, weil da viel Bewegung war: Dort findet man ja Dänen, Norweger und Angelsachsen. Klarerweise kann man da nicht so genau trennen und noch weniger weiß man, welches Hauberl von dortaus weitergewandert ist. Dass man bei einer derartig mobilen Gesellschaft nicht von modischem Isolationismus ausgehen kann, ist einleuchtend. Deshalb bin ich ja auch für großflächigere Betrachtungsweisen (außer man will ganz gezielt ganz speziell nachstellen). Aber die Frage bleibt für mich immer noch offen: Hat das Mädel Schwarzwälder oder Dänische Tracht an?
 
Das mit Frauen aus einem anderen Trachtkreis ist für die Bronzezeit relativ oft Beleg. So stammte die "Prinzessin von Fallingbostel" aus Westungarn/ Niederöstereich. Gibt da einige Fälle. Normalerweise trugen diese sog. Fremden Frauen ihren Heimatlichen Schmuck oder zumindestens Teile davon. Was mir komsich vorkommt ist die Heimatregion Schwarzwald, der ist wie die meisten Mittelgebirgsregionen Fundleer und dürfte wenn überhaupt nur sehr dünn Besiedelt gewessen sein.
 
@ Sigudur, so einfach ist das nicht.
 
Uff, ich möchte jetzt nicht den Miesepeter spielen, aber die Rohdaten oder die ganze Arbeit würde ich gerne lesen! Haaranalysen sind, gelinde gesagt schwierig und die Intepretation der Ergebnisse, vor allem nach so langer Zeit... Ich arbeite selber auf dem Gebiet, daher meine Zweifel. Nebenbei: ich zweifle die Ergebnisse an, nicht die Mobilität der Zeit!
 

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