Material der Schläfenringe

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Wolfram von der Oerz

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Hallo Ihr Wissenden, gibt es einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Material der Schläfenringe und dem Stand der Trägerin. Der hintergund der Frage ist, das an anderer Stelle bezweifelt wird das bäuerliche Bevölkerung silberne Schläfen-Ringe getragen hat. Es gibt aber recht viele Funde von silbernen Ringen nur fehlt mir die Tiefe bei den Funden. Zeitraum spätes 12 bis frühes 13tes Jahrhundert- Westslawen P.S. es sind die schlichten runden mit s-förmigen Ende gemeint
 
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Trug denn die bäuerliche Frau Schläfenringe, oder gibts deshalb nur welche aus Silber. Weil generell nur diejenige welche trug, die sich auch welche aus Silber leisten können?
 
2011 war eine exquisiete kleine Schmuckausstellung in der Kaiserpfalz in Paderborn ("Schätze des Mittelalters. Schmuck aus dem Staatlichen Archäologischen Museum Warschau"). Im Ausstellungskatalog wird zu Schläfenringen als Material Bronze, silberplattierte Bronze, Silber und seltener Gold genannt. Im Katalog steht zu den abgebildeten Einzelstücken aber nicht viel. Selbst die Datierung ist überwiegend wage und weit gefasst. Öfter tauchen zum Fundort etc nur Fragezeichen auf; vermutlich sind die Umstände des Fundes nicht immer qualifiziert archäologisch dokumentiert... Einen Zusammenhang zwischen Material und Fund bzw. Staus der Trägerin wird nicht erwähnt. Der Text ist knapp gehalten. Dafür sind die Fotos einzelner Stücke schön. Spannend war eine frei interpretierte Tragweise - die Ringe wurden nicht an einem Stirnband gezeigt, sondern direkt auf einen Seidenschleier genäht und dienten quasi als Gewichte gegen das Abrutschen des Schleiers vom Kopf. ISBN 978-3-86206-071-9
 
Hallo Lisbet, ich denke das mit der bäuerlichen Bevölkerung dürfte schwierig werden zu unterscheiden da man davon ausgehen kann der größte Teil dazu gehörte. Nun dürfte es auch da unterschiede gegeben haben je nach wohlstand des Bauern. Da es auch recht viele Funde von Silbernen neben Bronzenen und versilberten Ringen gibt ist die Frage wie dann die Verteilung innerhalb der Gesellschaftsschichten war. Ich weis auch nicht ob es gerade bei Silber eine Tiefpreisphase gegeben hat so wie es zu anderen Zeiten Hochpreisphasen bei Eisen und Gewürzen gab. Vieleicht hat hier jemand einen tieferen Einblick in die Fundlagen
 
Bitte ... mein Name ist *nicht* Lisbet! :|
 
Moin... Ich beschäftige mich grad mit dem Thema... Aussagen über den sozialen Stand der Trägerin machen u.a. die Grabfunde. Mein Literaturtipp : Axel Pollex Glaubensvorstellungen im Wandel - Eine archäologische Analyse der Körpergräber des 10.-13. Jhs. im nordwestslawischen Raum Verlag VML
 
Guten Morgen Rainer, Vielen Dank für den Tip ich werde mich einlesen. Dieser Aspekt scheint unter Wissenden ein Streitthema zu sein oder wird nicht betrachtet. Funde gibt es genug aber durch die unterschiedlichen bezeichnungen für diese Ringe wird es schwierig.
 
Moin Wenn man sich im „Pollex“ einen Überblick über das Material, die Klassifizierung und die Bezeichnung der Schläfenringe verschafft hat, sollte man sich den einzelnen Gräberfeldern zuwenden. Auch hierzu gibt es einiges an Literatur, eine kleine Liste für den nordwestslawischen Siedlungsraum folgt: Felix Biermann Bootsgrab – Brandgrab – Kammergrab Die slawischen Gräberfelder von Usedom im Kontext der früh- und hochmittelalterlichen Grabfunde Anmerkung: Gräberfeld am „ Hain“, 18 Gräber mit Schläfenringen. Gräberfeld „Priesterstraße“, 17 Gräber mit Schläfenringen. Volker Schmidt Lieps Die slawischen Gräberfelder und Kultbauten am Südende des Tollensesees Anmerkung: Gräberfeld Usadel, 10 Gräber mit Schläfenringen. Axel Pollex Das spätslawische Gräberfeld von Penkuhn, Fundplatz 28, Lkr. Uecker – Randow Erschienen in: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg – Vorpommern Jahrbuch 2005 Anmerkung: 9 Gräber mit Schläfenringen Elke Schanz Das jungslawische Gräberfeld bei Basedow, Lkr. Demmin, mit einer bemerkenswert beschlagenen Messerscheide Erschienen in: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg – Vorpommern Jahrbuch 2009 Anmerkung : 4 Gräber mit Schläfenringen
 
Hallo Rainer, Danke für deine Tips! Gibt es unter den Schriften eine die mir kurz und bündig antworten auf die oben schon angerissenen Fragen gibt?
 
Moin Für einen Überblick ist das Buch von A. Pollex ausreichend, Über den sozialen Stand innerhalb der Gemeinschaft erfährt man mehr in den Publikationen zu den einzelnen Gräberfeldern. Einmal weil die Autoren der weiteren von mir empfohlenen Bücher, wie zum Beispiel F. Biermann in ihren Auswertungen darauf eingehen, oder ein Vergleich der einzeln Gräber mit ihren Beigaben untereinander.
 

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