Mein neuer Schild

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Ulrich

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Nun habe ich endlich meinen Schild soweit fertig, dass ich ihn mal der Kritik des Fachpublikums aussetzen möchte. Gebaut in Plankenbauweise mit entsprechenden Querriegeln. Die Schildfessel ist geschmiedet und hat eine Holzeinlage als Griff. Dieser ist mit Leder umwickelt. Der Schildbuckel ist mit 5 Schildnägel befestigt. Ein Nagel ist Silberplattiert. Die Vorderseite des Schildes ist mit dicker Rohhaut bezogen, die hinten mit starkem Leinenzwirn zusammengezogen wurde. Bin mal gespannt auf Eure Meinung :)
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(In der Galerie sind die Bilder irgendwie größer)
 
Hey nice! Ist der exakt nach Fund gebaut? Wie dick ist er? Und wie schwer? Hast du die Planken verzahnt / verleimt? Wird damit auch gekämpft? Oder hast du zumindest mal vor den Schild einem Belastungstest zu unterziehen? :) Sieht soweit aber gut aus. Beim Kämpfen würden mich eventuell die vielen Querriegel stören. Müsste man aber mal testen. Grüße, Brad
 
schaut auf den ersten blick,nicht schlecht aus! mich würden aber auch die belastungstests interessieren!wie verhält er sich bei verschiedensten waffeneinwirkungen,schlägen auf den rand,gewicht,handhabung... wurde nach einem fund gearbeitet oder nur so,für dich halt...ne art interpretationsdingens...
 
Ist der exakt nach Fund gebaut?
Nicht ganz. Ist an einen Fund aus Rullstorf angelehnt.
Die Bretter sind 1 cm dick. Dazu kommt dann noch die Stärke der Rohhaut.
Hast du die Planken verzahnt / verleimt?
Ja, die sind untereinander noch mal verleimt. Verzahnt allerdings nicht.
Wird damit auch gekämpft? Oder hast du zumindest mal vor den Schild einem Belastungstest zu unterziehen? :)
Das habe ich ehrlich gesagt nicht vor. Bin ja nicht wirklich ein Kämpfer sondern eher in einer bäuerlichen Darstellung. Der Schild ist da eher ein Statussymbol :D
Gefällt....wo kriegt man denn so ne schöne Schildfessel her? :)
Die gibts beim Schmied meines Vertrauens. Ich hatte reichlich Fotos von derartigen Funden im Museum gemacht (Ja, durfte ich) und ein Schmied hat mir die dann nachgebaut. Soll aber nicht so einfach gewesen sein ^^
Sieht super aus Ulrich! Aber: täusch ich mich oder ist der Buckel nicht ganz mittig?!
Du täuscht dich. Aber auf dem Bild sieht das tatsächlich so aus. 8|
 
Schöner Schild. Du sagst der Schild ist an einen Fund aus Rullstorf angelehnt.Ich nehme an du meinst Schildbuckel sowie Schildfessel. Holzreste vom Korpus werden wohl nicht erhalten sein, oder? Ich frage deswegen weil ich das Gewicht bei 75cm Durchmesser mit 5,150kg schon sehr schwer finde. Ich hätte bei dem Schild zwar in der Mitte 1cm stärke gelassen, hätte ihn aber zum Rand hin auf 5mm oder weniger ausgedünnt. So wie zb bei den Nydam funden. Spart Gewicht. Was für ein Holz hast du verwendet? Übrigens, hat die eine Silberplattierte Niete eine bedeutung? Soetwas habe ich schon öfter gesehen.
 
Weißt Du zufällig, uli, wie lang die Nägel in Rulsdorf waren? So dick muß das Holz ja mindestens gewesen sein.
 
Schöner Schild. Du sagst der Schild ist an einen Fund aus Rullstorf angelehnt.Ich nehme an du meinst Schildbuckel sowie Schildfessel. Holzreste vom Korpus werden wohl nicht erhalten sein, oder? Ich frage deswegen weil ich das Gewicht bei 75cm Durchmesser mit 5,150kg schon sehr schwer finde. Ich hätte bei dem Schild zwar in der Mitte 1cm stärke gelassen, hätte ihn aber zum Rand hin auf 5mm oder weniger ausgedünnt. So wie zb bei den Nydam funden. Spart Gewicht. Was für ein Holz hast du verwendet? Übrigens, hat die eine Silberplattierte Niete eine bedeutung? Soetwas habe ich schon öfter gesehen.
Der Schildbuckel aus Rullstorf ist etwas verzierter, aber ich habe genau diese Form gewählt. Die Schildfessel ist in der gleichen Bauart, wie wir sie auch von Asseln, Liebenau und vielen anderen Funden kennen. Holzreste vom Schild, der übrigens mit Leder bezogen war, sind erhalten. Die Größe habe ich allerdings meinen Bedürfnissen angepasst. Ich habe Eschenholz verwendet und das ganze einmal mit HNO Öl eingeölt. Das mit dem Ausdünnen zum Rand hin ist eine nette Idee. Davon hatte ich bisher noch nichts gehört oder gelesen. Ich denke wohl, das der Rullstorfer Schild ein wenig dünner war. Ich schätze so etwa 8 mm Gesamtstärke. Das war aber hier technisch leider nicht zu machen. Die waren damals eben schon viel weiter mit der Technik .-) Der Rullstorfer Schild war wie schon gesagt mit Leder bezogen. Dieses Leder war an der Aussenseite mit Silbernägeln befestigt. Ebenso der Schildbuckel. Wegen dieses Reichtums wurde das Grab auch als ein Adelsgrab angesehen. Da ich ja eher in einer bäuerlichen Darstellung als Friling unterwegs bin, habe ich auf etwas Reichtum verzichtet. Also den Buckel schlicht und nur ein plattierter Nagel (denn sooo arm bin ich ja nun auch nicht) und den Rand sogar ohne Nägel.
Weißt Du zufällig, uli, wie lang die Nägel in Rulsdorf waren?
Weiss ich leider nicht. Die mir vorliegende Disertation zum Gräberfeld ist geschrieben worden, bevor dieses Grab gefunden wurde. Die Nägel, die ich genommen hatte sind 4 cm lang und wurden zwei mal umgeschlagen, so dass die Spitze auf der Rückseite wieder ins Holz geht. Natürlich quer zur Maserung!!
hättest dich mal lieber ein bissl beeilt, mit der fertigstellung vom schild, dann wär der schild mit auf dem foto in der mirouge
*lach* Das hätte passieren können. Aber auf dem Bild stehe ich ja vor dem Wirtschaftshaus. Befinde mich also auf heimischen Gehöft. Warum sollte ich da mit einem Schild rumlaufen?
 
naja, mit dem "Dünnen Rand" ist das so eine Sache. so ein schild soll ja auch eine "Diskussion" mit einem "langen Messer" aushalten. Und nicht nach dem ersten Teil der Unterhaltung aussehen, wie ein kaputtes Kreissägeblatt. Und 5 -8mm Holz ist nun, auf den Rand getroffen, eigentlich kein Thema quer zur Maserung. Da fliegen dann schon mehr als Späne. Längs könnte spalten und klemmen. Xerxes hat mal ein Bild eingestellt, auf dem man sehen kann, was son Messer mit einer Fichtenpalette macht. Und zum Nagel: 1 Knecht, 1 Silbernagel, usw ;-)
 
Sehr schön geworden! Respekt! Zu den Kritikpunkten: - Verdünnen: Würde ich aus Gewichtsgründen auch als sinnvoll ansehen. Kenne dies auch aus Birka Funden so. Wegen der haltbarkeit, darf man nicht vergessen, dass der Rand ja meistens einen Metallrand hatte, welcher a)das Schild schützt und b) das Messer in eine Säge verwandelt. -Bespannung: Kampftechnisch, wäre eine Bespannung auch auf der Rück- bzw. Innenseite sinnvoll, da das Schild so Felxibler wird und mehr Schlagkraft auffangen kann. Ist die Rohhaut auch nach Fund, oder wurde da Leder verwendet? Könnte mir das Leder jetzt auch als Schutzhülle, wie bei den Römern vorstellen. Die Rohhautbespannung würde dann nämlich auch ein evtl. fehlen des Metallrandes erklären, das angefeuchtete Rohhaut auch gegen scharfe Klingen sehr Robust ist. -Wölbung: Ist das Schild gewölbt? Hääte ich bei deiner Darstellung jetzt vermutet. -Nagelung: Sind die im Fund auch umgeschlagen oder sind die dort vernietet? Und an der Stelle noch mal :thumbup:
 

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