mein sax aus federstahl

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K

kutte

Guest
hab mir auch mal was zurecht geschmiedet und folgendes ist bei raus gekommen. ein sax aus nem stück blattfeder,holzgriff dran aus eschenahorn,eingeleimt (leim+schleifstaub+hornschleifstaub=verdammt gute mischung und hält bombig!!!),lederscheide selbst genäht,ringe aus messingdraht gebogen....fertig! der griff wurde 5(!!!)mal geschliffen und gewässert,immer schön mit dem schleifschwamm geschliffen,bis nach dem wässern keine faser mehr hoch kam.lederscheide und griff sind mit olivenöl eingeölt worden. sicher kein meisterwerk,aber für mich als laie echt akzeptabel.
 

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hab mir auch mal was zurecht geschmiedet und Folgendes ist dabei raus gekommen. ein Sax aus einem Stück Blattfeder, Holzgriff dran aus Eschenahorn, eingeleimt......, Lederscheide selbst genäht, Ringe aus Messingdraht gebogen....fertig!
Na prima, sieht doch auf den ersten Blick genau aus wie ein Sax! Hast Du die Klinge auch gehärtet und angelassen? Welchen Leim (?) hast Du genommen? Neugierige Frage zur Konstruktion der Scheide: sitzen der Keder und die Aufhängung an der falschen Seite oder hat die Klinge die Schneide nicht wie üblich an der GERADEN Seite? Die Fotos sehen in der Tat aus, als hättest Du sie mit dem HUBBLE-Telekop gemacht! Freundliche Grüße Jean
 
Kutte, das Sax ist doch prima geworden. Kannst ja nochmal ein paar neue Fotos machen, denn auch die Lederscheide wäre einen näheren ungetrübten Blick wert. Saxnoth
 
Hey Kutte, ich finde das Sax auf den ersten Blick auch sehr gelungen! Insbesondere weil du scheinbar sonst nicht wirklich Ahnung vom schmieden hast (so wie ich ;-)) Bessere Bilder wären in der Tat toll! Außerdem interessiere ich mich für die Aussage von Collin, da ich mich so etwas schon länger gefragt habe (darum stelle ich die Frage gleich mal hier): Wenn ich mir eine Messerscheide vorstelle, dann liegt das Messer im Normalfall mit der Schneide zur vernähten Seite. Schaut man sich so manche Saxscheide wikingischen oder sächsischen Ursprungs an, so hängen diese am Gurt mit der vernähten Seite nach oben, meist mit Beschlägen aus Messing o.ä. Das bedeutet aber, dass die Schneide (die ja oft doch seeehr scharf ist) an dem Teil der Lederscheide ist, der umgeknickt und nicht vernäht ist. Diese untere Seite der Scheide wäre aber ungeschützt und damit binnen weniger Male herausziehen des Saxes aufgeschnitten. Und das Sax mit der Schneide nach "oben" in die Lederscheide zu stecken ist doch auch Blödsinn, da man dadurch das Sax bei jedem Gebrauch erst drehen müsste und im Kampffall ein schnelles Ziehen nicht möglich ist! Kann mich jemand aufklären? danke sehr!
 
Ich trage selber mein Sax mit der Schneide nach oben. Wenn man, so wie ich, das Ziehen japanischer Schwerter gewohnt ist (habe ne zeitlang Iai-Do gemacht), dann ist das überhaupt kein Problem. Gerade auch, weil die meisten Saxe nicht so lang sind. Bis denn Thorsten
 
@Thorsten: Ja, es ginge schon, wenn auch etwas ungewohnt, doch mich würde interessieren, was da authentisch ist, bzw wie die anerkannten interpretationen sind. Ich habe zu diesem Thema einen eigenen Thread bei den Lederverarbeitungen erstellt, damit das Thema einzeln behandelt werden kann und wir Kuttes Thread nicht "missbrauchen". Grüße :back
 
so,hab dann mal ein paar bilder mehr gemacht und hoffe,dass die quali diesmal besser ist.hab sogar ne handycam genommen und nicht den satelit von google earth. die leimmischung:normaler holzleim(vorzugsweise wasserfester),gemischt mit schleisstaub des griffes,die angel einfach mit nem faden umwickelt,dass sich da auch ne verbindung finden kann und dann erst die leimmischung rein und dann die angel,bis leim wieder rasusquillt.lang genug aushärten lassen und fertich!!ist preisgünstiger,als 2K-Kleber,hält auch einiges aus.fürs schaukapmfgetümmel alle male und mein arbeitssax hat es auch ausgehalten. so,wie ich die klinge in der scheide liegen habe,soll es wohl auch richtig sein,wobei es sicher regionale unterschiede gegeben haben mag.(blödes beispiel,aber nicht alle leute tragen ihr basecap mit dem schirm nach vorn,aufm kopf!!!) die klinge wurde nur ausgeschmiedet und dann glühend einfach abkühlen lassen.nicht härten oder angelassen. keine ahnung,ob man federstahl überhaupt härten sollte.dann wurde sie etwas flexpoliert,was mir auf einer seite nicht wirklich gut gelungen ist,mittlerweile hat sie aber wieder leichten rost angesetzt,der irgendwann wieder soft abgeschliffen wird(per hand). danke,dass es einigen doch gut gefallen hat!!!
 

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Na, das sieht doch schon besser aus. Für einen Schaukampfprügel wird es allemale reichen :D
keine ahnung,ob man federstahl überhaupt härten sollte.
Jep, sofern du einen Stahl haben möchtest, der über die Qualitäten eines Stückes Baustahl hinaus geht. Federstähle sind in der Regel (korrosionsbeständige Stähle mal ausgenommen) einfache C-Stähle mit zwischen 0,5% und 0,75% Kohlenstoff. Sehr häufig enthalten diese Stähle auch Silizium. So z.B. der sehr häufig verwendete 55Si7. Wenn du die mechanischen Eigenschaften deiner Schaukampfklingen verbessern willst, kann ich dir folgendes Vorgehen empfehlen. Glüh den Rohling dach dem Schmieden gleichmäßig auf kirschrot bis hellkirschrot und lass ihn an der Luft abkühlen, bis die Glühfarbe verschwunden ist. Wiederhole diesen Vorgang drei bis fünf mal. Achte darauf, dass der Rohling von nun an nicht mehr über hellrot erhitzt wird. Anschließend glühst du den Rohling erneut auf diese Temperatur und lässt ihn langsam über mehrere Stunden in deiner Esse zusammen mit der glühenden Kohle abkühlen. Also einfach in die glühenden Kohlen legen, Luftzufuhr aus und ausglühen lassen. Ist der Rohling kalt, kannst du ihn in Form schleifen. Dann erhitzt du den Rohling gleichmäßig auf hellrot und schreckst ihn in warmen Pflanzenöl ab (Das billigste Rapsöl aus den Supermarkt, ca.60-80 Grad sind ideal). Wasserhärtung ist ohne Erfahrung etwas riskant und bei den Querschnitten gar nicht nötig. Direkt nach dem Härten schleifst du den Rohling etwas blank und erhitzt ihn erneut vorsichtig. Dabei wirst du sehen dass die Oberfläche ab einer gewissen Temperatur interessante Farben zeigt. Die richtige Temperatur hast du erreicht, wenn dass Blau ganz verschwunden ist und die Oberfläche an den blank geschliffenen Stellen ein feines Grau zeigt. Achte darauf, dass wirklich der gesamte Rohling dieses feine Grau zeigt, sonst besteht Bruchgefahr an den Stellen, die nicht heiß genug geworden sind. Dann schreckst du die heiße Klinge in warmen Wasser ab (dieses Mal Wasser, kein Öl). Dadurch erhälsts du einen vergüteten Federstahl. Also das, was die meisten Anbieter von Schaukampfwaffen mit ihren Klingen machen. Härte ca. 54hrc und extrem zäh. Nur hoffendlich machen die es nicht nur nach Gefühl und Glühfarbe sondern mit Härteofen und genau bestimmten Temperaturen ;) Du wirst sehen, wie du mit relativ wenig Aufwand die Qualität deiner Waffen enorm verbessern kannst... Gruß Jannis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
sehr gute beschreibung,aber da kann ich auch noch meinen schmiedekumpel fragen(der ist sogar meister)der seit einigen monaten wieder von der walz zurück ist. das sax hab ich "schnell ma eben" auf nem markt geschmiedet.so siehts auch aus,hatte schon mal eines,aber da hab ich mir mehr zeit genommen,die spitze besser ausgeschmiedet,etc. .... fürs erste reichts mir erstmal. demnächst ist noch ein neues arbeitssax dran,aber das(sofern mir mein schmiedemeister nicht reinredet) will ich nur aus normalem stahl machen.ich hab immer nicht die geduld,ewig an was zu sitzen!reicht mir schon,wenn ich für ein paar schuhe nen ganzen tag brauche oder ne kiste stundenlang werkel....
 
Moin Kutte, ich würde dir emfehlen für dein Arbeitssax einen C45 zu benutzen. Das ist ein sehr gutmütiger härtbarer Stahl, der auch noch sehr gut und einfach zu bekommen ist. WB wie von Jannis beschrieben, allerdings solltest du ihn nur bis 240° (goldgelb) anlassen, geht prima im Backofen. Mit 'nem einfachen Baustahl verschwendest du bloß deine eigene Arbeitskraft. ;) Gruß, Timm
 
Hi Kutte, ich geb Timm da voll recht. Wäre doch schade um die Arbeit, wenn sich dein Arbeitssax später nicht schärfen lässt und bei der kleinsten Belastung verbiegt, sich die Schneide umlegt oder tiefe Schrten bekommt. Es ist auch eigentlich kein so großer Aufwand, mit etwas Übung bekommst du ne vernünftige Wärmebahandlung in einer Stunde hin (weichglühzeit und Anlasszeit im Backofen nicht mitgerechnet, aber da arbeitest du ja nicht wirklich;-). Ich kann dir übrigens nur dringend empfehlen, dich etwas mit verschiedenen Stählen und der Wärmebehandlung auseinanderzusetzen. Für ein kleines Schnitzmesser ist das alles nicht sooo wichtig. Aber bei großen Arbeitsmessern oder gar Schaukampfwaffen kann das sehr gefährlich werden. Das ist wirklich mein Ernst!!! Bei ner falschen WB kann schnell mal im Kampf die Klinge abbrechen. Und umherfliegende Metallstücke mit scharfen Bruchkanten sind nicht zu unterschätzen. Nicht umsonst lassen viele Reenactmentgruppen ihre Waffen vor jeder Schlacht auf Haarrisse untersuchen. Eigentlich sollte man auch keine alten Blattfedern nehmen. Wenn diese Stähle schon seit Jahren im Einsatz sind, können sich feine Mikrorisse entwickelt haben, die die Waffe nach einiger Zeit zerbrechen Lassen. Diese Materialschäden sieht man auch beim Schmieden nicht. Es kann zwar auch gutgehen. Aber ich persönlich gehe da lieber auf Nummer sicher und verwende nur neues Material, besonders wenn es um die Gesundheit meiner Mitstreiter geht... Ich hoffe die "Belehrung" hört sich nicht zu altklug an. Ich finde das aber sehr wichtig. Ich selber bin wirklich nicht gerade zimperlich (Thay Boxen, Großschlachten etc.) aber ich weigere mich strickt gegen selbstgemachte Waffen von Laien zu kämpfen. Bei nem Stück Stahl im Auge hört der Spaß für mich auf... Hier nochmal zwei Links, wo ich die wichtigsten Infos zusammengeschrieben habe. Dann brauchst du nicht so viel recherchieren;-) Stahl und Wärmebehandlung Ich hoffe das hilft dir. Gruß Jannis
 
danke für die links!!! und ich fand die belehrung nicht zu altklug!!! ich glaub,ich hab sie so gelesen,wie du es gesagt hast.
 
Ist doch schon mal n schickes Ding. Vor allem den Griff finde ich sehr schön. Ansonsten schließe ich mich meinen Schmiedekollegen an . :D
 
Hi, Leute, mal meine 2 cent Ich trage mein Mest, 44cm lang, griff 16, Breite 4 , Dicke am Rücken 4mm, auch mit der Schneide nach unten.Waagerecht recchts oder am Rücken. Das Teil ist scharf und schneidet die Scheide nicht durch und wird auch nicht Stumpf. Ich würde ja gern ein Bild zeigen, aber wie? LG Wilfried
 
Hallöchen Wilfried Wenn du noch nicht Bilder einstellen kannst,liegt es daran das du noch nicht genug Beiträge geschrieben hast,ab wie fiel habe ich hier noch nicht gelesen. Bei Bogenturnieren ist auch ein Wikinger dabei der von mir "eigentlich"ein Hirschfänger als Sax in einer Alten Scheide mit der Schneide nach unten trägt. Da ich das jetzt Sax mit einem Pariere unten versehen habe,hat er vorn unten in die Scheide einen Schlitz gemacht und es ist dadurch gegen rausrutschen gesichert. Die alte Feilenklinge war gebrochen aber wohl auch breiter und dadurch hat er soviel Luft um es aus der Aritierung zu heben.Damit es aber nicht unterwegs passiert,schiebt er einen Knebel über die Klinge in die Scheide. Muß mal sehen,ich muß noch irgendwo Bilder vom jetzt Sax haben. Gruß Maik
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So,nach Jahren wiedergefunden,Damast kommt nicht so gut auf dem Bild,aber der obere Hirschfänger ist der besagte jetzt Sax. Das er seine Scheide nicht Einschneidet liegt wohl am Platz das es hat.
photo-1397-755ab38c.jpg
 

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