Merkwürdiges Eisenteil

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Na Klasse, also ich hab 7 von den Dingern. Wußte, dass ich schonmal sowas gesehen hatte und als heute dann der "Beweis" vorlag, mal in Obbas Schublade gekramt.
 
Aber interessant dass für die Thompson und den Nagant derselbe Schlüssel verwendet wurde anscheinend
 
Nun, das Ding ist wirklich russisch ;) , aber das "Wunschdenken" des Marktes ist auch verständlich, wenn man bedenkt, daß Zubehör der Thompson - Modelle deutlich höhere Sammlerpreise erbringt, da es einfach seltener zu bekommen ist. ;) Eine weitere Erklärung ist, daß russische Waffen und ihr Zubehör auch in anderen Ländern, z.B. in Finnland, Verwendung fanden. Die zugehörigen Ölkännchen waren für diese Waffen aber nicht kyrillisch beschriftet, sondern in lateinischen Buchstaben und zwar mit einem "U" und einem "S" für "Winter-" und "Sommeröl". Die Verlockung ist damit natürlich grß, daraus dann "US" zu lesen. :D Ein Beispiel findet ihr hier: http://waffen-teile.de/shop/article...gILB5r9g0S4v5&shop_param=cid=53&aid=Mil-1142& Zu dieser Art von russischem Schraubenzieher gibt es mindestens 3 Varianten, wobei dieses Exemplar die Variante 2 ist. Es gab zusätzlich noch einen klappbaren Schraubenzieher, der damit in die Schaftkappe z.B. der Maschinenpistole PPD und PPSH41 passte. Eine eigenständige Variante, die aus einem,von der Form her ähnlichen, gebogenen Rundeisen bestand wurde für russische Maschinengewehre ( Maxim 1910 und DP28 etc.) und Panzerbüchsen verwendet. Ansonsten wurden alle Varianten, zusammen mit dem Putzzeug in einer Leinentasche ausgeliefert. Abgelöst wurden diese Werkzeuge erst in den 50gern, durch in Hülsen verpackte Werkzeugsets, wie sie heute noch für die Kalaschnikow verwendung finden. Hier ein übersetztes Manual zum Mosin Nagant. Auf Fig. 42 erkennt man einen Schraubenzieher der Variante 3. und auf Fig. 43 dann ein Original-Ölkännchen: http://stevespages.com/pdf/mosin-nagant.pdf Anm.: Zum Zerlegen der Thompson-Modelle ist diese Art von Werkzeug eher ungeeignet, da man hier eher einen feinen, langstieligen Schraubenzieher braucht um die Zerlegeveriegelung zu lösen. ^^ Quellenangaben: Quelle 1: Collector Gun Parts: http://waffen-teile.de/shop/page/ab...kzqDtKY45pTsdxQfuRKfgILB5r9g0S4v5&shop_param= Quelle 2: Steve`s Firearm pages: http://stevespages.com/page7.htm
 
Das man über die Lesart " US" auf "amerikanisch" kommen kann ist absolut plausibel und, auch für mich als Laien dieser Materie, durchaus nachvollziehbar. Auch die Abbildung in dem Manual ist ja eindeutig ! :thumbsup: Nun ja, und ehemalige DDR passt ja auch, da wäre eine amerikanische Waffe ja eher weniger wahrscheinlich, oder ? Nu denn, nicht mittelalterlich, aber eine lehrreiche und rege Fachdiskussion ! :thumbsup: Euch allen aber noch mal ein ganz herzliches : :danke , für Eure Mühe und v.a. aixlibris für die endgültige und professionelle Auflösung.
 
Zumindest historisch. :D Und einige M1 Thompson wurden ja auch als Hilfe an die UDSSR geliefert, ich denk mal der Schlüssel könnte da auch verwendet worden sein. :)
 
Dafür hat die Tompson mit Trommelmagazin eine ganze Filmära geprägt. Was wären Al Capones schergen ohne Mantel, Geigenkoffer, Hut und Tommy-Gun? Aber sie hatte noch einen anderen Fehler: im gegensatz zu manchen russischen Fabrikaten war sie Störanfällig, mochte keinen Dreck und dauerte lange in der Herstellung. Weshalb die amerikanische und britische Industrie während des Kriegs Waffen wie die "Grease Gun" (Maschinenpistole M3) oder Bren LMG erfand, die überwiegend aus Stanz- oder Formteilen gefertigt wurden. Damit konnte man der andauernden Nachfrage nach Nachschub zumindest großteilig Herr werden. Und Veronica "Ronnie, the bren gun girl" Foster wurde Vorbild für "Rosie the Riveter" :) ( http://en.wikipedia.org/wiki/File:VeronicaFoster-RonnieBrenGunGirl-smoke.jpg - http://en.wikipedia.org/wiki/File:We_Can_Do_It!.jpg (aka "Rosie the Riveter"))
 
Friethjop, Du meinst wahrscheinlich die britische Sten-MP, die in all ihren Varianten preiswert aus geprägten Blechteilen hergestellt wurde. Das Bren LMG MK 1 und MK 2 waren aber die britische Form des tschechischen ZB 26 ( bzw. ursprünglich: TGB-34). Auch wenn es LMG genannt wird, wiegt es immerhin 10,2 kg ! Auch ist der Korpus nicht gepreßt, sondern gefräßt und damit massiv. Die Grease gun hat sich, als Nachfolger für die Thompson, nie richtig durchsetzen können und war wegen ihrer Schußinstabilität extrem unbeliebt. Aber immerhin wurden bis Kriegsende 621000 Exemplare der M3 und M3A1 hergestellt. Die Thompson war mit 4,7 bis 4,9 kg eine sehr schwere Waffe, und die Herstellung war sehr teuer und aufwändig. Zum vergleich: die PPSH 41 als vergleichbare Waffe wiegt 4,48 kg. und es wurden aufgrund der einfachen Bauweise ca. 5 Mio. Exemplare bis Kriegsende fabriziert. Um eine noch simplere und leichtere Waffe zu bauen, wurde von Sudajew 1943 die russische PPS 43 entworfen ( z.b. für Panzerbesatzungen , dank des Klappschaftes). ^^
 
:eek:ff1 aye... stimmt... verwechselt... Wollte eigentlich auf eine andere Waffe raus... eine Waffe komplett aus Formteilen zu Spottpreisen - die Liberator. Allerdings ist das aine Attentäterpistole zum Abwurf über den besetzten Gebieten. Eine Thompson kostete ursprünglich um 250 $, aber 1944 war der preis auf 45$ gefallen
 
Eine Thompson kostete ursprünglich um 250 $, aber 1944 war der preis auf 45$ gefallen
...und die Sten MK II und MK III wurden zu dieser Zeit zu einem Stückpreis von unter 2 Pfund produziert. 8) Interessant ist aber auch, das so einfach herzustellende Waffen nicht nur von den Alliierten , sonder auch in Deutschland hergestellt wurden, hier unter dem Namen MP 3008, "Volksmaschinenpistole :!: " oder " Gerät Neumünster" . Letzlich ist auch die deutsche MP38 und die MP40 in Blechprägetechnik einfach und simpel produziert.
 
Jetzt bin ich ja völlig perplex ! Da ist ja der Thread zum Selbstläufer geworden. :D Aber es ist echt genial, was Ihr da noch über das Teil herausgefunden habt. :thumbsup: Vielen lieben dank für Eure Mühe, und...- der Rest des Threads ist ebenfalls sehr interessant. Wäre mal Stoff für eine neue Reportage ! :)
 

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