In "Warlords oder Amtsträger- Herrausragende Bestattungen aus der späten Merowingerzeit" ist eine erhaltene Konstruktion einer Spathascheide mit einer Lederscheibe aus dem Fund Greding- Großhöbing abgebildet. W. Menghin hatte mit seiner frühen, damals hypothetischen Vermutung* recht, daß es eine Konstruktion (Lederscheibe) gibt, die sich in vielen Fällen nicht erhalten hat. Damit entfallen die eigenartigen "Verknotungen" des Hauptriemens wie bei Lüppes Abb. 5. Mich wundert nur, daß Lüppes die o.g. Scheibe in seiner Fundtabelle aufnimmt, aber die Idee von Menghin als hypothetisch stehen lässt, obwohl sie doch damit einen Beleg gefunden hat? Wie geschrieben bin ich an der Sache seit einem Jahr dran und das erstreckt sich nicht nur auf den Guss der Knöpfe. Mittlerweile dürfte ich so ziemlich alle bekannten Fundberichte gesichtet haben in denen Pyramidenknöpfe gefunden wurden. Der größte Teil der metallenen Stücke hatte Abmessungen zwischen 18 und 22mm. Ebenfalls gefunden wurden solche aus Holz und Knochen. Diese hatten kleinere Abmessungen. Was mir irgendwie nicht in den Kopf will ist der angenommene Aufwand bei der Konstruktion Schwertscheide/ Wehrgehänge. In der germanischen Eisenzeit, der RKZ, der beginnden VWZ wird die Spatha mit Balteus "am langen Riemen über der Schulter" getragen um dann in der anschließenden MWZ auf eine komplizierte filigrane Konstruktion mit Riemchen, Schnüren, Knoten, Schlaufen zu wechseln? Die dann wieder durch eine vergleichsweise einfache Konstuktion mit Haltegurt und Schleppriemen ersetzt wird? Teilweise findet sich sogar der Balteus wieder. Sorry bei der Annahme der ab und zu gesichteten extrem aufwändigen Rekonstruktionen gehe ich allein aus der Logik heraus nicht mit. Für Prunk- oder Zeremonialwaffen, sogar als rein als Grabbeigabe angefertigte Stücke möglichweise. Als etwas das halten muss wenn mehr als 1,5 kg Schwert dran hängen auf keinen Fall. Dafür sind die Riemchenkonstruktionen zu filigran, zu wenig belastbar und viel zu aufwändig in der Herstellung. Die Knöpfe finden sich sehr oft im Komplex zusammen mit Scheidenrandbeschlägen. Ich halte die Knöpfe mittlerweile für reine Zierelemente, die keine tragende bzw. haltende Funktion hatten. ------- * "Das Schwert im frühen Mittelalter. Chronologisch-typologische Untersuchungen zu Langschwertern aus germanischen Gräbern des 5. bis 7. Jahrhunderts n. Chr."