Mittelalter Christianisierung Europas - Ausstellung in Paderborn

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Was für eine Ausstellung! Nur war es im Diözesanmuseum und "Lux Mundi" am Wochenende brechend voll, ein großes Geschiebe und Gedränge, dazu eine Menge Gruppen, die einem nur wenig Chancen ließen, etwas zu sehen - es half nichts, dass ich 10.00 Uhr vor der Tür stand. Zum Glück interessierte sich davon eher niemand für Prittlewall und für die vielen Schriftstücke - die man so noch nie zusammen gzeigt hat, so dass ich mit etwas Geduld sehen konnte, was ich wollte. Nach einer Verschnaufpause habe ich mir sehr viel Zeit für "In Hoc Sico" - den 2. Teil in der Kaiserpfalz genommen. Deutlich angenehmer. Da überall Hocker herumstanden, habe ich geduldig gewartet, bis ich eine Chance bekam, vor einer Vitrine zu stehen und als Einleitung den jeweiligen Beitrag des Audioguides gehört. Überraschend fand ich die Sachlichkeit in diesem Teil, dass die Bekehrung der heidnischen Völker alles andere als friedlich vonstatten ging, wird keineswegs verborgen. Schön die Symbolik des Kiewer Eies am Ausgang. Katalog und Essayband waren eine große Versuchung - aber in einem Jahr bekommt man beides mit Sicherheit günstiger und in der Zwischenzeit gibt es ja die Möglichkeit, in Bibliotheken darin zu lesen. Teil 3 am Abdinghof "Quo vadis!" - hier ging es um die Wahrnehmung der Christianisierung in neueren Zeiten, am Ende auch um die Vereinnahmung der Sachsen im Rahmen der völkischen Bewegung, in deren Verlauf der sogenannte Sachsenhain und die Widukind-Gedächtnisstätte entstanden. So ähnliches sah ich kürzlich in Bremen in der Ausstellung "Graben für Germanien". Am Rande - im Stadtmuseum im Adam-und Eva-Haus habe ich eine beeindruckende Dokumentation der Zerstörung Paderborns im 2.WK und über die Anfänge der Wiederaufbaus gesehen - dort hat ein Herr Mertens Amateurfilme seines Vaters kommentiert und dem Museum zur Verfügung gestellt. Sehr schön und erholsam war zwischendurch ein Spaziergang zum Paderquellgebiet. Und dazu Kuchen vom Bäcker Benslips zur Stärkung. Gruß Britta
 
Ich habe bisher alle drei grossen Ausstellungen in Paderborn gesehen, also die erste (Welches Thema war das noch?),dann die Canossa-Ausstellung und dann Anfang September an einem Freitag (angenehm ruhig und kein Gedränge) die Credo-Ausstellung und ich hatte den Eindruck,dass die Ausstellungsmacher sich dieses Mal selber übertroffen haben. Sehr gut fand ich,was hier bereits erwähnt wurde,dass die negativen Seiten der Christianisierung Osteuropas nicht unter den Tisch gekehrt,sondern offen genannt wurden,aber eben die Christianisierung Europas auch nicht - was recht oft der Fall ist - als eine einzige Gewalttat schlechtgemacht wurde. Überhaupt wurden beide Seiten- Christen und "Heiden" - sachlich dargestellt.
 
Wir waren gestern da. :p Begonnen hatten wir in Teil 2. „In hoc signo“ in der Kaiserpfalz, da wir der Ansicht waren, dort Exponate zu finden, die unserer dargestellten Zeit am nähesten kamen. Wir wurden nicht enttäuscht. Neben den super präsentierten Grabfunden aus Wünnenberg – Fürstenberg und Soest sowie den Thorshämmern aus Warendorf fanden wir in den ersten Räumen auch das Original des Reitersteines von Hornhausen hinter Glas. Bislang kannte ich lediglich ein Abguss aus dem Museum Wolfenbüttel persönlich. ;) Weiterhin gab es jede Menge Stücke zu sehen, die wir bisher nur aus Bildern in Fachbüchern kannten. Aber es gab auch einige Teile, die uns aus anderen Museen und Ausstellungen schon sehr bekannt waren. Nach Beendigung dieses Bereiches haben wir Nina (gulfaxi) und Sascha sowie Oliver (Furor Normannicus) getroffen. Wir haben uns sehr darüber gefreut. Nach einen Espresso und einem Stück Kuchen im Museums Cafe ging es im Diözesanmuseum in Teil 1 „Lux Mundi“ der Ausstellung weiter. Bereits im Eingangsbereich haben wir weitere Bekannte getroffen, die diese Ausstellung sogar in Gewandung besucht haben. Hier gab es für uns weitere Highlights wie z. B. einen Teil des Kästchen von Auzon zu sehen. Auch die Aufbereitungen der Funde aus dem Tempel von Upsalla sowie des angelsächsischen Prunkgrabes von Prittlewell waren hervorragend in Szene gesetzt. Spannend auch die Exponate um die kontinentalen Missionierungen von Bonifatius und Willibrord. Ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass wir den dritten Teil „Quo Vadis“ in der Städtischen Galerie nicht mehr schaffen werden. Gut, dass die Karten noch bis zum Ende der Ausstellung am 3. November gültig sind. Abschließend ist noch zu sagen, dass das Museumspersonal äußerst freundlich war und sehr gut geschult wurde. Wir konnten viele kompetente Fachgespräche führen. Führungen durch die Ausstellung wurden sogar teilweise von Archäologen durchgeführt. Ein ganz ganz großes Plus dafür.
 
@ Ulrich : Hattet ihr eine Führung gebucht oder seit ihr von dem "Audio-Guide" durch die Ausstellungsräume "geschleust" worden ? :whistling: Oder seit ihr "frei" von störenden Einflüssen "nur" mit dem geschriebenen Museumsführer duch die Räume gewandelt ? :angel1
 
Wir sind frei durchmarschiert. Ohne eine Führung zu buchen und ohne Audio Guide. Weil... das ist besser so. Allerdings hat uns hin und wieder eine Führung überholt und da haben wir uns gelegentlich mit zugestellt, zugehört und auch einige Fragen gestellt, die kompetent beantwortet wurden. :thumbup:
 
Ulrich, ich habe es "zweigleisig" gemacht,denn ich habe mir die Ausstellung so - ohne Führung - angeschaut,hier und da bei vorbeikommenden Führungen reingehört,wenn mich das Ausstellungsstück besonders interessierte oder ich habe bei einigen Stücken bewusst den Audioguide genutzt,weil ich so die Infos bekam und nicht noch die Tafel lesen musste. Sich nur vom Audioguide leiten lassen halte ich für einen Fehler,weil man in Gefahr gerät,nur sehr selektiv an die Ausstellung heranzugehen,was auf jede Ausstellung zutrifft.
 
Wir waren heute da. Es war unangenehm voll. Deshalb einen Tipp: Karten kann man an allen 3 Museen kaufen, das Hauptmuseum war brechend voll, eine Warteschlage quer über den Vorplatz, wenn wieder so ist, erst mal zur Kaiserpfalz oder dem 3ten Teil gehen. Schon früh nach einem Parkplatz Ausschau halten, in Museumsnähe war alles voll. Ich fand die Ausstellung an sich sehr schlecht beleuchtet, schlecht beschriftet, denn obwohl ich nicht soo schlecht sehen, konnte ich nur schwer die spärlichen Vitrinen Infos lesen, wenn man denn überhaupt dran kam. Den Rest muss ich erst mal sacken lassen.
 

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