Mittelalterliche Unterwäsche - DER Fund??

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Sehr interessant! Danke für's Teilen! Von den Funden hatte ich schon gehört und ebenso von der Spekulation über Frauenunterwäsche, aber die Bilder sind ja nun eindeutig. Der Stringtanga kann zwar durchaus einem Mann gehört haben (es gibt mehrere Abbildungen aus SpäMi und Renaissance von Kerlen, die sowas tragen), aber eine Korsage ist eine Korsage, ist eine Korsage. Besonders spannend finde ich die erhaltenen Seitenschnürungen und im Text den Verweis auf "Shirts with bags", der ziemlich genau einer Textstelle aus einem Gedicht von Meister Reuauß "ir manche macht zwen tuttenseck, damit so snurrt sie umb die eck, das sie anschau ein ieder knab, wie sie hübsche tütlein hab: aber welcher sie zu grosz sein, die macht enge secklein, das man icht sag in der stat, das sie so grosz tutten hab" (zitiert nach Kania, Kleidung im Mittelalter).
 
interessante Textstelle in dem Zusammenhang. Was die Schnürung betrifft, so kann ich mir durchaus vorstellen, dass vielleicht unten noch ein Stück Stoff bis zur Taille oder so weiterging, um mehr Halt zu bekommen bzw auch die Form schöner zu gestalten. Gibts ja auch heute solche Mischungen aus BH und Mieder.
 
:thumbup: Wow ... Sehr interessant!!! Vielen Dank für DIE Entdeckung!! Das dürfte künftig einige Modenschauen deutlich auflockern 8o
 
hab bei uns am Blog mal alle Schnipsel Infos gesammelt... sollt noch was kommen wird der Artikel erweitert. Angemailt hab ich die Dame auch mal zwecks Reko-Infos... aber ich befürchte wir werden bis zur Publikation 2013 warten müssen ;(
 
:danke Ich wußte zwar schon, daß die antiken Römerinnen Bikinis hatten und die Logik sagt einem auch, daß es einfach angenehmer ist 'geschnürt' zu gehen, aber jetzt hat man endlich mal einen Beweis.
 
das mit den Bikinis ist nicht ganz richtig... das waren Schnürbrüste... viiiele Meter Stoff gewickelt ;)
 
Was die Schnürung betrifft, so kann ich mir durchaus vorstellen, dass vielleicht unten noch ein Stück Stoff bis zur Taille oder so weiterging, um mehr Halt zu bekommen bzw auch die Form schöner zu gestalten. Gibts ja auch heute solche Mischungen aus BH und Mieder.
Es ist auf jeden Fall hinten länger als vorne, sodass der Gedanke nahe liegt. So, und was mach ich jetzt? Bevor wir uns nach dem Basteln an der JH verkleiden, erklär ich den Mädchen immer, was die MA Frau so anhatte. Und dass man nicht genau weiß, was sie drunter hatte, weil man noch nichts gefunden hat. Also ginge man davon aus, das sie nichts drunter hatten... Könnt ihr Euch die entgeisterten Blicke der 9-10jährigen Mädchen vorstellen? Zu schön! :D Aber so kann ich nach der Ferien direkt von dem neuen Fund berichten - Danke fürs Teilen! Eure Susanne
 
Bei dem Mieder glaube ich zu erkennen, dass die "Brustkugeln" (kennt jemand zufällig den Fachterminus? Ich finde kein besseres Wort) aus zwei Teilen zusammengesetzt sind, deren Naht über die Brustwarze verläuft. Den Schnitt selber finde ich bemerkenswert ausgereift und ausgefeilt.
 
Ja, das ist wirklich ein ganz toller Link und super spannend! Vielen Dank Martina
 
Bei dem Mieder glaube ich zu erkennen, dass die "Brustkugeln" (kennt jemand zufällig den Fachterminus? Ich finde kein besseres Wort) aus zwei Teilen zusammengesetzt sind, deren Naht über die Brustwarze verläuft. Den Schnitt selber finde ich bemerkenswert ausgereift und ausgefeilt.
Ich kenn so einen Schnitt von alter Unterwäsche aus den 40ern oder 50ern. Ist der Fachterminus nicht Körbchen? Also in der Tat sehr fortgeschritten. Deshalb vermute ich auch stark, dass man sowas nicht ohne Vorgänger produzieren kann, sozusagen Vorläufermodelle. An Leinenbinden glaube ich schon lang nicht mehr. Die halten nämlich genau gar nicht oder sind extrem unbequem, vor allem ab Körbchengröße B. Da wir aber ein Schönheitsideal im Mittelalter von kleinen straffen Brüsten vorfinden, kann ich mir nicht vorstellen, dass man da nicht vorher schon versuchte zu tricksen. Zumal große frei hängende Brüste auch sehr schmerzhaft und lästig sein können.
 
Danke für die Bilder. Ich bin auf die Publikation gespannt! Sieht fast aus, wie ein Bustierschnitt [font='Arial, Helvetica']mit zweigeteiltem Cup und Vertikalnaht. LG Therese [/font]
 
Spannende Sache, aber ich hab da mal ne doofe Frage. Wo seht ihr denn da ein Mieder? Ich sehe da auf dem einen Bild einen BH mit etwas weniger Stoff dran (der auf der Puppe) und dann noch auf dem anderen Bild das andere Ding, das für mich aussieht wie ein BH in größer als Körbchengröße B. :D Aber Ähnlichkeit zu einem Mieder erkenne ich da nicht ?(
 
der eine BH hat seitlich einige Nestellöcher, sehr wahrscheinlich für eine Schnürung. Daher viell. das "Mieder". Der Stoff geht nicht weiter. Ist lt. Fr. Nutz eine glatte Saumkante. (hab ja auch überlegt anfangs, ob das nicht ein zweigeteiltes, angepasstes Unterkleid hätte sein können, vgl. ne Mischung aus spätem 15.-Jh. Cotte mit durch Naht bedingte Zweiteilung in Rock und Oberteil mit Wenzelsbibel-Badekleid)
 
Mh, okay. Und wo erkennt ihr da Nestellöcher? Oder hat die gute Frau, dass nur in irgendeinem Text erwähnt?
 

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