Hallo HandarbeiterInnen, Ich habe entdeckt und inzwiwschen auch mathematisch bewiesen, daß Nadelbinden eine Sonderform des Webens ist, was man auf den ersten Blick nicht so leicht erkennen kann. Jedoch ist die Technik und der Aufbau fast das Gleiche wie beim Weben. Man kann für die Stiche bezüglich der Schlaufenkette eine Musterpatrone wie beim Weben benutzen, bzw. umgekehrt kann man beim Weben (Gobelin) auch die Notation ( U´s und O's) nach Hansen für die Muster verwenden. Es gibt zwischen Weben und Nadelbinden nur einen winzigen Unterschied! In einen Buch habe ich diesen Zusammenhang mal näher erläutert. Über viele Grafiken wird dieses leicht anschaulich, von der Beschreibung her ist es eher schwierig, diesen Zusammenhang zu verstehen bzw. für mich auch zu formulieren. Unter diesen Aspekt wird auch die Freihand und Daumenfang-Methode leichter verständlich. Die Daumenfang-Methode ist quasi eine Freinhand-Methode, wo man in einige Schlaufen nur den Daumen hineinsteckt, und somit durch den Daumen die Schlaufenkette am Daumen knickt. Die Oberseite der Schlaufenkette berührt nun den Daumen und wir sehen jetzt nur noch die Unterseite der Schlaufenkette, weswegen man bei der Ausführung der U-O-Notation die U´s mit O´s und die O´s mit U´s austauschen muß. Da der Daumen die Schlaufenkette knickt, liegt ein Teil der Schlaufenkettenrückseite auf der Daumenvorderseite und ein anderer Teil auf der Daumenrückseite. Würde ich das jetzt graphisch darstellen, fällt der Groschen leichter! Die Daumenfangmethode hat nur den Vorteil, daß sich Schlaufen nicht versehentlich zu fest zuziehen, weil der Daumen darin steckt. Die Nadel kann man hierdurch auch leichter hindurchstechen. Durch ein nacheinanderes Ziehen des Fadens von der inneren Schlaufe bis zur äußeren Schlaufe kann man engmaschiges filigranes Gewebe erzeugen. Leider ist die Notation von Hansen nicht eindeutig, weswegen die Formel für den Asle-Stich von den meisten zu Recht oft nicht verstanden wird, weil sie mehrdeutig ist. Es fehlt hierzu die Angabe, in welchen Wendepunkt man da zuerst hineinstechen muß, da beim Aslestich bei einer Schlaufenebene drei Wendepunkte existieren, wobei man in einen davon hineinsticht. Ich habe die Notation von Hansen wegen seiner Fehler ganz leicht abgeändert, so daß der Asle-Stich leichter zu verstehen und nachvollziuehbar ist. So wird auf die Klammernotation verzichtet, da sie bei Hansen auch nicht ganz logisch ist und viele eher verwirrt. Man muß schon dann den Kopf gewaltig anstrengen, um es nachzuvollziehen, sofern die Klammern zum Einsatz kommen, da Hansen versucht hatte, Wiederholungen zu kürzen. Meine Notation läßt keine Wendepunkt aus, sondern definiert zwei Wendepunktarten, weil es auch zwei davon gibt. Die U´s und O´s bleiben erhalten. Es werden alle U´s und O´s und Wendepunkte, im Gegensatz zu Hansen, notiert, die ein Faden bei einem Schalufendurchgang widerfährt. Wenn mir Forumsteilnehmer erlauben würden, daß ich mal ganz weit über das Nähen, Annähen, Weben und Nadelbinden ausholen darf, würde ich einen ganz langen Text hierzu schreiben! Praktisch wäre es aber, wenn ich meine PDF-Datei hier zur Verfügung stellen könnte. Ich weiß aber noch nicht wie! Vielleicht kann mir da jemand helfen! Ich bin noch ziemlich neu in diesen Forum und habe auf den ersten Blick noch nicht alle Möglichkeiten entdeckt! Gruß Wolfgang