Wichtig: Strafbar ist weniger die Veröffentlichung der Bilder, das Problem ist bereits das Machen der Bilder. Stichwort: Datenerhebung. Ein möglicher Nutzen der Metadaten ist, siehe Beitrag Thorkell, optional, das rechtfertigt noch lange nicht die generelle, ungefragte Erhebung und Erstellung dieser Daten. Es hat jahrzehntelang ohne diese Daten funtkioniert. Und der Datenwahn wird ja noch zunehmen. Sobald Digitalkameras technisch in der Lage sind, über Datenbankzugriff Gesichtserkennung zu betreiben und in den Metadaten per automatisierter Abfrage dieser Datenbanken in jedem Foto auch noch das Geburtsdatum, die Adresse und die Telefonnummer des Abgelichteten zu speichern, werden die Leute das cool finden und diese Kameras wie blöde kaufen. Jetzt über dieses Gesetz bei den Fotos anzusetzen ist nicht der richtige Weg, da es wieder nur ein Symptom bekämpft, aber nicht das grundlegende Problem. Man müsste generell die permanente und automatische Erhebung solcher Daten unter Strafe stellen, durchaus auch für Presse und Behörden. (Siehe mein Post weiter oben, Ausnahme für Presse). Wenn diese Daten so schlimm sind, dass man solche Gesetze deswegen erlassen muss, dann haben sie nicht erhoben zu werden, basta. Einseitige Erleichterung für die Behörden hin oder her. Diese Inkonsequenz regt mich auf. Eventuell Begehrlichkeiten der Behörden interessieren nicht, solange sie zu massiven Einschränkungen meiner persönlichen Freiheiten führen. Ich will in Frieden fotografieren können. Hier muss der fotografierende Bürger das Fehlverhalten der Kamerahersteller bzw, falls die dahinterstecken, der Behörden ausbaden. Ich darf ja nicht einmal eine Überwachungskamera meines Vorgartens so einstellen, dass jemand abgelichtet wird, der die Klingel benutzt, weil er dabei ja auf öffentlichem Raum steht. Und gleichzeitig missbraucht die Strafverfolgung alle meine Urlaubsbilder als potentielle Beweismittel für Straftaten, die ja noch überhaupt nich begangen wurden? Nein, dieses Strafverfolgungsargument kann ich nicht gelten lassen. Dann dauert's nicht mehr lange und jeder muss permanent eine elektronische Fußfessel tragen, damit eventuell unter Umständen ja vielleicht mal was bewiesen werden könnte. Wehret den Anfängen und fallt nicht auf jeden Sicherheitsschmarrn der Politik herein. '1984' war eine Warnung, keine Anleitung. Denn was ich nicht einsehe, ist, dass der Staat da heuchlerisch den Bürgern immer mehr Datenschutz aufzwingt und sich als Hüter der informellen Selbstbestimmung feiert und gleichzeitig selbst immer hemmunglsoser unter permanenter Rezitation des Sicherheitsmantras solche Daten nicht nur wahnhaft erhebt, sondern auch unglaublich sorglos mit ihnen umgeht. Der Staat ist ja nicht nur die größte Datenkrake in diesem Land, sondern gleichzeitig auch die größte Datenschleuder. Was mich auch noch interessieren würde in Bezug auf das Gesetz: Was ist mit Bestandsschutz? Muss jetzt jedes Fotoalbum (z.B. hier im Forum) erst mal vollständig gelöscht werden? Muss jede Internetseite, auf der seit 15 Jahren Fotos zu sehen sind, vom Netz genommen werden?