Pur+"Die Wikinger"

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EdgarDerSchmied

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heute in 10 min. Pur + "die Wikinger" auf Kika. Ich habe die Sendung mal vor einigen jahren gesehen ( die werden immer wiederholt) , weiß aber nicht mehr ob die gut war ?( Verzeiht wenn die nicht Altersgerecht ist ^^ Aber ich habe von meiner Schwester davon erfahren, und schaus mir gleich an.
 
scheiße! ich klicke, wenn ich antworten will immer auf Like! :kopfhau Bei andern genau wie bei mir. Wollte sagen: War gar nicht sooo schlecht. Die Trinkhörner waren sehr präsent, das können die sich nicht verkneifen, aber solange keine Halter für tisch oder gar Gürtel auftauchen, finde ich das immer OK. Es gab ein paar interessante sachen: - sie haben auf Ästen ein Wikingerschiff aus dem Wasser gezogen und ein gutes stück über land. dafür haben sie 60 grundschüler und ein paar erwachsene gebraucht, aber ich war erstaunt, wie gut das geht. - sie haben keinmal erwähnt, dass Wikinger keine Hörner hatten. Mich nervt nämlich inzwischen der "Wikingermythos", mit dem alle aufzuräumen glauben müssen (oder irgendwie so... ich und die grammattik :D ) , an den aber eh keiner je geglaubt hat. - sie haben Fladenbrote in Pfannen gebraten, die, fand ich, sehr gut gemacht aussahen. Allerdings waren auf 10 Kinder 10 Pfannen verteilt, was wiederum dem Fund von mehrfach reparierten exemplaren wiederspricht Dann gab es noch Sachen, wo ich ins zweifeln kam. Einer der gründe warum ich mir sowas anschaue, ist, dass man ganz neue Sachen hat, wo man nie auf die Idee kommen würde, drüber nachzudenken. Also die dinge, die mir spanisch vorkamen: -Das Kettenhemd war unten nicht gerade, sondern gezackt ( sozusagen am Saum viele kleine Dreiecke). Gibts dafür irgendein historisches vorbild, oder ist das einfach Larp Fantasy? -Die Helme waren sehr reich verziert. Dazu kann ich nichts sagen, weil zeit, ort und Stand des Typen, der da den Wikinger gemacht hat, nicht bekannt sind. Kam mir aber reichlich Übertrieben vor. -Es wurde behauptet, dass der Schild ( ich bin beinahe ausgerastet, weil sich beide die ganze Zeit über das Schild unterhalten haben :cursing: ) nur zum Schutz gegen Pfeile verwendet wurde. Im Nahkampf, so sagte der Experte hier, würde der Schild weggeworfen, und man hätte die "schweren" Schwerter beidhändig geführt ( seins hatte 1,8 kg. mein Schmiedehammer hat 2, den führe ich auch einhändig) Das steht im Wiederspruch zu dem was ich bisher immer gelesen und gesehen habe. -der Schmied in der einen Szene hatte einen Doppelkammerblasebalg, den hatte ich mit Wikingern in Verbindung noch nie gesehen. Den Rest wusste ich alles, oder es hat mich wenig interessiert und ich habs wieder vergessen. Ich sehe gerade, man kann likes zurückziehen? 8o Oder sieht das bloß so aus? Wäre ja sehr praktisch. Edit: Ja, kann man. supi. dann ist verklicken ja kein Problem mehr :thumbup:
 
Bin ja schon begeistert das sie keinen Wiki mit Hörnerhelm gezeigt haben. (Oder? Hab es nicht gesehen) Aber das Schild wegschmeißen? Solange das nicht kaputt ist schmeiß ich doch nicht mein Schild weg. Da kann ich ja gleich Harakiri machen.
 
Na komm, das ist doch offensichtlicher Quark. Warum sollte man sich so viel Mühe mit dem Rand des Schildes machen, wenn die alleinige Aufgabe das "Fangen" von Pfeilen mit der Fläche wär. Auch die Schildfessel macht in dem Fall wirklich wenig Sinn, wenn man mit einem Pfeil den Schild umklappen kann. Ich find das ist ein klassischer Fall von: "Schön, dass drüber nachgedacht wurde, und schöner wirds, wenn noch etwas mehr drüber nachgedacht wird."
 
[...]Dann gab es noch Sachen, wo ich ins zweifeln kam. Einer der gründe warum ich mir sowas anschaue, ist, dass man ganz neue Sachen hat, wo man nie auf die Idee kommen würde, drüber nachzudenken. Also die dinge, die mir spanisch vorkamen: -Das Kettenhemd war unten nicht gerade, sondern gezackt ( sozusagen am Saum viele kleine Dreiecke). Gibts dafür irgendein historisches vorbild, oder ist das einfach Larp Fantasy? -Die Helme waren sehr reich verziert. Dazu kann ich nichts sagen, weil zeit, ort und Stand des Typen, der da den Wikinger gemacht hat, nicht bekannt sind. Kam mir aber reichlich Übertrieben vor. -Es wurde behauptet, dass der Schild ( ich bin beinahe ausgerastet, weil sich beide die ganze Zeit über das Schild unterhalten haben :cursing: ) nur zum Schutz gegen Pfeile verwendet wurde. Im Nahkampf, so sagte der Experte hier, würde der Schild weggeworfen, und man hätte die "schweren" Schwerter beidhändig geführt ( seins hatte 1,8 kg. mein Schmiedehammer hat 2, den führe ich auch einhändig) Das steht im Wiederspruch zu dem was ich bisher immer gelesen und gesehen habe. -der Schmied in der einen Szene hatte einen Doppelkammerblasebalg, den hatte ich mit Wikingern in Verbindung noch nie gesehen. Den Rest wusste ich alles, oder es hat mich wenig interessiert und ich habs wieder vergessen.
Der untere Saum wird dann wohk Gizeh-Ecken gehabt haben. Ob die historisch sind ist schwierig, ich verweise einmal auf ein Forum, dass sich fast nur um Kettenhemden zu drehen scheint: http://forum.kettenhemd-anleitung.de/viewtopic.php?f=17&t=1202#p17062 Verzierte Helme sind schwierig, da das Fundgut für die wikingerzeit nur sehr wenige (iirc weniger als 25) Helme enthält, zum Teil im Zustand schlecht erhaltn. Die Valsgärde Helme (Vendelzeitlich) und Sutton Hoo (ca 650) sind extrem verziert (aber auch prä-wikingisch). Der Coppergate ist auch 8 Jhd und nicht grade extrem Schlicht. Dazwischen kann ich ohne längeres Bücherwälzen bis zum Teppich von Bayeux keine Helme nennen, Siddorn (s.u.) sagt gar, nur 20% hätten helme getragen. Zum Schild: Jein. Die Sagas beschreiben, dass nach dem aufbrechen eines Schildwalls die Speerkämpfer zum Teil ihre Schilde weggeworfen hätten um den Speer zweihändig zu fassen (womit ich aus eigener Erfahrung weitaus mehr Kontrolle über die Waffe bekomme), aber an gleicher Stelle sind Schwertschläge in beidhändiger Fassung nur selten zu finden (aber sie sind es, ohwohl die Griffe dafür absolut nicht ausgelegt sind), dafür aber dutzende Schläge mit dem Schild. Die Doku mag eine Fehlinterpretation haben... Hurstvic ist (obwohl zum Teil problematisch wegen fehlender Quellenangaben), sehr glaubhaft, weil die Jungs da echt Erfahrung mit dem haben, von dem sie schreiben. Andererseits kann man auch zu Kim Siddorn: Viking Weapon & Warfare, Stroud 2000 greifen. Auch ers ist in der Reenactor-szene aktiv, und sein Kapitel zu Schilden beschreibt auch die Kampfweise (S.53ff) und er erwähnt auf S. 54, Mitte, eben das Phänomen Speer+Schild - allerdings geht er davon aus, dass viele Schilde einen Riemen hatten. Aber er stimmt mir da überein, dass ein Schwertkämpfer mit dem klar auf einhand ausgelegten Schwert das Schild behalten hätte - und damit durchaus auch zugeschlagen worden sein kann ([...] the shield becomes much more active and is used as a weapon as well as a means of defense [...]). Doppelkammerblasebalg... dazu kann ich nichts sagen (außer, dass der extrem effizient ist und gleichmäßigen Luftstrom ergibt), aber damit habe ich mich auch noch nicht beschäftigt.
 
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Nochmaliges nachsehen hilft: Bzgl. Helm: Außer den genanen: Deurne (spätrömisch), Benty Grange (der mit dem Eber, angelsächsisch), ulltuna (frühes 8Jhd), Wollaston Helm/"Pionierhelm" (7Jhd Angelsächsisch), Gjermundbu (ca 950), Morken (ca. 7Jhd), Kiev (?), St Wencelas Helm (10Jhd). Dazu noch Spangenhelme (9/10 Jhd). Und das wars wohl weitestgehend um 2000 (Liste um Jahreszahlen erweitert aus Kim Siddorn: Viking Weapon & Warfare, Stroud 2000, S.93). Ja, es sind eher weniger als 2 Dutzend Funde überhaupt...
 
danke Friethjoph für die antworten. Das Kettenhemdforum wird gelesezeichnet, da hab ich mal was zum recherchieren, wenn ich selbst eins brauche. Dachte ich mir schon, dass der Helm schwierig ist. Nach dem was du gesagt hast, scheint es ja möglich, aber nicht wahrscheinlich zu sein. Zum schild: die hatten schwerter :wacko: Zum Doppelkammerblasebalg: Ja, der ist sehr effektiv, ich habe selbst einen. Ich recherchiere dann, wenn ich meine Wiki schmiede in Angriff nehme. Danke für die antworten. Zu den andern: ja, die doku war nicht so pralle, V.A. dier Kampszenen.
 
Ja, habt Ihr noch nie vom berühmten Jütland-wurfschild gehört? Die Japaner fanden (wiedermal) einen Weg, diesen zu verkleinern und zu optimieren: voilá, der Wurfstern! :wiki4
 
Interessant, ich bin hoch erfreut zu sehen, dass diese Sendung wenigstens den Mist mit gehörnten Helmen sein lässt. Für mich war der erste Aufreger aber gleich der Name des Schiffs. In Pseudo Runen geschrieben. Das, finde ich, ist unglaublich, wenn man bedenkt wie scheiss viel Arbeit das Schiff gekostet haben muss. Naja. Zu den diversen anderen Themen kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Allerdings ärgert es mich, dass immer noch diese Vorurteile, die das ganze einfach nur für den Laien und Aussenstehender lächerlich machen, drin sind. Siehe Trinkhorn. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! Aber auf jeden Fall immer wieder interessant neue Sendungen zu dem Thema zu sehen, danke dafür Edgar :) EDIT: Ich habe das eben erst realisiert. Haben die ernsthaft mit "scharfen" Pfeilen auf die Schilde geschossen während die Leute dahinter gesessen haben? Die Kameraeinstellungen sehen nicht aus als ob die das Gesicht da rein bearbeitet haben. Wenn Kinder und Jugendliche sowas sehen. Ich weiß ja nicht. Sonst ist man in den deutschen Medien doch immer schnell dabei bei Schaukampf am liebsten alles aus Gummi zu machen.
 
Ja, habt Ihr noch nie vom berühmten Jütland-wurfschild gehört? Die Japaner fanden (wiedermal) einen Weg, diesen zu verkleinern und zu optimieren: voilá, der Wurfstern! :wiki4
Wo habt ihr denn nur euer Wissen her? Natürlich haben die Wikinger die Schilde weggeworfen. Einer Überlieferung nach machten sie dies erstmals beim Überfall auf Visby. Als die Wikinger Amerika entdeckten, erzählten sie ihre Heldentaten den Indianern. In der Indianersprache wurde dann aus Visby Frisbee und wurde zur Freizeitbeschäftigung der Indianer. Später entdeckten die Wikinger Australien. Bei der Überfahrt sind einige Schilde zerbrochen. Als die Winkinger dann die Schilde weggeworfen hatten flogen diese wieder zurück und erschlugen die Wikinger. Weil dies den Wikingern peinlich war, gibt es darüber auch keine nähren Infos in Europa. Die Aborigines haben aber schnell bemerkt wie man damit umzugehen hatte. Ihr solltet euch mal mit den Geschichte der Aborigines beschäftigen.
 
Bezüglich der Gizeh-Ecken: im historischen Museum in Berlin hängt ein langes Kettenhemd welches diese Ecken aufweist. (So, jetz hab ich auch endlich mal konstruktiv zu was beigetragen.)
 
Gezackte (gezaddelte?) Kettenteilchen kenne ich nur aus dem 15.Jhdt.
 
Zum Doppelkammerblasebalg: Ja, der ist sehr effektiv, ich habe selbst einen. Ich recherchiere dann, wenn ich meine Wiki schmiede in Angriff nehme.
Da brauchst du nicht so viel recherchieren. Schau in unser tolles Forum. Der Doppelkammerblasebalg kam erst später. "In" waren in der Wikingerzeit zwei (also doppelt wirkende) Spitzblasebälge.
 

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