Timon
Well-known member
Ich muss euch mal posten was ich hier gefunden habe. Ich hab mich sehr amüsiert besonders als betroffener. Bin halt gebürtiger Osnabrücker und wohne immer noch im Osnabrücker Landkreis. Habt ihr auch so schöne regionale Besonderheiten :?: Alles über Osnabrücker Regiolekt (kein Dialekt auf Grund von richtiger Grammatik) - Hochdeutsch für bessere - Was der Osnabrücker „nich gut am Kopp ham kann“ sind Dialekte von Nicht-Osnabrückern. Dat klingt doch ganz fürchterbar, wat andere so labern.“ Gemeint sind Bayern, Schwaben, Rheinländer oder am „schlimmerhaftigsten“ die Sachsen. Die eigene Mundart, das klassische „Osnabrückerisch“ ist da wesentlich angenehmer. Aber nicht gerade weltmännisch. „Mit alle Mann dabei!“ „Alle Mann herhören!“ „Alle Mann druff“, heißt es, wenn Osnabrücker Ganzheitliches beschreiben wollen. Klingt für Auswärtige ziemlich gewöhnungsbedürftig. Auswärtige sind für Osnabrücker übrigens „Ausländer“. Das gilt so etwa ab Wallenhorst, Lotte oder Lüstringen. Für Osnabrücker gibt‘s auch das „einzigste“. Was schon das einzige wirklich falsche Wort sein dürfte. Und darüber „tut“ sich der Osnabrücker „beömmeln“ - also auf gut hochdeutsch amüsieren. Man sagt dem Osnabrücker ja auch eine grobschlächtige, eher harte Art zu - da meint der Osnabrücker jedoch „butt‘. Und „darum“ sagt er nicht nur, wenn er wenig auskunftsbereit ist, als Antwort auf die Frage „Warum?“ Eben „Darum!“ Und wenn der sympathische Städter vom Haseufer meint, dass etwas nicht erfolgreich sein wird, behauptet er: „Da kommt nix bei rum!“ Und begibt der Osnabrücker sich selbst in die „City“, dann geht er „inne Stadt“. Noch mehr Osnabrücker Dialekt: „Brink“ ist im hiesigen Sprachgebrauch ein Hügel, was sich noch oft in Straßennamen wiederfinden läßt. (Brinkstraße/Ziegenbrink). „Angefangen“ mit irgendetwas statt „etwas angefangen haben“ könnte auch korrektes Deutsch sein. ,,Bönhasen“ nannte man Handwerker, die in keiner Gilde organisiert waren. „Drum zu“ sagt der Hasestädter, wenn er um etwas herumgehen will. ,,Da muß man um das Haus drum zu gehen“. Und was sagt unsere Schwester Ruth immer, wenn sie meint ihre Kinder wären unzufrieden? „Gnatzig“ sind die „Blagen“. Und Ruth ist Osnabrückerin. Natürlich glaubt der Osnabrücker felsenfest, dass sein Dialekt, sein Osnabrückerisch bestes Hochdeutsch sei. Es gibt halt nur ein paar regionale Besonderheiten „i“ ist zum Beispiel eher „ü“! Wir gehen „Schwümmen“ und lutschen „Pfeffermünz“. Ansonsten werden mal ein paar Silben verschluckt und das „R“ hört man innerhalb eines Wortes nicht immer so deutlich. Allgemein kommt aber auch jeder Ausländer, der deutsch gelernt hat, mit unserem Osnabrücker Dialekt („Hochdeutsch für Bessere“) gut zurecht. Wir wollen uns mit diesem Bericht nicht lustig machen. Wir sind Osnabrücker. Und wir nehmen es mit den Pronomen nicht so genau. Und das ist durchaus sympathisch: „Komma nach Herrchen hin“ ist schon ein Klassiker. ,,Ich geh mal kurz nachem Garten hin“ finden wir noch besser. Der Höhepunkt ist aber das Kreidetafelschild im damaligen Heimattiergarten, dem heutigen Osnabrücker Zoo am Bärengehege - wo der Tierpfleger trocken warnte: „Nich am Bär packen!“ Und wir sind es jetzt wieder „inne Schuld“, wollen uns deshalb nicht „kabbeln“. Oder gar mit „Schmöttke“ bewerfen. Davon kann es nämlich „Kopppiene“ (Kopfschmerzen) geben. Und den „Lauten machen“ wollen wir auch nicht - das machen höchstens Betrunkene, die „breit‘ sind. Und „grölen“. Wir essen jetzt lieber mal unsere Mahlzeit. Die heißt bei uns jedoch „Moultied“ und erinnert an das Plattdeutsche. Sowie „Olle Use“. Und danach zündet man sich die „Zichte“ an mit den „Sticken“, während die Zigarre von unserem Opa „Stinkebolzen“ hieß. Hier jetzt die ultimativen Übersetzungen im Schnelldurchlauf aus unserem Familienleben aus der Osnabrücker Neustadt, wo folgende Begriffe bei meinen Geschwistern und mir zum Tagesgespräch gehörten: Der „Buhmann“ war der Popel, bei Regen „spütterte“ es, die Kaulquappen im Teich hießen „Pielepocken“ und die Marienkäfer „Sonneküken“. „Piesackeri“ bedeutet belästigen und der Nachtisch wurde „Kompott“ genannt, was heute noch auf ländlichen Speisekarten steht. Was aus der Nase lief nannten wir „Schnotten“ und Puddinggebäck gab dem Kaffehaus am Pottgraben den Namen „Schnotten-Meyer“. Was wir so „Schmodder“ nannten erkärt sich von selbst und beim Verstecken spielen gab es das „abducksen“ und damit war man „am dransten“. Die Butterstulle hieß „Kniffte“ und das runde Ende vom Brot „Knust“. Haue bekommen war eine „Tracht“ und die guten Sonntagsschuhe zum Kirchgang wurden „gewichst“. „Gewichst“ bekam man auch eine von der Mutter, wenn man frech wurde. Abends zog man den Schlafanzug an - das war der „Pölter“. Und „Höh-höh“ machen war schaukeln. Mehr möchte ich von unserem Osnabrücker Familienslang nicht preisgeben, es ist schon peinlich genug. Normalerweise ist im Deutschen eine Verlaufsform nicht gegeben. Der Osnabrücker verwendet sie jedoch hebend gerne, wenn der gerade „was am Machen“ ist, z.B. „Ich bin gerade am Lesen“ „Am tun“. Wieso nicht? Und Sie - lieber Osnabrücker - und auch alle „auswärtigen“ Leser - Sie sind jetzt „fertich“ mit diesem Artikel. Wir „Piesacken“, also belästigen Sie nicht länger. Aber einen haben wir noch: Den „Pesel“. Eigentlich die Ochsenpeitsche. Steht aber auch für Klugscheißer. Und das paßt doch wieder. Quelle: www.dereulenspiegel.de Also da bin ich doch erschrocken gewesen was bei mir zuhause alles nicht Hochdeutsch ist Lieben Gruß Timo