Ritterlichkeit

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Da hat La Veuve Recht. Den Text hab ich vor ner ganzen Weile geschrieben. Das mit der Adeligen Abstammung ist falsch. Man konnte wie gesagt auch aus unfreiem Stand kommen oder Halbfreier sein und sich dann den Status des Ministerialen erkämpfen. Entsprechendes Gesetzt von Konrad II. 1037.
 
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Übrigens rollte das Mitte des 12. Jh. so richtig an, und sorgte dann parallel für einen enormen Burgenbauboom... Extrem viele wurden in den Adelstand erhoben und durften sich Burgen bauen. Manche hatte aber kaum Kohle für ein Haus, das wurden dann dementsprechende Burgen. :whistling:
 
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Ich habe mich mal etwas durch den Fundus gegraben auf der Suche nach interessanten Themen ...... So wie dieses. Da las ich dann :
Original von Perchta ..... "Ritterlichkeit" ist doch, als Idealvorstellung, auf jedem Fall dem "Ritter"-Stand zuzuordnen, oder nicht? Von einem Bauern hätte man doch zunächst einmal nicht erwartet, "ritterlich" zu sein (was immer das auch konkret bedeutete). Der hatte "bäuerlich" zu sein. .....
Und dachte so bei mir: "Das kennst Du aber anders" War es nicht so, das gerade das einfache Volk und die Bauern in ihrem handeln und tun versucht haben, die oberen Herren so weit es geht und Sie es verstanden zu immitieren ? Auf Ritterlichkeit bei der Begegnung mit einem Ritter zu hoffen durfte man nur, wenn man (das hätte ich jetzt auch mit zwei "n" schreiben können ;) ) selbst einen entsprechenden Rang innehatte. Das Ritterliche Handeln verlief meist auf Augenhöhe aufwärts. Niedriger gestellte konnten die Gnade des Ritters erhoffen, besaßen aber keinen Anspruch auf entsprechende Behandlung. Eine Ausnahme bildeten die Ritterorden. Die meisten dieser Orden waren lediglich dem Papst unterstellt wodurch es häufig zu Reibereien zwischen den "freien Ritterschaften" und den Ordensrittern kam. Meistens war in dem Zusammenhang von "Arroganz" die Rede, da sich diese Ritterorden von keinem weltlichen Herrscher was sagen lassen mussten, geschweige denn Steuern etc. abführen. Da währen wir wieder beim Thema Augenhöhe, denn in der Ansicht der Ordensritter befanden sich die "Verweichlichten weibischen schmuckbehangenden Tölpel" nicht mit den Ordensrittern auf Augenhöhe ........... Ansichtssache ;)
 
Hallo Welfin, Ich bin gerade mit meiner Semesterarbeit zum Rittertum im 100 Jährigen Krieg fertig geworden. Dabei bin ich intensiv auf die Kriegstaktiken eingegangen. Rittertum kontra Söldnertum usw.. Da ich dabei auch aufs Verständnis und die Bedeutung des Wortes Rittertum eingegangen bin möchte ich hier mal bissl dazu schreiben. Wenn wir hier nach dem Ritterideal suchen, so müssen wir erstmal Ritter und Rittertum Definieren. Die Bedeutung ändert sich im Verlauf des Mittelalters. Zum einen haben wir den Ritter als Krieger. Ein Elitekrieger, dessen Verpflichtung zur Heerfolge auf dem ihm gewährten Lehen beruht.(Siehe Feudalsystem) Diese feudalen Reiterkrieger gab es frühestens seit den fränkischen Panzerreitern unter Karl Martell.Sie wurden lat. MILES bezeichnet. Als im letzten Drittel des 11. Jahrhunderts die fränkischen MILES eine Neue Kampfesweise nutzten und verbreiteten(Reiterei mit Lanze unter dem Arm eingelegt, vgl. Teppich von Bayeux), entwickelte sich aus den Miles eine gefürchtete Waffe, die selbst von Zeitgenossen als "Hammerschlag" bezeichnet wurde. Vor allem waren sie seit dem ersten Kreuzzug eine wichtige Waffe der Kirche. Denn die Kirche hatte ihnen als "christlichen MILES" die Vergabe ihrer sünden versprochen wenn sie im Heiligen Land kämpfen. Somit wurden sie an die Kirche gebunden. Erst diese Bindung an christliche Werte und die ihnen auferlegte Aufgabe legte den Grundstein für die meisten der Ritterlichen Ideale, welche nichts mit Krieg und Kampf zu tun haben. Der Ritter bzw. Miles war ursprünglich ein Krieger, sehr rau, ständig in Fehden verwickelt denn sein Beruf war Krieg. Seine Ideale finden sich in den Tugenden wie Disziplin, Stärke usw.. Da der Miles ein Lehnsinhaber, also ein Herr bzw. ein Adliger war(Adel heist letzten Endes nichts anderes als frei bzw. herrschend) der sich zum größten Teil aus dem niederen Adel "rekrutierte" wurde der Miles immer mehr zu einem adligen Standessymbol. Selbst Könige durften als Miles bezeichnet werden. Im Verlauf des 12. Jahrhunderts wurde er Miles immer mehr an den Hof gebunden und es entstand das was wir heute hauptsächlich mit Ritterlichkeit oder ritterlichem Verhalten verbinden: Die höfisch-ritterliche Kultur. Der Adel, vor allem der Hochadel nutzte die gesamten ritterlichen Ideale zur Entwicklung eines eigenen Standesethos. Wobei immer mehr der kriegerische Gedanke verloren ging, vor allem beim Hochadel. Die ursprünglichen Miles, die weiterhin als Panzerreiter Aktiv waren, führten nicht unbedingt einen Rittertitel, und nicht jeder der den Rittertitel führte war ein Panzerreiter. Am deutlichsten wird dies im hundertjährigen Krieg. Der Großteil der Panzerreiter des französischen Heeres waren Hommes d 'Armes(Manner in Waffen), nur der geringste waren Chevaliers(Ritter). Aber beide waren Panzerreiter. Ich hoffe das ist nachzuvollziehen. Was ich eigentlich damit verdeutlichen möchte ist, dass wir zwischen dem kriegerischen Ideal und dem höfischen Ideal unterscheiden müssen. Das Kriegerische Ideal lebte vor allem bei den Panzerreitern, später bei der schweren Kavallerie fort. Das höfische Ideal ist das was wir heute meisten unter Rittertum verstehen. Es war eine Tugend des Adels der sich spätesten im 16. Jahrhundert vom Ritter zum Offizier wandelte. Diese ritterlichen-höfischen Ideal leben heute im Offizierscorp weiter. Ideale wie Ehre, Treue, Schutz der Armen und Schwachen. Aus diesen Idealen haben sich viele der Menschenrechte und Grundrechte und allgemein viele Ideale unserer heutigen Geselschaft gebildet. Ich muss mich hier leider knapp halten. Hoffe das reicht dir erstmal dazu. Zur Kriegsführung gibt es bereits viel Literatur. Von der Taktik der Panzerreiter über Söldnerheere usw.. Einen Vergleich mit den Samurai kann man leicht machen. Denn es gibt auch zu ihnen viel Literatur. Grundsätzlich sind sich beide Kriegereliten sehr ähnlich. Sowohl in ihrem Ethos als auch in ihren Kampfesweisen. Sogar im Schwertkampf finden sich verblüffend viele gleiche Techniken. Dass kann ich dir sagen da ich selber historischen Fechten betreibe. Wenn du spezifische Fragen hast, kannst mir gern Fragen stellen. Aber ich kann das hier nicht allles schreiben. Wenn du mich nach Ritterlichkeit fragst werde ich auf die oben genannten zwei Lager verweisen. Als Offizier sage ich jedoch, dass ich in unserer Zeit darunter die höfisch-ritterlichen Ideale verstehe. Vor allem Ehre und Treue. Hoffe ich konnte dir helfen. Beste Grüße Elger
 
Ups! :S Mein Fehler! Vielleicht interessiert es ja trotzdem jemanden! :D
 

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