Salve, Centurio! Du hast völlig recht. Es gibt keine Nachweise für Kamine. Es gibt aber die Möglichkeit, dass man so etwas bauen konnte. Und evtl. auch gebaut hat, dann wäre es aber vollständig vergangen. Das Modell hat sozusagen die Rekonstruktion selbst zum Thema. Ausgangspunkt war eine Arbeit von Raimund Karl, damals noch Archäologe in Wien (er lehrt inzwischen in Wales). Ein Mensch mit Lust am Diskurs- Die Arbeit heißt: "Die Rekonstruktionen keltischer Wohnanlagen und warum ich nicht an sie glaube". Da sind noch ganz andere Details zu sehen, die ich mir nicht getraut habe. Gardinen, Blumenkästen und Regenrinnen. Es geht um die Frage, ob man nur zeigen sollte, was gefunden wurde, oder auch das, was wahrscheinlich ist... Weil die Fundlage dieselbe ist, habe ich die Überlegungen auf alamannische Häuser angewendet. Herr Karl hat übrigens neben dieser Arbeit, die Du leicht im Internet aufrufen kannst, eine weitere bei edu.org eingestellt. Darin schlägt er vor, neben der wahrscheinlichsten Reko auch immer die Maximal- und die Minimalversion zu zeigen. Ich finde, das ist eine super Idee, denn unsere Vorstellung davon, wie die Völker im FrühMi gelebt haben, ist noch stark von den romantisierenden Bärenfell-Germanen-Darstellungen des 19.Jhds geprägt. Ich habe einen völlig untypischen Grundriss aus Sontheim zugrunde gelegt, an dem eine vorgelagerte Säulenreihe gefunden wurde, die als Porticus interpretiert wird. Eigentlich ein römisches Bauelement- und vielleicht haben solche Familien ja auch bequemer gelebt!