Schildbuckel aus Groß Raden

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LEO

Guest
Hallo an alle, ich bin durch eine Textpassage in einem Buch von dem Tempelort Groß Raden (Ewald Schuldt- der eintausendjährige Tempelort Gross Raden) auf einen Schildbuckel aus Eichenholz gestoßen. Dieser wurde zusammen mit einer Radnarbe und einer Rothirschstange dort in den 70gern geborgen. Auf der polnischen Seite http://znaleziska.org/wiki/index.php?title=Grafika:Tarcza,_Wielki_Radzim.jpg gibt es eine kleine Skizze und die Information von einer Größe von ca. 30 cm. Für einen slawischen Schild doch relativ klein. Vielleicht doch ein Deckel? Im Buch dagegen steht, das es der Buckel eines größeren Schildes sein könnte. Für mich wirkt das ganze ziemlich massiv und dann auch noch aus Eiche. Der Schutzeffekt wäre vermutlich gegeben. So, nun zu den Fragen: Wer weiss vielleicht direkt zu diesem Buckel mehr, wer kennt andere hölzerne Schildbuckel, wer findet in seiner gut sortierten Fachliteratur vielleicht doch noch eine genaue Interpretation dieses Gegenstands. Bisher wirkt er sehr seltsam für mich. Ich bedanke mich, bis dann.
 
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mir ist jetzt kein Holzschildbuckel bekannt aber interessant ist es. Bin gespannt ob noch jemand weitere Schildbuckel kennt. Was mich bei diesem Schildbuckel etwas wundert....wie wurder er befestigt? Ich sehe keine Nagel oder Nietlöcher? Ist er vielleicht unbenutzt sprich gar nicht auf ein Schild angebracht gewesen ? Oder ist es vielleicht doch kein Schildbuckel?
 
Die verzwickte Sache an dem Schildbuckel ist , dass man nur davon ausgeht, dass es sich um einen Schild / Schildbuckel handeln könnte. Sicher ist aber gar nichts. Es könnte auch eine Abdeckung für irgendwas sein, wie auf der Seite spekuliert wird.
 
Fragt doch die Tage mal Torben..der hat zu Grossraden viel Literatur...
 
2003 habe ich in Riga, Lettland, einen Holzschildbuckel gesehen welcher irgendwo im Frühmi datiert ist. Es handelte sich eine Baumverwachsung (Knolle, Wucherung…) welche anstatt eine Metallbuckels verwendet wurde. Leider ist das schon lange her und ich habe keine Literatur dazu. Aber solche Behelfswaffen sind erstmal nicht so außergewöhnlich. Sicherlich kein Standart in der Rüsttechnik, aber immerhin so etwas taucht auf.
 
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Groß Raden ist bei mir in der Nähe...wollte demnächst eh mal hin. Vieleicht finde ich ja jmnd. , der was genaueres zu diesem "Buckel" weiss.
 
ich schick dir gleich mal ne PN, hab den Gr.Raden Band hier vor mir liegen...
 
So, das ist er... und ja, er hat Nietlöcher... "mehrere paarweise angeordnete kleine Durchbohrungen zeigen, dass der Buckel mit recht kleinen Stiften auf der größeren Schildplatte befestigt war" (Zitat und Abb. aus E.Schuldt, Groß Raden, Bd. 39 Schriften zur UFG, Berlin 1985; S. 172) (Edit von Phelan von Zollern: Dateianhang gelöscht, da dieser nicht den Copyrightrichtlinien entspricht, bitte keine Scans aus Büchern etc in unser Forum hochladen, DANKE!)
 
schildbuckel 001.jpg :) dann eben so... gleich mit eingezeichneten Nietlöchern
 

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Nicht schlecht, nicht schlecht, hast du vielleicht auch eine Größenangabe der Höhe, also wie weit dieser Dorn nach oben ausläuft? =) Das wäre echt super, dann wäre nämlich ne Reskonstruktion drinne, etwas schönes für den Winter.
 
Und runter bis zur Wölbung, also bis zur aufliegenden Platte/ Brett? Ich werde mich glaub ich noch mal nach Schwerin begeben, aber trotzdem schon mal sehr interessant, trotzdem ist es etwas seltsam, wenn der Buckel nur mit ein paar Stiften gesteckt war, das deutet mehr auf einen Kultschild hin, oder nicht? Ich meine, die Schutzfunktion müsste man vermutlich einfach mal testen, puh, wir werden sehen, mal sehen was sich dazu noch zusammentragen lässt.
 
n bißchen über 11cm, die Maße oben vom Dorn sind incl. dieses winkeligen Teiles darunter, ohne dem wäre der Dorn (also alles, was in der Zeichnung schraffiert ist) 7,5cm
 
Okay, und vorerst letzte Frage, weisst du vielleicht auch, ob der Dorn im Buckel auf mit Stiften befestigt ist, oder dieser nur fest drinne sitzt, und was ist dieser L-förmige Querschnitt unter dem Dorn, das kleine Einzelteil da unten? vielen dank für die vielen Infos =)
 
von Stiften Buckel-Dorn ist nirgens die Rede und auf der Zeichnung sind auch keine im Text heißt es ja, "das Ende des Schaftes ist durch einen eichenen Keil im Buckel befestigt" - das L-förmige wird dieser Keil sein auf der anderen Seite liegt der Keil ja außen auf dem Buckelkegel auf
 
Also zur Schutzfunktion fällt mir nur ein, dass wir in einer Vorlesung mal nen Helm aus Holz hatten, meine der wäre Eisenzeitlich (vorchristliche EZ) und aus Norddeutschland. Leider habe ich die Präsentationen der Vorlesung nicht mehr und kann da nichts genaues zu sagen, aber auf jeden Fall gab es sowas irgendwo irgendwann einmal:D
 
Also zur Schutzfunktion fällt mir nur ein, dass wir in einer Vorlesung mal nen Helm aus Holz hatten, meine der wäre Eisenzeitlich (vorchristliche EZ) und aus Norddeutschland. Leider habe ich die Präsentationen der Vorlesung nicht mehr und kann da nichts genaues zu sagen, aber auf jeden Fall gab es sowas irgendwo irgendwann einmal:D
Widukind von Corvey erwähnt Strohhüte für Soldaten... Ich nenne so ein Ding (recdhts) mein eigen und find es praktisch:
gew01_10.jpg
Quelle: http://www.furor-normannicus.de/ger/galerie/gew_01_08/10.html Aber wenn Du da noch einmal für die EZ nachforschen könntest, wäre es toll.
 
So langsam wird das ein Thread für alternative Schutzausrüstung =) Mich soll es nicht stören, immer her damit, diese Strohhüte sind ziemlich interessant...
 

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