Schlafen in Heerlagern im 9. und 10. Jh.

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Pazl, grundsätzlich ist das richtig, aber wenn du es historisch betrachtest, und du brauchst nur eine Decke zum Zudecken und zwei zum Unterlegen, dann benötigst du eine enge mehr Marschgepäck, als wenn du auf vorhandenes Material zurückgreifst. Wie gesagt, Schild auf den Boden und Gambi rein isoliert auch schon ganz gut und man hat zwei Decken Marschgepäck eingespart. Klar, mit nem 80er Rundschild ist das auch nicht ganz so einfach. Ich frage mich immer, wieviele Decken und Felle wird wohl ein durchschnittlicher Soldat/ Krieger dabei gehabt haben? Dabei nehme ich mich da auch überhaupt nicht raus, dass ich in 90 % der Fälle auch viel zu viel Ausrüstung auf einem Lager dabei habe. Gruß Ollie
 
Tja das Land nährt den Krieg. Aber es wird wohl kaum was zusätzlich mitgenommen worden sein neben dem Reisemantel, Felle kann ich mir (sofern sie nicht das Material der Überkleidung waren wie bei Thrakern, Skythen, Awaren, Kosaken und Krimtartaren bspw.) eigentlich überhaupt nicht vorstellen. Um mehr über Reise und Lagergewohnheiten von Söldner und Kriegergruppen unter verschiedensten Widrigkeiten zu erfahren empfehle ich das kleine, günstige Reclambüchlein "Xenophon-Anabasis". http://de.wikipedia.org/wiki/Anabasis (die anderen beiden sind auch recht empfehlenswert). Hat sich zwar um 400 BC erreignet die Vorgehensweisen sind aber, denke ich, bis in die Neuzeit größtenteils gleich geblieben. lg Stephan
 
Ich hab den Thread jetzt mal gelesen und geb meinen Senf einfach auch dazu :D Bei uns im Lager ist es so, dass fast jeden von uns sich ein Bett gebaut hat. Und zwar ein Bett zum zusammenstecken, mit einem Seil als Lattenrost. Mit Auslegeware und ein paar Fellen drin ist das super bequem und für die Besucher des Marktes sieht es nach Mittelalter aus. ich denke wenn man nicht immer zu 100% A sein muss ist das eine passable Lösung, denn es sieht nach Mittelalter aus und es lässt sich super darin schlafen. :badewanne Natürlich ist das nicht die richtige Lösung für alle die viel Wert darauf legen absolut "A" zu sein. Aber es ist einfach zu bauen und wirkich wirklich bequem, deshalb wäre das jetzt mein Tipp für jeden der nach einer angenehmen schlafgelegenheit auf einem Markt sucht :)
 
ich denke wenn man nicht immer zu 100% A sein muss ist das eine passable Lösung, denn es sieht nach Mittelalter aus und es lässt sich super darin schlafen
Gut, aber die Eingangsfrage des TE war "Schlafen in Heerlagern 9./10. Jahrhundert... und nebenbei befindet sich der Thread unter "Historische Grundlagen". Gerade mit diesen Betten werden immer wieder gerne Kompromise eingegangen. Und für die Besucher ist es dann auch der Aha-Effekt: Sieht nach Mittelalter aus, also hatte früher auch jeder ein Bett in seinem Zelt. Ich selber habe keines und brauche auch keines: ich schlaf gerne mal auf dem Boden und improvisiere mir etwas aus Naturmaterialien. Das sieht für mich dann mittelalterlich aus.
 
Vielen Dank:) Also eher Felle und ne Decke aufn Boden legen und darauf schlafen als sich n Bett zu bauen. Ist auch kostengünstiger finde ich:) und man kann unter den Decken ja noch ne Luftmatratze verstecken wenns nass bzw. feucht ist.
 
unter meine lufti lege ich immer noch ne bauplane,dass die feuchtigkeit nicht so in die klamotten,lufti,etc. ...kraucht.
 
Schon die Römer kannten Feldbetten
Ja, man nannte das auch scutum, zu deutsch Schild. Man legt sich rein und es isoliert super vor Bodenkälte und Nässe, man muss halt nur den Schildbuckel ein wenig in den Untergrund eingraben.
naja als legionär hatte man das scutum alles anderen hatte andere schilde wenn überhaupt . sieht man mal real was wirklich in der römischien legion legionäre waren musten alle anderen ja auch auf etwas schlafen. nach junkelmann nahm man als legionäre das scutum nur im ausnahme fall zum sich zwischen den märschen "darauf niederlassen". richtig darauf schlafen ist angesichts der tatsache das das römische schild eine höhere bedeutung hatte als bei andene völkern eher unwarscheinlich. spätestens ab der kaiserzeit waren auf den schildern die zuortnungen der zugehörigen legion und dessen symbole damit aufwendig bemahlt. zum schutz vor nässe und schmutz trugen noch einen lederüberzug darüber und selbst dieser war kunstvoll mit fast schon filligraner arbeit verziert .wir reden hier nicht von eine einfache wegwerf-einmal-benutz-schild. das scutum selbste war an der vorderseite zur kaiserzeit mit blankleber bezogen um nur mal zu zeigen wie wessen status es hat.und leder konnte man ja auch nicht einfach von dem bäumen pflücken,vom der messing umrahmung mal ganz zu schweigen(was eine scheißarbeit ist den drann zu bringen :keule1 ). belegt und 100% A sind die feldbetten die der modernen aus alu ähneln, aber nur für legionäre ,berittenesvolk und höhere rämge. und das alles bezieht sich auf RÖMERzeitlich kaiserzeit
 
würde im Bezug auf Strohsack meine Zweifel anmelden, auch wenn man das immer wieder liest. Folgende Begründung: Stroh ist ein Produkt der Landwirtschaft, d.h. auf Reisen hätte man abends, um diesen Strohsack zu füllen an einem Gehöft Halt machen müssen, um an Stroh zu kommen. Dann beim Bauern in die Scheune, Stroh in den Sack füllen, zurück zum Zelt gehen, Strohsack reinlegen, schlafen .... das gleiche morgens in umgekehrter Reihenfolge, oder man hätte sich selbst Berge von Gras schneiden müssen. Der Aufwand ist doch relativ groß und bedingt zudem noch jeden Abend einen netten Bauern, der eine Reisegruppe mit Bergen von Stroh versorgt, ganz abgesehen von der dünnen Besiedelung Nordeuropas zur damaligen Zeit. Schon die Römer kannten Feldbetten und gerade die Wikinger, die halb Europa bereist haben und oft monatelang unterwegs waren, sollten doch auch auf die Idee gekommen sein, sich mobile Betten zu bauen. Was meint Ihr zu der These?
gehen wir davon aus das es sich um ein richtiges feldlager handel (auf militärisch bezogen) gabs bestimmt genug pferde ,selbst wenn es nur zum transport waren,güter ,nahrung und "lagerleben" diente. stroh und heu musste dann ohne hin besorgt werden.hat man nix trockenes zur hand muß mans vorort schneiden was am bei wildgräsern recht viel und schnell volumen zusammen bekommt. rechnet man unseren lebens stihl der morderne weg findet man schon nichtmehr soviel "luxus" ,das gibt not der lage und not macht erfinderisch :D . übernachted man nur an einem ort und will dann (am nextentag)weiterziehen im wald oder freiem feld,dann hat man jede menge baumaterial umsich herum da wird sich schon was findenlassen wie moos,trockenes laub, 10 hand voll frischgerupften grases und mehr ,oder gar weidenzweige wo man miteinander verpflechted als untergrund. man braucht nicht mal einvolles dach . einige äste zusammen von laubbäumen mit dem man einen regen schutz kreieren kann und unter großen nadelbäume hat man manchmal sogar vollständigschutz vor regen(solange kein blitz einschlägt). ich gehe mal von einfachen läutem aus, nicht von reicherem volk. ich selbst schlafe als wiki auf leinensack mit stroh/heu . da ich ein etwas wohlhabenderer handwerker bin hab ich auch n paar eingetauschte MÄÄÄHfelle drüber. und mal ehrlich ...selten so gut gepennt wie aufem lager :thumbup:
 
ich denke wenn man nicht immer zu 100% A sein muss ist das eine passable Lösung, denn es sieht nach Mittelalter aus und es lässt sich super darin schlafen
Gut, aber die Eingangsfrage des TE war "Schlafen in Heerlagern 9./10. Jahrhundert... und nebenbei befindet sich der Thread unter "Historische Grundlagen". Gerade mit diesen Betten werden immer wieder gerne Kompromise eingegangen. Und für die Besucher ist es dann auch der Aha-Effekt: Sieht nach Mittelalter aus, also hatte früher auch jeder ein Bett in seinem Zelt. Ich selber habe keines und brauche auch keines: ich schlaf gerne mal auf dem Boden und improvisiere mir etwas aus Naturmaterialien. Das sieht für mich dann mittelalterlich aus.
hast du auch n leinensack? nur mal so interesse halber
 
Jetzt läßt Du einfach mal das wilde Beitrag schreiben, und stellst Dich im Vorstellungsthread vor. OK?
 
Genau. Und zum Schlafen dann noch eine Wolldecke. Mehr brauchts nicht.
 

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