Schlafen in Zelten

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Gefragt wurde nach dem 12./13. Jhd. Die Türken standen meines Wissens 15xx ? vor Wien (auf jeden Fall sehr viel später). ;)
 
In den römischen Mannschaftszelten, wie schon gesagt für 10 Mann, war der Platz für einen Soldaten recht "groß" bemessen mit etwas um die 60 cm in der Breite. Also richtig zum kuscheln :whistling:
 
Mal anders herum gefragt: Bei einem Zelt wiegt allein die Plane, vor allem wenn sie naß ist (wissen wir ja alle) ziemlich viel. Daher nehme ich nicht an, dass jeder sein eigenes Pivatzelt geschleppt hat... Insofern wäre die Frage interessant, welche Mannschaftsgröße den Spagat zwischen Ballast und Funktion am ehesten meistert? Ein Zelt für 100 Mann wäre zu groß zum Transport, für 4 Mann müßte man aber zuviele einzelne Zelte mitschleifen. 10 Mann klingt in meinen Ohren sinnig, auch wenn gerne in Einheiten zu 12 gerechnet wurde - zumindest meine ich, das gehört zu haben :angel1
 
Wenn man (je nach Zeit) die Quellen ansieht, kann man sehen das es weit aus weniger Gestänge gegeben hat als heute(zuminsdest sieht es danach aus). die Versuche solche Zelte nachzubauen zeigen ja auch, das es mit mehr abspannung geht um den Mittelast zu positionieren (siehe Speichenrad). Ich denke ihr vergesst einfach, das bei vielen Heeren (z.B. Kreuzzüge) ein ganzer Tross mitgereist ist und damit auch Möglichkeiten für den Transport gegeben hat. Ich meine Proviant und andere Sachen mussten mit Ochsenkarren ja auch bewegt werden.
 
Es gibt einfache Soldaten zelte. Wie auch vom Bund bekannte "Dackelgaragen" Ein schönes Bild mit Zelten kommt aus der Zeit 1534. Hier
 
Ich denke nicht, dass für die einfachen Truppen auf Heerzügen Zelte bereitgestellt waren. Ich glaube eher an einfache Unterkünfte, die durch Material welches vor Ort vorhanden war, gebaut wurden. Laub- und Strohhütten, o.Ä. So wurde es auch in der französischen Armee der Napoleonik gehandhabt. (ecce: http://www.demi-brigade.org/ bei "Lager")
 
Original von Ragnar Also so weit ich weiss schliefen bei den Römern immer 10 Mann in einem Zelt.Und römische Militärzelte waren aus Leder.Von daher denk ich das grösssere Zelte sehr unhandlich gewesen wären.
Ein 10-Mann Zelt komplett aus Leder? Das hört sich für mich aber verflucht schwer teuer an!
 
hallo,so wie ich weiss bestand eine zeltgemeinschaft der römischen armee aus 10 mann die jeweils ein maultier dabei hatten.auf diesen maultier ist dann die allgemeine ausrüstung transportiert worden.ihre waffen und persönliche ausrüstung muste wohl jeder selber tragen.ich könnte mir vorstellen das dieses system auch später verwendet wurde.
 
Also ich würde die Variante des Einquartierens befürworten, wenn irgendwo ein Heuschober war, im Heuschober. Zelte sind einfach zu sperrig, wie oben schon gesagt. Im Napoleonischen haben, zumindest vor einigen Schlachten die Soldaten einfach aneinandergelehnt geschlafen, weil man im Schlamm kein Zelt aufbauen konnte. Oder auf die Muskete gestützt, und die Reiter haben in den Sätteln geschlafen. Gut, dementsprechend, war nach dem schlechten Schlaf auch die Kampfmoral. :whistling: :)
 
Hm ... war schon länger nicht mehr hier, habe aber trotzdem Fragen. Hatte der Feldmarschall - oder wie lautet die richtige Bezeichnung für den höchsten militärischen Dienstrang im 14. oder 15. Jahrhundert? - ein eigenes Zelt, oder eher nicht?
 
Seid gegrüßt, Freunde ! Prof. Dr. J.Dieffenbacher, "Deutsches Leben im 12. und 13.Jahrhundert", Band I Öffentliches Leben, Sammlung Göschen, Berlin 1919 Auszug: § 49 Das Heer auf dem Marsche "... Die Knechte wurden in Hütten (hütte) aus Laubwerk und Stroh untergebracht, während die Ritter Zelte hatten. Aus Zweigen gefertigte Hütten sind aus ältester Zeit belegt. Ammianus Marcelinus erwähnt sie als Zelthütten der gotischen Krieger. In einer derartigen Hütte starb Ludwig der Fromme auf einer Insel nahe bei Mainz." § 50 Das Zelt In diesem Abschnitt wird berichtet wie prunkvoll die Fürstenzelte ausgestattet waren. In Frieden Uwe vom Carolasee.
 
Ich denke auch, dass das heute beim Bund noch gebräuchliche 2 Mann Zelt indem jeweils einer eine Zeltbahn zur Verfügung hat, schon im späten Mittelalter gebräuchlich war (sicherlich nicht mit alu-gestänge und Zeltstoff :) ) Aus dem 30 jährigen Krieg sind am Anfang noch stattliche Zeltstädte bei den Heeren anzutreffen gewesen, sogar die Schankwirtschaft wurde im Tross mitgeschleppt; später gab es allerding fast nur noch Requirierung und Einquartierung. am Schluss waren die Soldaten so abgebrannt, das sie oft in Erdkuhlen (auch in den letzten Weltkriegen noch gebräuchlich ) oder tasächlich unter freien Himmel schliefen. Da 1618 nun noch nicht soweit vom Mittelalter weg war, nehme ich an, so verlief es meist auch in langen Heerzügen wie im 100 jährigen Krieg. Viele Grüße der Waldhamster
 
ich kann jetzt leider keine quellen nennen,aber ich stelle mal meine sichtweise der dinge dar... beispiel bundeswehr/nva....da hatte doch jeder soldat seine "eigene" plane bei,die auch als umhang/regenschutz genutzt worden ist und jedes stück aneinander geknöpft,ergibt ein grosses.fertig ist die grosse plane.gestänge bräuchte man ja mindestens 1-2,die vielleicht auch nicht so enorm lang waren und vielleicht auch zusammen gesteckt/gebunden worden sind. nur theorie....die praxis sah vielleicht ganz anders aus,aber ich bin mir da ziemlich sicher,dass es so gewesen sein könnte. auch meine ich,dass es wohl gar nicht so falsch ist anzunehmen,dass noch einige wagen/lastentiere mitgeführt worden sind für verpflegung,brennholz,etc.... siehe hannibal,der über die alpen kam(mit elefanten und brennholz)
 
Zelte gab es natürlich auch im Mittelalter. Es gibt eine Vielzahl von Bildern und Illustrationen, die das belegen. Wie Uwe vom Carolasee schon zitiert hat, waren Zelte wohl eher für die oberen Schichten bzw. die Hauptleute eines Heeres vorgesehen. Ich gehe auch mal davon aus, das es nicht für jeden Krieger oder Knecht ein Zelt gab. Allerdings gibt es auch Darstellungen z.B. aus den frühen 13. Jhd., die den Aufbau eines Kegelzeltes zeigen.
zelt16_ges.jpg
Quelle: Rolandslied, British Library, MS Landsdowne 782 fol. 34v-35. (frühes 13. Jh.) Wer einen einfachen Bogenschützen oder Lanzenträger darstellt, der möchte auf einer Veranstaltung wohl nicht nur einfach unter seinem Mantel nächtigen. Auf ein grosses Pavillon- oder Speichenzelt würde ich bei Darstellung eines solchen Charakters verzichten. Ein einfaches Kegelzelt scheint mir aber auch für die "niederen Ränge" durchaus angebracht und vertretbar.
 

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