Schmiedemarke

[Alex]

Hallo zusammen, weil ich grad eine mährische Bartaxt schmiede und fast fertig bin, stellt sich - rein hypotetisch - die Frage nach dem Einschlagen meiner Schmiedemarke. Ansich wäre das bei der Zeitstellung meines Wissens eher unüblich / unwahrscheinlich. (Wäre ja auch möglich, daß bei allen Funden aus der Zeit schon alles weggerostet ist. Bei Grabbeigaben wegen der feuchten Umgebung ja ganz natürlich. ) Beispiele von Schmiedemarken kenn ich erst aus dem späteren Mittelalter. Aber selbst da wäre meine Marke wohl auch nicht historisch korrekt. Grundsätzlich überlasse ich die Entscheidung in dem Fall dem neuen Besitzer. Mich interessiert aber die allgemeine Meinung zu diesem Thema. (Kann ja sein das sich die Frage für mich nochmal stellt). Stellungnahmen erbeten. Alex

 

[Shamrock]

Moin Alex, zu dem Thema Metallarbeiten/"Schmiedemarken" habe ich einen sehr feinen Link in meiner Linksammlung. Dort schaue ich öfters nach wenn es um das Schmieden geht. Ab Seite 140 kann man etwas über Schmiedemarken nachlesen, aber der Rest ist auch sehr interessant..... Link: http://www.http://www.soest.de/media/bildungkultursport/Soester_Beitraege_zur_Archaeologie_Band_5.pdf (Quelle: http://www.soest.de) Gruß Shamrock

 

[Alex]

Hallo Shamrock, Danke für den Link. (kannte ich schon. wohne nebenbei bemerkt gleich in der Nähe von Steyr und finde es irgendwie lustig das man in Soest fast mehr drüber weiß als hier. hab beim Lesen was dazu gelernt. der blick von außen ist halt doch ein anderer.) Die Frage die mich umtreibt ist eher wie das aus sicht der Darstellung / der DarstellerInnen heute ausschaut - Simmungsmäßig quasi. Thanks Alex

 

[EdgarDerSchmied]

Genau darüber habe ich auch nachgedacht letztens, da ich noch garkeine marke habe, und irgendwann mal eine brauch. Ich habe jetzt auch mal den teil der PDF in dems um Schmiedemarken ging Quergelesen, habe aber leider für meine Zeit nichts gefunden. Ich persönlich würde ja gerne eine marke haben, da es immer schön ist zu wissen, wer dein Werkzeug gemacht hat, auch wegen dem Werbeeffekt ( irgendwann wenn ich genug gelernt habe, will ich ja auch mal verkaufen) Ich Finde Schmiedemarken also immer gut, will mir damit aber keine nach Fund geschmiedeten dinge versauen. Ich recherchier noch ein Jahr oder so, und wenn ich dann nichts gefunden habe denke ich mir was aus und nehme es nur für neuzeitliche Projekte.

 

[Wyrd]

Ich selbst finde, eine Schmiedemarke gehört dazu. Sie sollte nicht total unpassend aussehen (ich würde z.B. komplette Namenszüge wie oft auf moderne Messern zu sehen, vermeiden), aber es zeigt, dass der Hersteller stolz auf sein Werk ist. Und das ist auf jeden Fall authentisch zu den Originalen

 

[Jonst]

@'EdgarDerSchmied: Für die Wikingerzeit, welche ja Dein Thema ist, bin ich bisher noch über keine Schmiedemarke gestolpert. Wäre natürlich toll wenn Du da was " ausgräbst"...

 

[Alex]

Also die meine besteht nur aus meinen Initialen - hab leider grad kein bild zur Hand, werd aber eines nachreichen. Ich hab meine schon lang und daher auch nicht extra für mittelalterliches gestaltet. Ich denke mal, da es für wikingerzeitliches eher ohnehin nichts historische gibt, solltes du dir einfach eine zulegen. Das Design kannst du ja halbwegs an deine Zeitstellung anpassen. Die "Marke" dann mit Qualität und gutem Ruf auszustatten sollte wichtiger sein als die Gestaltung derselben. (ich kenn eine Firma die habe über ein Jahr lang mit dem Entwurf des Logos verbracht. Kein Witz, ich arbeite da... ) Frage: In meinem mit Halbwissen angefüllten Hirn spuckt der Gedanke rum das "Ulfbert" so was wie ein Markenname war - nicht jetzt wgen dem Online Shop sondern "damals" schon... Kann aber sien das ich schon ein wenig spinne auf meine alten Tage..

 

[Jonst]

Ebenso LEUTFRIT und INGELRII... Langer Zeitraum in dem sie hergestellt wurden und aus mehreren Werkstätten.

 

[thorsten]

ich denke auch wenn vermutlich für handwerksgegenstände zumindest im frümi keine marken verwendet wurden, ist es spätestens ab dem moment in dem du sahcen verkaufen willst sinnvoll eine dezente kennzeichnung einzufügen

 

[EdgarDerSchmied]

Ja, ULFBERTH ist ein Name. Meines wissens nach wurde der aber nicht eingeschlagen und auch nicht geätzt wie gewisse leute behaupten, sondern als intarsiendamast eingelegt ( hab mal sone Doku geschaut, die hat aber auch behauptet, die ULFBERTHs wären aus wootz gewesen, also ?(

Für die Wikingerzeit, welche ja Dein Thema ist, bin ich bisher noch über keine Schmiedemarke gestolpert. Wäre natürlich toll wenn Du da was " ausgräbst"...

Also im Mastermyrfund war da nichts... Vielleicht finde ich noch was. Wen nicht, könnte man ja einen kleinen Thorshammer machen. Ist einfach zu machen, und ich kenne einen der hat nen Amboss.

 

[Alex]

alternativ kann man auch einfach mit einem kleinen, geraden meissel eine rune einschlagen. schaut dann zwar nicht immer 100% gkeich aus, aber das wäre egeal. oder einfach drei kreuze...

 

[Lazarus von Akkon]

Kreuze sind immer gut !!!!

 

[Shamrock]

@ Alex: Habe da noch einen Link der dich interessieren dürfte.... Link: http://www.jenny-rita.org/Annestamanus.pdf (Quelle: http://www.jenny-rita.org) Gruss Shamrock

 

[Alex]

Thanks

 

[Alex]

Kunde hat die Zustimmung zur Schmiedemarke erteilt (Authentizität hin oder her). http://www.mittelalterforum.com/gallery/index.php/Image/1631-jetzt-fehlen-nur-noch-die-Stiele/ Auf dem Foto sieht man sie so halb wegs.