Schwarzes Schaf ;)

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Glymur

Guest
... und wieder eine Idee ... und ein neues Thema. Welche Farbe hatte die Wolle der Schafe im Mittelalter? Bzw. gab es Funde von natürlich schwarzer Klamotte? Grund der Frage ist, das ich noch einen Stoff bei mir liegen habe, der feines schwarz, weißes Fischgrätmuster hat. Darsteller des einfachen TSandes wären bestimmt zufriden eine Farbpalette von weiß, braun bis grau und schwarz zu haben ;)
 
Hm. Skudde soll ja ein von die ältesten schafsorten sein - und genau die haben wir im Museumsdorf Düppel hier in Berlin. Letztes wochenende war schafscheren, und ein von die schönste bilder war zwei lämmer - ein pechschwarzes und ein schneeweisses - die mit einanser spielten wärend die mutterschafe "behandelt" wurde.
 
Wolle der Schafe im MA? So von schwarz für Skudden/Schnucken bis weiß, dazu die braunen Vorläufer von , z.B., dem Rhönschaf.
 
Wolle der Schafe im MA?
Ja, klingt vielleicht im ersten Moment blöd, aber die Tiere die wir heute haben sind Weiterzüchtungen und mit den Tieren von vor 1000 Jahren nicht identisch.
 
Rofl Die Tiere des Homi und die des Frümi unterscheiden sich schon, und Spämischafe sind eher grau als schwarz/braun Es gibt Gerüchte, das die Farbe Schwarz für den Klerus daher kommt, das schwarzer Wollstoff deutlich billiger als grauer/Weißer. Nur lässt sich schwarze Wolle nicht so leicht färben, was dann zu den weißen Schafen geführt haben soll. Die schwarze Hose/Kleidung auf meinem Avatar kommt daher, das im Bardengo und Derlingo die Erstlinge schwarze Wolle haben, die quasi unverkäuflich war, daraus wurde dann die bäuerliche/Arbeitskleidung gefertigt. Westlich davon treten dann die braunen Rassen auf (Mufflonfarbe), deswegen die oft gezeigten braunen Farben bei "einfachen" Leuten. Deswegen meine kritische Frage :Schafe , wann und wo? Bei der Wollqualität kannst Du wohl mal von C/D Qualität ausgehen. Höhere Qualitäten muß es allerdings auch gegeben haben, betrachtet man die teilweise feine Qualität der Stoffe.
 
O.K. Wußte nicht, das man die Frage so exakt beantworten kann. Arbeite an Westslawischer Darstellung um 1000. Wegen der Region der Darstellung könnte man es auf Haithabus Schafrassen begrenzen. Kennt sich da wer aus? Und kann jemand beantworten ob unterschiedliche Woll naturtöne kombieniert wurden?
 
Neben Skudden, Pommernschafen udn vielen andreren alten Rassen (sehr schöne Seite zum nachlesen: http://www.vieh-ev.de/Rassen/schafe.html), sind grade fürs Frühmittelalter in Nordeuropa natürlich noch die Islandschafe interessant. DIe gibts in allen möglichen Farben von Weiß bis Schwarz über die verschiedensten Braun und Grautöne. Und da es verboten ist, die Schafe auf Island mit anderen Rassen zu kreuzen, dürften die Tiere da noch sehr ursprünglich sein. Aber ich glaube zu dem Thema gabs auch schonmal nen Thread. Ansonsten kam es durchaus vor, dass verschiedenfarbige Garne miteinander verwebt wurden, so zum Beispiel bei Beinlingen aus dem Hafen von Haithabu (Fragment 2, Kette Dunkel, Schuss Hell). Wirklich schwarze Stoffe kenn ich jetzt nicht, sit womöglich auch nur noch schwer festzustellen, aber zumindest Naturbraune Stoffe kommen in Haithabu häufiger vor (Z.B. auch bei einem Klappenrock). Skudden sind sonst seit dem Hochmittelalter nachgewiesen, könnt das aber nochmal genauer checken bei Bedarf. Wird zwar auch gern als Wikingerschaf bezeichnet, aber woher genau das kommt weiß ich nicht. Sonst kann ich zu Skudden nur sagen, dass die so ziemlich die süßesten Lämmer haben:D
 
mhh also wäre wohl ein schwarzer wollfilzumhang doch nicht so abwähgig für mich ^^
 
Templer haben wohl auch das Problem mit schwarzer Kleidung (dienende Brüder ) Richtig schwarz gefärbt würde ja eigentlich gegen das Armuts Gelübte verstossen, weil sehr teuer.
 
@ Jungraban: Da ist es wieder , das Zeitproblem mit der Farbe der Schafe ;-) Noch bei Ernst Reuter kann man lesen, das sich ein mecklenburgischer Wollhändler darüber ärgert, das "Erstlingswolle" unter die gute Wolle gemischt wird. Bei Gründung der Templer war schwarze Wolle billig, dann Tradition, und am Ende ist dann schwarze Wolle schwer zu bekommen, und somit teuer. Wer also nicht , wie Schäfer und Bauern an der Quelle saß, hatte mit naturschwarzer Wolle ein Problem, sie wurde nicht gehandelt, wie heute. Weil die Schafrassen eben darauf gezüchtet wurden, immer früher zu "vergreisen".
 
Obwohl es natürlich nicht undenkbar ist, das Wolle auch billig schwarz gefärbt wurde. Ähnlich wie Tinte mit Galläpfeln. In Klöstern gabs ja wohl genug davon. Es gibt also immer noch sehhr wenig was wir wirklich wissen.
 
Hallo Bin gerade dabei ne neue Seite über Bauern im HoMi zu erstellen. Bin dabei auf folgendes gestoßen. "Dem Bauern war regional vorgeschrieben was er zu tragen hatte. In der Kaiserchronik aus der Mitte des 12. Jahrhunderts wird ihm vorgegeben das er "Nichts anderes als schwarz oder grau zu tragen hat. Rindslederne Schuhe und sieben Ellen für Hemd und Hose aus Leinentuch". Auch im bayrischen Landfrieden von 1244 wurde dem Bauern graue, einfache Kleidung und Rindslederschuhe sowie eine kurze Haartracht vorgeschrieben." Quelle : Goetz, Leben im Mittelalter Demnach müßte Braune wie schwarze Wolle reichlich und vorallem günstig zu bekommen gewesen sein. Jerome :)
 
beide Abhandlungen sin mir denn doch ein bisschen "Grob", wenn ich die Aussagen mit den 100-200 jahre älteren Zeichnungen der Sachsenspiegel vergleiche. Das Zuchtziel "weiße Schafe" für das Frankenreich um Paris ist ja schon im Stuttgarter Psalter zu erkennen.
 

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