Schweinsblasen

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Von Links nach Rechts: Pergament, Schweineblase, Rinderrohhaut.
Ganz klar! Damals wie heute: 25 Watt, 40 Watt, 60 Watt. :D Es könnte jetzt noch passieren, das die EU nach dem Verbot der 60 Watt Glühlampe nun auch noch die Verwendung der Rinderrohaut verbietet. :rolleyes:
 
Hier mal ein kleiner Vergleich zwischen den Materialien. Von Links nach Rechts: Pergament, Schweineblase, Rinderrohhaut. Lampen (Quelle: Fridebarth)
Eure Diskusion und die oben genannte Gegenüberstellung finde ich echt toll! Ich habe hierzu mal eine Frage in eigener Sache. Meine Frau macht darstellendes Handwerk (14Jh) auf dem Markt, nun muss ich ein Beleuchtung bauen, da die Marktstatuten schreiben das der MA-Stand bis 24Uhr offen zu halten ist (wers Versteht!). Habt Ihr eine Idee wie man den Spagat zwischen richtiger Standbeleuchtung und Autensität 14Jh schafft? Eigentlich wäre da ja nur Kerzen angebracht! Aber die sollten bei uns hinter Glas oder sowas wegen hoher Brandgefahr (Stoffe usw.) Aber Glas war ja nur den Reichen, Fürsten und Königen vorbehalten!?! Die schon in anderen Theart besprochenen Laternen aus Horn oder Glas sind wie ich finde auch für diesen Personenkreis. http://de.wikipedia.org/wiki/Glas#Waldglas http://de.wikipedia.org/wiki/Waldglas http://astor-versand.eshop.t-online...=/Shops/Shop10643/Categories/Camplive/Lantern In welchen JH sind eigentlich die Bauern oder Schweizer Laternen angesiedelt? Wie ich meine sind die erst später nach dem 16JH zu finden oder?
 
Also Kerzen sind schon ok . Bedenkt man was ihr an Beleuchtung braucht. Ebenso öl . Kerzen können aber auch aus talg bestehen. Unschlitt genannt. War oft auch eine Mischung aus talg und Baumharz. Besonderes gut geeignet ist hirschtalg. Man hört immer wieder das talgkerzen.stark riechen. Das kann ich nicht bestätigen. Ist der talg gut gereinigt, riecht es quasi nicht mehr oder weniger wie eine parafinkerze auch.
 
Standbeleuchtung ist schon vom Prinzip her völlig "un-A". Man arbeitete von morgens bis abends, also von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, danach begab man sich ins Haus bzw. zur Ruhe. Ihr habt also sowieso schon einen Kompromiss zu machen, da finde ich es nicht schlimm, wenn eure Beleuchtung elektrisch ist. Wegen Brandschutzbestimmungen wird euch eh kaum etwas anderes übrigbleiben. Und kein Mensch wird glauben, dass es anno 13ungrad schon elektrisches Licht gab! Da bringt ihr die Leute eher mit Kerzen, Laternen, Fackeln etc. auf eine falsche Spur. Denn sowas hält der normale Marktbesucher für "typisch mittelalterlich"" (und es passt ja auch irgendwie ;) ) Deshalb mein Vorschlag: Schafft euch mit indirektem Licht eine anheimelnde Beleuchtung. Bringt Leuchtmittel hinter Leisten an, dass man sie nicht sieht, versteckt Weihnachtsbaum-Lichterketten unter dünnem Stoff. Dann tut ihr den Auflagen Genüge, zerstört nicht den Eindruck und vermittelt keine falschen Informationen. Denn wie gesagt, keiner wird ernsthaft annehmen, dass es im Mittelalter schon elektrisches Licht gab.
 
Ich kenne Schweineblasen nur in der Verwendung mit Schwartenmagen ( :cursing: ) Sprich zwermatschtes Fleisch, Fett und Gewürze, die genaue Zusammensetzung kennt wohl nur der Zaubermeister der unsere Schweine und Rinder verarbeitet... Haltbar ist das Zeug, wenn man es erst Mal in die Blasen gefüllt und getrocknet hat total lange, Ich glaube die werden auch noch vor dem Trocknen gekocht. In wie weit das historisch ist weiß ich gar nicht...Da ich Schwartenmagen, Presskopp und das ganze Zeugs nicht so mag hab ich mich da noch nie mit beschäftigt.
 
Standbeleuchtung ist schon vom Prinzip her völlig "un-A". Man arbeitete von morgens bis abends, also von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, danach begab man sich ins Haus bzw. zur Ruhe. Ihr habt also sowieso schon einen Kompromiss zu machen, da finde ich es nicht schlimm, wenn eure Beleuchtung elektrisch ist. Wegen Brandschutzbestimmungen wird euch eh kaum etwas anderes übrigbleiben. Und kein Mensch wird glauben, dass es anno 13ungrad schon elektrisches Licht gab! Da bringt ihr die Leute eher mit Kerzen, Laternen, Fackeln etc. auf eine falsche Spur. Denn sowas hält der normale Marktbesucher für "typisch mittelalterlich"" (und es passt ja auch irgendwie ;) )
Genau man hat von Sonnauf- bis Sonnuntergang gearbeitet und wenn man davon ausgeht das der Handwerker sowieso nicht von Markt zu Markt zog und wenn Schlief er im Zunfthaus oder Gaststätte. Händler schiefen unter dem Ochsenkarren oder unter einer Planen (Saxonzelt). Von daher habe ich bei den ganzen Diskussionen um "A" langsam sowieso schon zum Teil den Überblick verloren (Aufgegeben). Einer seitz heißt es man soll ein Saxonzelt mit Leinen und nicht mit Baumwolle nehmen. Stühle kannte der kleine Handwerker nicht und Tische und Bänke sollten aus der Region und für die damalige Zeit bekannten Holzart sein. Parallel bin ich im Winter durch die ganzen Museen gelaufen. Anderer seitz war der Handwerker gar nicht auf Märkten unterwegs von daher schon mal "un-A". Aber wiederum will ich doch schauen das, das Ambiente was ich Baue doch alles zu meiner Frau Ihrem Handwerk und JH passt. Du siehst mein Dilemma Gruss v. F.
 
"Ambiente" ist das Stichwort. Das heißt, man sollte nix Neuzeitliches auf den ersten Blick erkennen. Ich würde es so machen, dass alles, was mit dem Handwerk und der Handwerkerin direkt zu tun hat, so korrekt wie möglich ist. Denn das wollt ihr zeigen und erklären, das ist eure Darstellung. Beim Rest muss man Kompromisse machen, das geht nicht wirklich anders. Solange man den Leuten nicht suggeriert, der gesamte Stand sei "genau wie im Mittelalter" kann man auch moderne Hilfsmittel verwenden. Das heißt nicht, dass man die nackte Glühlame von der Standdecke baumeln lassen muss - aber irgendwo muss das Licht ja herkommen und wenn Talglichter aus Sicherheitsgründen nicht gehen und es Laternen zu eurer Zeit noch net gab, bleibt nix anderes übrig als elektrisches Licht dezent zu verstecken. Im Freilichtmuseum wäre das ein No-go, aber da würde man die Leute ja auch nach Einbruch der Dämmerung heimschicken, wie es sich gehört.
 
Im Freilichtmuseum haben wir auch kein Problem, da meine Frau dann in einen der Häuser sitzt und das Handwerk vorführt! Aber vielen Dank für Deine Post, das hat mich wieder ein wenig aufgebaut. Ich werd mal nach unseren ersten MA-Märkten Fotos in die Galerie stellen Gruß v. F
 
Wir haben seit 2011 Lampen mit Schweineblasen im Einsatz, bislang haben auch alle überlebt. Beim Transport werden sie allerdings immer in eine Kiste gepackt, damit nichts "eckiges" die Lampem zerstört. Es wird auch meistens die ganze Blase genutzt, d.h. wir ziehen sie von unten über das Lampengerüst und nicht nur über die Stangen. Das wird dann zwar meisten nicht so glatt, hat aber auch seinen Charme. Die Blasen werden auch grundsätzlich geölt (Leinöl oder Speiseöl), da sie sonst bei feuchtem Wetter wieder aufweichen. ... demnächst werd' ich das auch mal mit Rinderblasen versuchen.
 

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