Schwert schmieden

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Sehr schön was Du da zeigst.Kann man eigentlich aus alten Sägeketten was brauchbares machen?Da sind doch auch mehrere Stahlarten drin.
 
Grüße dich Ragnar! Das Problem ist nur wie bekommst du die verschiedenen Stahl sorten sauber aufeinander geschmiedet! Das Material muss top sauber sein, da hast du ganz schnell allen möglichen Schmutz mit in den Stahl Gedängelt :D :D :D also an so eine Aktion habe ich mich noch nicht gewagt aber der Tag wird kommen :heupf1 Gruß Loki
 
wow. respekt. 8| wie lange musstest du rumexperimentieren um zu solchen resultaten zu kommen? hast du einen schmiedekurs gemacht, oder hattest du ein buch zur hand, oder hast du eifnach frei schnauze drauf losgegelgt?
 
UUps also gleich in den Fortgeschrittenenkurs wollt ich eigentlich net ;(.Du kannst Die Ketten gerne haben wenn Du magst.Ich werd es erst mal mit nem Flachstahl probieren :rolleyes:
 
Vielen Dank :D das finde ich nett von dir aber behalte ruhig deine Ketten! Vielleicht kannste dir ja ein Kettenhemd daraus machen :D :D :D denn wie gesagt ich traue mich noch nicht an ein solches Projekt :attention: Da werde ich heute mal lieber los zittern, und mich auf die Suche nach einem brauchbaren Stahl für ein Schwert machen :D :D Gruß Loki
 
Original von Loki....Da werde ich heute mal lieber loszittern und mich auf die Suche nach einem brauchbaren Stahl für ein Schwert machen :D ..../B]
Schade, dass ich den Thread nicht eher gefunden habe. Vielleicht hätte ich da früher helfen können. Ich bin bin ja MA-Schmied mit einiger Erfahrung, aber glücklicherweise auch mit guten Lehrmeistern! Thema Schwertschmieden: der richtige Stahl ist der mit den Eigenschaften, die zu den Anforderungen passen, und der richtig verarbeitet wurde. Ein Schaukampfschwert sollte ausreichend elastisch sei, damit es nicht bricht und dadurch jemanden verletzt. Da wäre also Federstahl die richtige Wahl, und er sollte dann etwas höher angelassen sein (ca. 300°C). Das Problem beim Schwertschmieden ist nicht die kleine Esse - die hatten die Schmiede im Mittelalter meist auch nur. Beim Schmieden macht man ja nur eine Partie der Klinge warm, um sie dann auszuschmieden. Die Kunst ist, mit dieser Technik eine glatte Klinge zu formen (mit einem 300 g-Hammer wird das wohl nichts, Hellobello! Meist geht nicht viel unter 1000 bis 1500 g, eher mehr!). Die lange Klinge wird einfach durch den Kohlehaufen durchgeschoben. Das eigentliche Problem ist eine Langesse für die Härtung, die man durchaus mal provisorisch bauen kann, wenn man nicht so häufig Schwerter macht. Hohe Temperaturen braucht diese Esse ja nicht, nur sollte die Klinge gleichmäßig und überall 800°C haben, bevor sie ins Öl kommt. Natürlich benötigt man auch ein entsprechend großes Gefäß und ordentliche Mengen Öl, sonst klappt die Härtung nicht. Ich verwende das billigste Salatöl des billigsten Supermarkts; als Lebensmittel ist das ohnehin nicht zu gebrauchen....Klinge ganz und gar eintauchen (sonst könnte das Öl brennen!) und kräftig bewegen, sonst härtet es nicht. Das Öl sollte nicht ganz kalt sein. Zum Anlassen sollte man die Esse nicht nehmen, weil dort die Temperaturkontrolle schwierig ist. Meist klappt es gut mit einem kleinen Gasbrenner, es geht aber auch ein Holzkohlegrill oder ähnliches, wenn man authentischer arbeiten möchte. Die Klinge nach der Härtung blank schleifen (nass! und nicht an rotierenden Werkzeugen, wenn sie nicht Nassschleifscheibe heißen) und nach Anlassfarbe vorsichtig anlassen. Scharfe Kampfklingen werden genau so gehärtet, aber nur mit 220-240°C angelassen. Sie werden natürlich anders vorgeschliffen als Schaukamofschwerter, und nach dem Anlassen auf dem Wasserstein scharf geschliffen. Das Schmieden langer Klingen braucht viel Erfahrung und, wie oben beschrieben, eine Menge spezieller Hardware. Freundliche Grüße Jean Collin
 
Vielen Dank Collin für deinen kompetenten Beitrag! Ich war heute bei uns in einer Daimler-Benz Lkw Niederlassung, dort habe ich den Werkstattmeister nach einer Lkw Plattfeder gefragt. Worauf der mir so ein Riesen Teil in die Hände legte und meinte viel Vergnügen :D Aber ich glaube das wird noch eine Weile dauern bis ich mich an das Teil heran wage. Da werde ich mir noch so manches an Wissen aneignen müssen! Ich werde mich wohl erst etwas zum studieren zurückziehen müssen :badewanne Gruß Loki
 
Original von Loki....Ich war heute bei uns in einer Daimler-Benz-Lkw-Niederlassung, dort habe ich den Werkstattmeister nach einer Lkw-Plattfeder gefragt. Worauf der mir so ein Riesen-Teil in die Hände legte und meinte: viel Vergnügen! Ich werde mich wohl erst etwas zum Studieren zurückziehen müssen :badewanne....
Sicher meinst Du eine Blattfeder. Das ist unter Umständen ordentliches Material zum Üben. Bevor Du aber etwas Aufwendiges daraus machst, wäre es gut, die Oberfläche relativ fein zu überschleifen, um festzustellen, ob die Feder Risse im Material hat. Sollte das der Fall sein, muss das beschädigte Material komplett weggeschliffen werden. Wenn Du in die Badewanne gehst: schwimm nicht so weit hinaus! Freundliche Grüße Jean Collin Viel Spaß!
 
Und ich komm wieder zu spät mit meinem Tip ;(. Bei den Blattfedern nicht die oberste und die unterstenemen wegen der Rostbildung. Den Tip hab ich noch bei der Marine gekriegt von nem altern Schmied..
 
Original von Ragnar.... Bei den Blattfedern nicht die oberste und die unterste nehmen wegen der Rostbildung. Den Tip hab ich noch bei der Marine gekriegt von nem altern Schmied..
Ein guter Hinweis, der sich wohl auf die Blattfederpakete bezieht! Aber ich meinte mehr die Materialrisse, die gerade bei defekten Einzelblattfedern (PKW-/Kombibereich, also VW Caddy oder Opel Combo) auf der "Zugseite" auftreten können. Unter Umständen ist hier das Material tatsächlich unterr Rissbildung gedehnt. Wenn man diese manchmal tiefen Fissuren nicht entfernt, arbeitet man Sollbruchstellen in sein schönes Messer ein, und das wäre schade. Im übrigen werden weltweilt in den Ländern der 3. Welt viele Messer, Macheten und Werkzeuge aus diesem "Schrott" hergestellt; von diesem Material geht kein Gramm verloren! Freundliche Grüße Jean Collin
 
Moin Moin, bevor ich vieleicht das ein oder andere zu diesem Thema sage eine kurze Vorstellung. Ich heiße Jan-Peter Naujoks, 25 Jahre, lebe gemeinsam mit meiner Frau auf einem Resthof in Theresienhof/Schleswig-Holstein und bin im Hauptberuf selbstständiger Blankwaffenschmied. Daher, Guten Tach alle Zusammen! Nun zum Thema, vielen Dingen die gesagt wurde kann ich beipflichten. Aber bevor ich nun alles zitiere werde ich einfach mal meinen Senf dazu geben. Es ist richtig das das Schwertschmieden eine heikle Angelegenheit ist und meiner Meinug nach die Königsdisziplin der Waffenschmiedekunst darstellt, denn Schwerter haben einen eigene Physik und bestimmte Sechsmegeln die eingehalten werden müssen um eine KLinge zu fertigen die sich wie die Verlängerung des eigenen Armes führen lässt. Balancepunkt, Percussionspunkte, Gewichtsverteilung, Klingenproportion und viele andere Dinge sind die Zutaten die richtig bestimmt werden müssen um eine saubere Klinge zu fertigen. Zum Stahl, grundsätzlich kann man alte Blattfedern und ähnliches ausrangiertes Material verwenden, es sorgfältig durch z.B. Abschliff oder Klangtest auf Makel untersuchen, doch die Gefahr das gerade dem Laien ein Fehler unterläuft ist meiner nach zu Hoch. Denn gerade bei Schau- oder Freikampfwaffen ist es äußerst wichtig das der Stahl makellos ist um zu vermeiden das die Klinge urplötzlich bricht, böse Splittert und vieleicht jemanden das Auge kostet. Daher wäre mein Vorschlag den Federstahl 56Si7 direkt ab Werk zu kaufen, eine gute Adresse dafür ist www.stahlbecker.de Dort bekommt man auch Kleinmengen falls man nicht gleich ein paar Sechsmeterlängen abnehmen will :) Ich denke man muss nicht allzu konkret werden was die Zeit für dein Schwert angeht, ein sich stark verjüngendes Einhandschwert mit 3/4 Hohlkehle, geraden Parier und Scheibenknauf sowie einer einfachen Lederwicklung ist eigentlich ein zeitloses Schwert welches typisch für breit gefächerten Zeitraum des "Mittelalters" ist. Detailierte Vorlagen mit Maßen kannst du zum Beispiel aus der Zeitschrift Schwert&KLinge entnehmen. Hoffe ich konnte etwas helfen, Jan von der Waffenschmiede Underberg
 
55Si7 ist jetzt 56Si7? Komisch. Hallo werter Schmied, du kannst mir doch sicherlich sagen wie man das konische Langloch in den Schwertknauf bekommt? Ich habe schon an bohren, und ausmeisseln gedacht, aber mit 4mm Bohrern so exakt ins Material?!? Zur Erklärung: Ich bin gerade dabei mir ein Einhänder aus 55Si7 zu schleifen. Jetzt stellt sich mir die Frage wie den Knauf zu machen. Ich denke mal vom Rundstahl auf der Drehbank. Aber das Loch? Keine Ahnung.
 
Moin hello, 55Si7 war die alte Bezeichnung, 56Si7 die neue...ist aber im Endeffekt schiet egal weil der Stahl hat sich nicht verändert. Hehe, ja die Knauföffnung für den Erl hat mich auch lange beschäftigt. Ich würde an deiner Stelle davon ablassen einen sich verjügenden Erl zu schleifen, lass ihn lieber durchgehend in einer Breite stehen bzw. wenn dir das zu breit ist verjüngst du ihn nur an einer Stelle auf eine schmälere Breite. Als Beispiel wenn dein Erl eine Gesamtlänge von 15cm und dein Knauf 4cm lang ist dann hat dein Erl vom Parier aus gesehen auf 10cm länge eine Breite von z.B. 2cm und auf 4cm länge eine breite von 1cm. Nun setzt du am Knauf 1cm breit Bohrung an Borhung und könntest dann, wenn du die Möglichkeit hast den Knauf glühend zu machen, die Bohrung mit einem passenden und gehärtetem Flachstahl durchschlagen. Kannst du den Knauf nicht wämen musst du die Bohrung auffeilen. Zum Punkt der Authentizität: Es gab Flach, Rund und Spitzerle...welchen du davon nun verwendest ist eine Sache deiner Möglichkeiten, aber Grundsätzlich ist am einfachsten und stabilsten die Flacherlvariante zu verwenden. Den Knauf aus Rundmaterial zu drehen ist natürlich eine gute Möglichkeit, da gibt es nichts gegen einzuwenden. Hoffe ich habe mich nicht zu kompliziert ausgedrückt. Beste Grüße aus Volcanus´Feuerkammer Jan Waffenschmiede Underberg
 
Hallo, Könnte man alles mal zusammenfassen? Welcher Stahl? Welche Form muss der Stahl haben? (Wie bei dem Thema "Schwertbau low Budget") Darf man den Stahl per Machine schleifen? Wie Härtet man den Stahl? Wie macht man den Knauf dran? Aus was besteht der Griff? Ist die Gewichtsverteilung sehr wichtig? Wie stark darf man das Schwert dann belasten? :whistling: :whistling: :whistling: mfg Ivan
 
Original von Ivan....Könnte man alles mal zusammenfassen?.....
Klar könnte "man". An wen hättest Du denn da gedacht? Ich weiß nur nicht, ob dann nicht das Forum platzt, denn man kann über jedes der von Dir aufgeführten Einzelthemen ein dickes Buch schreiben bzw. es gibt diese Bücher bereits. Daher schlage ich vor, dass Du sie Dir bei Interesse besorgst und sorgfältig liest; ich habe das auch so gemacht! Freundliche Grüße Jean Collin
 
Hallo Colin Kennst du vielleicht den Namen von dem vorgeschlagenen Buch? mfg Ivan
 
Oder, Kann man nicht einfach meine Fragen beantworten? Denn ich bin noch Anfänger und brauche keine perfekte Anleitung. Bitte ;( ;( ;( mfg Ivan
 
Original von Ivan....Kann man nicht einfach meine Fragen beantworten? Denn ich bin noch Anfänger und brauche keine perfekte Anleitung.......
Ivan, wir sind alle Anfänger oder waren es einmal. Und Anfänger brauchen immer die beste Anleitung, die es gibt, weil sie sonst zu viele Fehler machen. Und wer ist "man"? Wer hier im Forum sollte Dir ein persönliches Buch über das Schwertschmieden schreiben - denn kürzer geht es sicher nicht. Angenommen, jemand hätte gerade den Führerschein gemacht hat und fragte nun im Auto-Forum: "Erklärt mir doch mal ganz knapp und schnell, wie man so ein Auto baut, welches Material man braucht, wie man es verarbeitet und wie schnell ich dann damit fahren kann." Was glaubst Du, welche Antworten der bekommt? Du hast geschrieben: Welcher Stahl? > Antworten in Büchern über Werkstoffkunde, Stahlschlüssel, Roman Landes: Messerklingen und Stahl, H. Bergland: Die Kunst des Schmiedens usw. Welche Form muss der Stahl haben? > Das kann man eigentlich gar nicht beantworten, weil ich den Sinn der Frage nicht recht verstehe. Meinst Du die Verkaufsform? Der Stahl ist im günstigsten Fall flach rechteckig, quadratisch oder rund und hat schon einige Länge, damit das Ausschmieden nicht so mühsam wird. Nach der Formgebung wird geschliffen, dann wird gehärtet und dann kommt der Feinschliff, aber das ist alles in Büchern, z.B. über das Messermachen, ausführlich erklärt. Darf man den Stahl per Ma(s)chine schleifen? > Wer sollte Dir das verbieten? Hast Du denn überhaupt eine? Antworten auch hierzu in den Büchern über das Messermachen und Schmieden. Wie härtet man den Stahl? > Bücher über Werkstoffkunde, das Schmieden, das Messermachen, Roman Landes: Messerklingen und Stahl, Ingenieurtechnik Stahl usw. Wie macht man den Knauf dran? > Durch Vernieten Aus was besteht der Griff? > Aus der Angel (innen) und dann je nach Kultur und Zeitalter aus unterschiedlichen Materialien. Im MA häufig aus Holz mit Wicklungen aus Leder oder eher Rohhaut, später auch mit zusätzlicher Fixierung aus Draht. Ist die Gewichtsverteilung sehr wichtig? > Wenn es um Leben und Tod geht, sicher entscheidend wichtig! Wenn der Säbel nachher an der Wand hängt, ist sie unwichtig. Wie stark darf man das Schwert dann belasten? > Was verstehst Du unter Belastung? Meinst Du den Kampf auf Leben und Tod, Schaukampf, Schneidetests? Oder physikalische Prüfungen der Zugfestigkeit, Härte, Biegebruchfestigkeit, Schneidhaltigkeit o.ä.? Deine Fragen sind naiv und zeigen deutlich, dass Du keine Vorstellung hast, wovon Du sprichst. Ich biete Dir daher gern an, dass Du mich in meiner Schmiede in Wiesbaden einmal besuchst, damit Du eine vage Vorstellung von Metallbearbeitung bekommst. Ich denke, dann beantworten sich viele Fragen von selbst. Abschließend noch der Hinweis, dass man das Schwertschmieden sicher nicht aus dem Internet lernen kann. Und die Technik, die Hellobello angewendet hat, setzt auch Kenntnisse in der Metallbearbeitung voraus. Es gibt also keinen leichten, schnellen Weg! Freundliche Grüße Jean Collin
 
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... O.k. Da ich in der Schweiz lebe, wird es schwierig werden dich zu besuchen. Aber ich werde mein bestes geben. Ich würde dich gerne kontaktieren, wenn ich kommen könnt. Wenn es für dich in Ordnung ist. Danke für deine Informationen. Ivan
 

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