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Ragnar
Guest
Sehr schön was Du da zeigst.Kann man eigentlich aus alten Sägeketten was brauchbares machen?Da sind doch auch mehrere Stahlarten drin.
Schade, dass ich den Thread nicht eher gefunden habe. Vielleicht hätte ich da früher helfen können. Ich bin bin ja MA-Schmied mit einiger Erfahrung, aber glücklicherweise auch mit guten Lehrmeistern! Thema Schwertschmieden: der richtige Stahl ist der mit den Eigenschaften, die zu den Anforderungen passen, und der richtig verarbeitet wurde. Ein Schaukampfschwert sollte ausreichend elastisch sei, damit es nicht bricht und dadurch jemanden verletzt. Da wäre also Federstahl die richtige Wahl, und er sollte dann etwas höher angelassen sein (ca. 300°C). Das Problem beim Schwertschmieden ist nicht die kleine Esse - die hatten die Schmiede im Mittelalter meist auch nur. Beim Schmieden macht man ja nur eine Partie der Klinge warm, um sie dann auszuschmieden. Die Kunst ist, mit dieser Technik eine glatte Klinge zu formen (mit einem 300 g-Hammer wird das wohl nichts, Hellobello! Meist geht nicht viel unter 1000 bis 1500 g, eher mehr!). Die lange Klinge wird einfach durch den Kohlehaufen durchgeschoben. Das eigentliche Problem ist eine Langesse für die Härtung, die man durchaus mal provisorisch bauen kann, wenn man nicht so häufig Schwerter macht. Hohe Temperaturen braucht diese Esse ja nicht, nur sollte die Klinge gleichmäßig und überall 800°C haben, bevor sie ins Öl kommt. Natürlich benötigt man auch ein entsprechend großes Gefäß und ordentliche Mengen Öl, sonst klappt die Härtung nicht. Ich verwende das billigste Salatöl des billigsten Supermarkts; als Lebensmittel ist das ohnehin nicht zu gebrauchen....Klinge ganz und gar eintauchen (sonst könnte das Öl brennen!) und kräftig bewegen, sonst härtet es nicht. Das Öl sollte nicht ganz kalt sein. Zum Anlassen sollte man die Esse nicht nehmen, weil dort die Temperaturkontrolle schwierig ist. Meist klappt es gut mit einem kleinen Gasbrenner, es geht aber auch ein Holzkohlegrill oder ähnliches, wenn man authentischer arbeiten möchte. Die Klinge nach der Härtung blank schleifen (nass! und nicht an rotierenden Werkzeugen, wenn sie nicht Nassschleifscheibe heißen) und nach Anlassfarbe vorsichtig anlassen. Scharfe Kampfklingen werden genau so gehärtet, aber nur mit 220-240°C angelassen. Sie werden natürlich anders vorgeschliffen als Schaukamofschwerter, und nach dem Anlassen auf dem Wasserstein scharf geschliffen. Das Schmieden langer Klingen braucht viel Erfahrung und, wie oben beschrieben, eine Menge spezieller Hardware. Freundliche Grüße Jean CollinOriginal von Loki....Da werde ich heute mal lieber loszittern und mich auf die Suche nach einem brauchbaren Stahl für ein Schwert machen ..../B]
Sicher meinst Du eine Blattfeder. Das ist unter Umständen ordentliches Material zum Üben. Bevor Du aber etwas Aufwendiges daraus machst, wäre es gut, die Oberfläche relativ fein zu überschleifen, um festzustellen, ob die Feder Risse im Material hat. Sollte das der Fall sein, muss das beschädigte Material komplett weggeschliffen werden. Wenn Du in die Badewanne gehst: schwimm nicht so weit hinaus! Freundliche Grüße Jean Collin Viel Spaß!Original von Loki....Ich war heute bei uns in einer Daimler-Benz-Lkw-Niederlassung, dort habe ich den Werkstattmeister nach einer Lkw-Plattfeder gefragt. Worauf der mir so ein Riesen-Teil in die Hände legte und meinte: viel Vergnügen! Ich werde mich wohl erst etwas zum Studieren zurückziehen müssen :badewanne....
Ein guter Hinweis, der sich wohl auf die Blattfederpakete bezieht! Aber ich meinte mehr die Materialrisse, die gerade bei defekten Einzelblattfedern (PKW-/Kombibereich, also VW Caddy oder Opel Combo) auf der "Zugseite" auftreten können. Unter Umständen ist hier das Material tatsächlich unterr Rissbildung gedehnt. Wenn man diese manchmal tiefen Fissuren nicht entfernt, arbeitet man Sollbruchstellen in sein schönes Messer ein, und das wäre schade. Im übrigen werden weltweilt in den Ländern der 3. Welt viele Messer, Macheten und Werkzeuge aus diesem "Schrott" hergestellt; von diesem Material geht kein Gramm verloren! Freundliche Grüße Jean CollinOriginal von Ragnar.... Bei den Blattfedern nicht die oberste und die unterste nehmen wegen der Rostbildung. Den Tip hab ich noch bei der Marine gekriegt von nem altern Schmied..
Klar könnte "man". An wen hättest Du denn da gedacht? Ich weiß nur nicht, ob dann nicht das Forum platzt, denn man kann über jedes der von Dir aufgeführten Einzelthemen ein dickes Buch schreiben bzw. es gibt diese Bücher bereits. Daher schlage ich vor, dass Du sie Dir bei Interesse besorgst und sorgfältig liest; ich habe das auch so gemacht! Freundliche Grüße Jean CollinOriginal von Ivan....Könnte man alles mal zusammenfassen?.....
Ivan, wir sind alle Anfänger oder waren es einmal. Und Anfänger brauchen immer die beste Anleitung, die es gibt, weil sie sonst zu viele Fehler machen. Und wer ist "man"? Wer hier im Forum sollte Dir ein persönliches Buch über das Schwertschmieden schreiben - denn kürzer geht es sicher nicht. Angenommen, jemand hätte gerade den Führerschein gemacht hat und fragte nun im Auto-Forum: "Erklärt mir doch mal ganz knapp und schnell, wie man so ein Auto baut, welches Material man braucht, wie man es verarbeitet und wie schnell ich dann damit fahren kann." Was glaubst Du, welche Antworten der bekommt? Du hast geschrieben: Welcher Stahl? > Antworten in Büchern über Werkstoffkunde, Stahlschlüssel, Roman Landes: Messerklingen und Stahl, H. Bergland: Die Kunst des Schmiedens usw. Welche Form muss der Stahl haben? > Das kann man eigentlich gar nicht beantworten, weil ich den Sinn der Frage nicht recht verstehe. Meinst Du die Verkaufsform? Der Stahl ist im günstigsten Fall flach rechteckig, quadratisch oder rund und hat schon einige Länge, damit das Ausschmieden nicht so mühsam wird. Nach der Formgebung wird geschliffen, dann wird gehärtet und dann kommt der Feinschliff, aber das ist alles in Büchern, z.B. über das Messermachen, ausführlich erklärt. Darf man den Stahl per Ma(s)chine schleifen? > Wer sollte Dir das verbieten? Hast Du denn überhaupt eine? Antworten auch hierzu in den Büchern über das Messermachen und Schmieden. Wie härtet man den Stahl? > Bücher über Werkstoffkunde, das Schmieden, das Messermachen, Roman Landes: Messerklingen und Stahl, Ingenieurtechnik Stahl usw. Wie macht man den Knauf dran? > Durch Vernieten Aus was besteht der Griff? > Aus der Angel (innen) und dann je nach Kultur und Zeitalter aus unterschiedlichen Materialien. Im MA häufig aus Holz mit Wicklungen aus Leder oder eher Rohhaut, später auch mit zusätzlicher Fixierung aus Draht. Ist die Gewichtsverteilung sehr wichtig? > Wenn es um Leben und Tod geht, sicher entscheidend wichtig! Wenn der Säbel nachher an der Wand hängt, ist sie unwichtig. Wie stark darf man das Schwert dann belasten? > Was verstehst Du unter Belastung? Meinst Du den Kampf auf Leben und Tod, Schaukampf, Schneidetests? Oder physikalische Prüfungen der Zugfestigkeit, Härte, Biegebruchfestigkeit, Schneidhaltigkeit o.ä.? Deine Fragen sind naiv und zeigen deutlich, dass Du keine Vorstellung hast, wovon Du sprichst. Ich biete Dir daher gern an, dass Du mich in meiner Schmiede in Wiesbaden einmal besuchst, damit Du eine vage Vorstellung von Metallbearbeitung bekommst. Ich denke, dann beantworten sich viele Fragen von selbst. Abschließend noch der Hinweis, dass man das Schwertschmieden sicher nicht aus dem Internet lernen kann. Und die Technik, die Hellobello angewendet hat, setzt auch Kenntnisse in der Metallbearbeitung voraus. Es gibt also keinen leichten, schnellen Weg! Freundliche Grüße Jean CollinOriginal von Ivan....Kann man nicht einfach meine Fragen beantworten? Denn ich bin noch Anfänger und brauche keine perfekte Anleitung.......
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