SpäMi Messer

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Xerxes

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26160 Bad Zwischenahn
Hi Leute, dieses Messer ist nicht nach einem konkreten Fund gearbeitet, orientert sich aber an Messern des späten Hochmittelalters und Spätmittelalters. Für Markttauglich halte ich es allemal;-) Klinge aus 1.2442 Griffschalen aus europäischem Rinderknochen Pins aus Bronze Die Griffschalen sind nicht mit modernem Kleber aufgeklebt sondern durch die Bronzepins fest mit der Angel vernietet. Dazu habe ich die Bohrlöcher in den Griffschalen vorsichtig konisch aufgerieben und mit den Bronzepins vernietet. Zwischen Schalen und Angel habe ich lediglich etwas Schellack-Kopal-Gemisch aufgebracht um zu verhindern, dass Wasser eindringt. Die Griffschalen sind dierekt auf die geschmiedete Oberfläche gesetzt. Die Hamon/Härtelinie ist für mich selber überraschend. Ich habe die Klinge vollständig und ohne Lehmmanten gehärtet. Der Test mit Härteprüffeilen hat gezeigt, dass die gesamte Klinge gehärtet wurde, die Schneide scheint jedoch noch härter als der Rücken zu sein. Trotz der vollständig durchgehärteten Klinge hat sich diese recht ansehnliche Gefügeerscheinung gebildet??? Viel Spaß beim Gucken ... Gruß Jannis
 
Wie sind denn die Abmessungen? Mir kommt der Griff im Verhältnis zur Klinge fast etwas lang vor... Eine schöne Arbeit. Und so viel Arbeit. Ich bewundere die, die so was können. Aber ich weiß ja nun, an wen ich mich wenden kann, wenn ich da was brauche. :D Ich finde es schön, dass Du ohne Industriekleber gearbeitet hast. Gefällt mir echt gut.
 
Ich finde es schön, dass Du ohne Industriekleber gearbeitet hast.
Aber "noch" mit Industriestahl ;) Zur qualitativen Arbeit brauche ich ja nichts zu sagen :thumbsup: . Jannis,weist du das Verhältnis(am besten in Gewicht)von der Bronze ?. Gruß Maik
 
was für eine superschöne Arbeit... das Warten hat sich wirklich gelohnt. Wir werden den Tisch stets abräumen müssen, damit alle Blicke nur auf dieses schöne Stück fallen :allah Schon toll, wenn man so was kann!
 
Hi Leute, vielen Dank für eure Kommentare, hier die Maße: Gesamtlänge: ca. 224mm Klingenlänge: ca. 121,5mm Grifflänge: ca. 102,5mm Scharf: ca. 113mm Klingendicke am Ricasso: ca. 3mm Klingenhöhe am Ricasso: ca. 22mm Ja, mit der Härteerscheinung bin ich wirklich überfragt. Ich hab mir auch schon den Kopf darüber zerbrochen, bin aber zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Die Klinge hab ich im Härteofen gehärtet, Überhitzen der Schneide kann ich also ausschließen. Auch eine zu geringe Verweildauer im Ofen, so dass der Rücken der Klinge noch zu kalt war, kann ich ausschließen. Per Sichtfenster konnte ich kontrollieren, dass die Klinge vollständig auf Temperatur war. Ein Abkühlen der Klinge auf dem Weg vom Ofen zum Abschreckbad kann ich auch ausschließen. Ich kann mein Härtebad für Klingen bis ca. 350mm Gesamtlänge direkt bis vor die Ofenöffnung fahren. Es hat vom Ofen bis ins Bad keine Sekunde gedauert und rein von der Optik hat sich an der Schneidentemperatur nichts getan. Das einzige was mir noch einfällt, wäre, dass die Schneide eine längere Haltezeit hatte, da sie im Ofen ja auch früher auf Temperatur gekommen ist. Dadurch könnte die Karbidlösung in der Schneide weiter fortgeschritten sein, als im Rest der Klinge. Außerdem könnte die Schneide beim Abschrecken deutlich schneller abgekühlt worden sein, wodurch sich evtl. geringe Gefügeunterschiede ergeben haben. Das würde mich aber schon etwas wundern, da der 1.2442 ja nicht besonders umwandlungsfreundlich ist und bei dem Querschnitt ohne Probleme vollständig durchhärten müsste. Die Klinge ist ja auch vollständig hart, nur erscheint mir die Schneide etwas härter...
Aber "noch" mit Industriestahl
Muss ja auch irgendwie im Rahmen bleiben;-)
Jannis,weist du das Verhältnis(am besten in Gewicht)von der Bronze ?.
Es ist eine reine Cu-Sn-Bronze. Genaue Zusammensetzung kann ich nicht sagen, ist aber in jedem Fall eine Knetlegierung mit weniger als 9% Zinn. Gruß Jannis
 
Auch ohne konkreten Fundbeleg: Ein schönes Stück ! :thumbsup: Ich finde es da eher wichtig, daß man versucht diese, "derzeit" nicht, oder noch nicht durch Fund belegte Stücke, in "zeittypischer" Weise herzustellen.
 
Da bin ich mal auf Ulrich gespannt ;) aber was DA an Vermutungen geschrieben wurde,würde bei den ganzen Härtefehlern usw. ja wohl öfter auf diese oder andere weise vorkommen,kannst es ja als Klinge mit angesetzter Schneidlage deklarieren :D . Bei Bronze weiß ich bloß immer nicht ob es Gewichts oder Volumen%angaben sind,weiß nur das man nicht über 5-6 % Zinnanteil gehen soll wenn man es noch möglichst Spröd-frei verarbeiten will. Gruß Maik
 

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