Speer- / Lanzenlänge

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Moin erstmal an alle, Aus jetzt schon längerer Erfahrung weiß ich, das der Schaft nicht kürzer sein sollte als 2m, da man sonst zu nah an die Schwertkämpfer heran muss und auch im Schildwall eine zu kurze Distanz überbrücken kann. Mein eigener Speer ist 2,5m Lang und besteht aus ganz normalen 25mm Durchmesser Rundholz aus Kiefer aus dem nächsten Baumarkt. Hält bis jetzt immer noch und ist für den Anfang erstmal gut zu verarbeiten. Den nächsten Speerschaft werde ich aber auf alle Fälle aus Esche bauen und wenn es Autotechnisch möglich ist auf gesamt 3m Länge bauen. Das ist immer noch eine schöne Länge um den Speer als Kurz- oder Langwaffe zu benutzen. Ob das jetzt historisch ist oder nicht, kann ich leider nicht sagen. Aber oftmals entscheidet bei der Länge sowie so das Auto und nicht die Historie.
 
Also Esche hat sich bei mir voll bewährt. Habe meinen Speer nun fast drei Jahre ohne größere Probleme. Bei der Länge sind aber 3 Meter das Maximum. Mein Letzter war 2,80m lang. Das sieht zum Vergleich des Träger nicht großartig übertrieben aus. Man ist im Kampf außerhalb der feindlichen Reichweite, aber das Ding bleibt beim Marsch nicht an jedem Baum oder Dach hängen.
 
Ich hab meinen Spieß/Speer So Abgelängt, dass ich ihn gerade ins Auto bekomme und in Zimmer senktrecht stellen kann, das ist mit Spitze etwas über 3 Meter. Zumindest bei Wikingern gibt es Sagas, die beschreiben, wie lang die Speere waren, und sie scheinen zwischen mannshoch und länger geschwankt zu haben. Für das spätmittelaterliche Heer (mit aufkommenden Schusswaffen) gibt es befunde zu 2 typen Spieße gleichzeitig: lange (~4-6 meter), aber dünne Spieße mit denen der Reiter angegriffen wurde und kürzere (~2-3m), aber wesentlich dickere, die gegen Pferde eingesetzt wurden. die dicken wurden dann in einer Formation vorne gegen den Boden gestemmt, während die dünnen, langen aus zqweiter Reiche auf die Reiter gehalten haben - eine Art Igelformation.
 
Ich sehe auf diversen Veranstaltungen und Video von Kämpfen der Wikingerdarstellung immer wieder relativ kurze und schwache Speere , die kopfüber noch vorne stoßend geführt werden. Ist so etwas wikingerzeitlich belegbar ? Gerne geführt in der ersten Reihe und vom Vorstoßtrupp vor dem eigentlichen Schildwall. Diese kurzen Wurfsperre ( werden aber im Regelfall nicht geworfen ) , würde ich eher im " germanisch - römischen " Zeitraum einordnen. ?(
 
Ist das nicht die heutige Einsatzregel für solche Speere/Lanzen?? Die dürfen doch nur von oben nach unten bewegt werden... von wegen Sicherheit.... :thumbup:
 
Guten Morgen,
Wie lang würdet Ihr einen Speer eine Lanze machen? Was war in Mitteleuropa im 10. - 11. Jh. "üblich"?
Aus jetzt schon längerer Erfahrung weiß ich, das der Schaft nicht kürzer sein sollte als 2m...
Ich sehe auf diversen Veranstaltungen und Video von Kämpfen der Wikingerdarstellung immer wieder relativ kurze und schwache Speere , die kopfüber noch vorne stoßend geführt werden. Ist so etwas wikingerzeitlich belegbar ?
Einer der Fachautoren schreibt folgendes dazu: "Der Spieß , beim Gebrauche zu Pferde auch Speer genannt, die einfachste Stangenwaffe, ist in seiner ältesten Form ein Vermächtnis aus dem Altertume, und auch seine taktische Verwendung unterscheidet sich bis ins 12. Jhdt. in nichts von jener in der antiken Zeit. Der Spieß erscheint am Beginne des Mittelalters bei allen und auch den Babarischen Völkern als eine dünnschäftige Stoßwaffe mit langer und schmaler Stoßklinge. Der Reiter, wie der zu Fuß Streitende gebrauchen ihn in zwei gleichen Formen, die sich nur durch die Länge des Schaftes unterscheiden: Als Spieß oder Speer mit einer Schaftlänge von 3,5 bis 4m und als Wurfspieß (ger. pilum) mit einer Schaftlänge von 2 bis 2,25m. [Boeheim,1890,S.305] "Unter den Germanen ist sie (die Spießwaffe) die älteste und allgemeine Waffe und steigt später so sehr in der Achtung, dass nur dem freien Manne ihre Führung gestattet war: diese Schätzung des Spießes erhielt sich bis ins 9. Jahrhundert." [Boeheim, 1890,S.305] "Unter den vielen Spießformen mit verschiedenen Namen erscheinen zwei, welche in den meisten Ländern des Nordens verbreitet waren und beides sind Wurfspieße...[ ]...aus römischen Vorbildern erwachsen, der Ango in Aufnahme gekommen zu sein. Der selbe ist ein kleiner, schmaler Spieß mit fast meterlanger, dünner Dille, deren Schaft, rückwärts stärker werdend, in einer Reihe von Knöpfen endet. Das Spießblatt des Ango ist immer Bärtig, d. h. es besitzt beiderseits Wiederhaken. Der Ango hat sich, und fast in gleicher Gestalt, im nördlichen Europa als "Harpune", wenn auch nur noch zum Jagdzweck dienend, erhalten" [Boeheim,1890,S.305] (Auf den zweiten Wurfspieß, dem "Framea", den die Germanen verwendeten, gehe ich jetzt nicht näher ein.) "Ab Mitte des 12. Jhd nahm die Erfahrung aus den Kreuzzügen greifbare Gestalt an und veränderte die Form und Länge der Stangenwaffen grundlegend. Der Wurfspieß verschwindet allmählich aus den deutschen und Französischen Heeren (die Italiener behielten sie noch bei). Da Stangenwaffen hauptsächlich bei der Reiterei im Einsatz waren, war man nun bemüht ihre Wirkung zu erhöhen. Dies führte zur Ver längerung und Verstärkung der Schäfte. Bis dahin hatten sie am Schaftende nur eine durchschnittliche Stärke von 3,3 cm und eine durchschnittliche Länge vom um die vier Meter. Nun hatten sie eine durchschnittliche Dicke von rund 4,5 cm und eine ~ Länge von fünf Metern. [Boeheim,1890,S.311ff] "Bei der Infantrie war die Veränderung der Stangenwaffen im Laufe des 12.Jhdt. noch bedeutender. Sie hatte eine durchschnittliche Schaftdicke von 4,75 bis 5 cm und wurde wegen der extremen Länge und der damit verbundenen schlechten Führbarkeit und der stark eingeschränkten Bewegunsfreiheit so stark eingekürzt, dass sie nun nur noch selten eine Manneslänge weit überragten. Dies blieb dann in zahlreichen Varianten bis ins 17. Jhd. so in Gebrauch." [Boeheim,1890,S.312] Ich hoffe das hilft etwas weiter. :bye01 Wenn ich nacher nochmal Zeit & Muße habe, gucke ich nochmal was Seitz und Wagner zum Thema geschrieben haben. Quelle: -Handbuch der Waffenkunde, von Wendelin Boeheim, 1890, Reprint der Originalausgabe von 1890 nach dem Exemplar der sächsichen Landesbibliothek Dresden, Zentralantiquariat der DDR, Leipzig 1985 :D
 
Danke euch beiden, diese Waffe ist etwa nur 1,20 m lang und relativ leicht, da dieser Speer nicht mittig geführt wird, sondern am letzten hinteren Ende gefasst wird.
 
Habe mal was rausgesucht, damit ihr wisst, was ich meine ... ;) Moesgaard 2011 1:25 bis 2:50 ; insbesondere achtet auf die beiden Kämpfer linke Kämpferfront rechts im Bild vom Betrachter aus gesehen, weiße Hose und rote Tunika sowie grüne Hose und gelb-orange Tunika Link zum Film : http://www.youtube.com/watch?v=Rk1xv3plPq0
 
Hallo,
diese Waffe ist etwa nur 1,20 m lang und relativ leicht, da dieser Speer nicht mittig geführt wird, sondern am letzten hinteren Ende gefasst wird.
Ich denke, dass der "Original" das diese Nachbildung darstellen soll, eher zum werfen verwendet wurde. Der Schaft ist meiner Meinung nach für eine Nahkampfsituation zu dünn ausgeführt. Ein kräftiger Hieb der Gegeners mittels einer Axt oder einem Schwert..."knack"... und das "Stöckchen" wäre zerteilt und als Waffe in seiner Wirkung nutzlos.
...ist ein kleiner, schmaler Spieß mit fast meterlanger, dünner Dille...
Könnte vielleicht sein, dass es eine "Abwandlung" von dem aus dem Buch zitierten Spieß ist... Die Schaftlänge kommt zumindest ran...
Habe mal was rausgesucht, damit ihr wisst, was ich meine ... ;)
Laaaaangweiiiilllig... :rolleyes: Ich respektiere solche "Versuche" eine Schlacht(szene) nach stellen zu wollen, bin mir aber sicher, dass das mit dem realen Schlachtgeschehen nicht viel zutun hat. Die Sicherheit muss in diesem Falle vorgehen...das ist mir natürlich auch klar... aber trotzdem... :tanz01
 
Habe mal was rausgesucht, damit ihr wisst, was ich meine ... ;)
Laaaaangweiiiilllig... :rolleyes: Ich respektiere solche "Versuche" eine Schlacht(szene) nach stellen zu wollen, bin mir aber sicher, dass das mit dem realen Schlachtgeschehen nicht viel zutun hat. Die Sicherheit muss in diesem Falle vorgehen...das ist mir natürlich auch klar... aber trotzdem... :tanz01
Schon klar, Thomas . Is was für Langweiler , Wolin in Polen ist lustiger ... http://www.youtube.com/watch?v=NOYMQAre3qw&feature=related
 
Das ist sicherlich sehr Nahe an der Realität, aber auch ganz schön Wahnsinnig! 8| Das Video vermittelt aber sehr schön, wie schnell die "Strategie" und die "geplante Ordnung" ganz ganz zügig (meist unmittelbar nach Schlachtbeginn) und dann immer wieder in ein Heilloses Chaos mündet. Sehr "echt" und auch in heutigen Waffengängen aktueller Streitkräfte genau noch so und in der Reihenfolge zu beobachten! ^^ Was man in dieser "Schlacht" (gerade im letzten drittel) sehr gut sehen konnte, ist der gekonnte Einsatz von Stangenwaffen beider Parteien. Im übrigen ist mir (zumindest beim einmaligen Ansehen) kein einziger Kämpfer aufgefallen, der mit solch einem "Zahnstocher" wie im ersten Video auf dem Schlachtfeld zugegen war. :rolleyes:
 
Bin fündig geworden ; die Welt der Speere der Wikinger ist wohl so groß wie ihr " Reich " selbst. Als Literaturhinweis ist sehr gut : Hjalmar Falk - Altnordische Waffenkunde - von 1914. Mache hierzu einen neuen Tread auf, da auch Saxe, Schwerter usw. umfassend beschrieben werden.
 

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