Spielzeug

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Arandis

Guest
Schon wieder eine Suche von mir... Unser historischer Verein, Abt. MA, sucht Infos jeder Art zu Kinderspielzeug bzw. Kinderspielen aus dem MA. Wir würden gerne anlässlich eines "Tag des offenen Denkmals" eine kleine Vorführung dazu machen. Jugendarbeit. :D Nachwuchs anlocken! ;) Viel Zeit hatten die Wichte damals ja sicher nicht (jedenfalls die ärmeren Knilche) zum Spielen, aber irgendwie werden sie sich ja auch beschäftigt haben. Wer weiß was??
 
Tach, es gibt einige Funde von Spielzeug im Mittelalter. So z. B. Tonmurmeln, Tonfiguren, Kreisel usw. In dem Buch "Stadtluft, Hirsebrei und Bettelmönch" sind einige Sachen abgebildet.
 
In Haithabu hat man hölzerne Figuren, ich meine von einem Pferd und einer Ente gefunden. Aber ich glaube da hatten wir hier auch einen Thread, was genau es denn nun war, ob es nicht doch eine komplett andere Funktion hatte... Ansonsten gibt es auch Schiffsmodelle aus Haithabu, müsste ich aber nochmal nachgucken, was es mit denen auf sich hat.
 
Zwei Literaturtips kann ich Dir dazu geben: 1. Spiele und Unterhaltung im alten Europa (Wie der Titel schon sagt, hier geht es um das vorhandene im Mittelalter, habe im Notfall noch ein solches Buch da) 2. Das große Spektakulum: Das sind moderne Spiele, die man mit Kindern machen kann. M.E. ein sehr gutes Buch, aber wie gesagt, keine historischen Spiele
 
Original von Quorthon In Haithabu hat man hölzerne Figuren, ich meine von einem Pferd und einer Ente gefunden.
Aus der Haithabu- Galerie:
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Die Schiffsfiguren finden sich im Buch *Die Wikinger am Rhein* Habe nur kein Bild zur Hand. LG Fylgja
 
Wikingerschach kennt warscheinlich jeder, aber in Riebe gabs auch noch andere Sachen. Z. B. Zwei Leute mit Wollsäcken auf einem Baumstamm, mit dem Ziel den anderen herunter zu schubsen (mittels Schlägen per Wollsack). Ringewerfen auf Pflöcke in der Erde, Tauziehen. Alles sehr naheliegende und kurzweilige Spiele, die man mit Recht geringem Aufwand herstellen kann.
 
Hnefatafl war ein Spiel für Erwachsene, soweit ich das richtig begriffen habe.
 
Mit Wikingerschach war das Spiel mit dem Werfen von Holzklötzen gemeint. Es geht darum genau zielen und werfen zu können, um die gegnerischen Holzfiguren umzuwerfen.
 
Ganz ab mal von allem Ausgebuddelten und Belegtem: meine Mädels spielen sehr gerne mit Steinchen und Blättern und wenn sie dazu dann noch kleine Holzspähne bekommen sind sie glücklich. Sie spielen da auch Pferdestall damit, da braucht es nicht unbedingt ein geschnitztes Pferd, da tut es auch ein kleiner Ast auf den ein "Püppchen" aus Moos oder aus Blättern drauf reitet. Die Phantasie von Kindern ist herrlich! Es ist so gut wie alles möglich.
 
Original von Marc Aurel Mit Wikingerschach war das Spiel mit dem Werfen von Holzklötzen gemeint. Es geht darum genau zielen und werfen zu können, um die gegnerischen Holzfiguren umzuwerfen.
...das ist Kubb ;) Hnefatafl ist so was wie Mühle oder? Sieht zumindest so aus, hab es selbst noch nicht gespielt. LG Tom
 
Meines Wissen lässt sich Kubb für die Wikingerzeit nicht belegen. Oder hat da jemand andere Informationen?
 
Also ich denke, daß die Kinder nicht anders als heute wohl hauptsächlich (naja heute doch nicht mehr so hauptsächlich...) mit allem, was sich so in der Umgebung fand, spielten. Insbesondere, da sie sich wohl meistens draußen aufhielten.... Meine Maus spielt draußen gern mit Steinchen, Ästen, Schnecken, Holzstücken, Stoffresten, Wollresten, Gras, Blumen, Blätter, Nußschalen, trockenen Fröschen, Federn - eben alles, was sie so draußen findet - und erfindet damit die abenteuerlichsten Dinge und Geschichten. Ich kann mich auch noch dran erinnern, daß wir in Sandmulden "Suppe" aus Gras, Blumen und Wasser gekocht haben. Rindenstücke waren unser Geschirr. Und aus Holz- oder Rindenstücken haben wir Schiffe gebaut, mit einem Ästchen als Mast und einem großen Blatt als Segel. Viel Spaß beim Ausbuddeln der Phantasie und beim Spielen. Hrefna
 
Nein, Hnefatafl hat mit Mühle nichts wirklich gemeinsam. Hnefatafl ist ein Strategie/Kriegsspiel. Ziel ist es den König und seine helle Garde zu töten/gefangenzunehmen oder eben die gegnerische Seite auszumerzen (die dunklen Figuren). Vom Aufbau her ist Hnefatafl ein ungleiches Spiel. Die Seite des Königs nebst Garde ist in der Unterzahl und mittig im Brett angeordnet. Meistens verliert dieser Spieler auch. Die Herausforderung besteht darin gegen die dunkle Seite zu gewinnen. Mühle ist ebenfalls ein sehr altes Spiel (seit der Bronzezeit bekannt). Blütezeit ab dem 12. Jahrhundert. Ich bezweifle aber ebenfalls, daß Kinder damit gespielt haben mögen - aber so genau weiß ich bei diesem Spiel nicht.
 
Kleine Tongefässchen (Henkeltöpfe) in "Puppenstubengrösse", Mit Rosshaar gefüllte Lederbälle (dm ca. 10 cm), Holzkugeln dm ca. 6-12 cm (vielleicht Boccia oder Boule Spiel?), Drachen (das Abbild eines Jünglings, der hoch zu Ross einen Drachen steigen lässt, SpäMi um 1405), sehr detailliert gestaltete Tonpüppchen in Frauengestalt, diverse Ritter und lanzentragende Reiterfigürchen aus Ton (SpäMi), sowie ein "Ritterspiel" bei dem zwei mit Schild und Schwert bewaffnete Ritterpuppen mit Schnüren gegeneinander "antreten" (2.Hälfte 12. Jhd). Dann sind da noch viele Würfel, sowie Brettspielfunde. Allerdings weiss man nicht ob diese auch von Kindern gespielt wurden. Alles im Archäologischen Landesmuseum Konstanz zu bewundern. Oder teilweise im weiter oben bereits genannten Buch "Stadtluft, Hirsebrei und Bettelmönch".
 
Seit der Antike sind Puppen belegt, meist aus Stoffresten. Auch Bälle, Murmeln, Kreisel, Bänder...Im begüterten Haushalt wurde wohl auch Schach vermittelt. In der Neuzeit kamen dann z.B. das populäre Federball, Schlagball und andere Spiele auf. Es ist immer interressant, was Zeitgenossen schreiben. Viele Grüße der Waldhamster
 
Backgammon ist auch ein sehr altes spiel - wenn man die Vorgänger mit einbezieht kann man sagen, daß sein Ursprung schon im alten Ägypten zu suchen wäre - jedenfalls gibt es ein schöne Miniatur im Codex Manesse, die zwei beim Backgammonspiel zeigt :) Ansonsten gibts ein schönes Büchlein aus dem 13. Jhdrt. in dem Spiele und Spielregeln aufgelistet sind: Libro de los Juegos, Alfonso X el Sabio. Hier steht mehr: http://en.wikipedia.org/wiki/Libro_de_los_juegos
 
Nochmal schnell zu Hnefatafl: Wird auf einer Art Schachbrett gespielt. Gibt's mal mit etwas mehr oder weniger Feldern. Sieht also eigentlich gar nicht aus wie Mühle. Macht echt Spaß - wenn man solche Brettspiele mag... ^^ Und natürlich die berühmten Würfel... habe da mal einen in Birka erstanden mit Kreisaugen anstelle der normalen Punkte. Sehr schön. Doch die meisten sahen nicht besonders gleichseitig aus. :whistling: Ist das belegt oder arbeiten die Nachahmer wieder ungenauer als die Vorbilder? Weiß da jemand was?
 

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