Sigurdur da bin ich ganz auf Deiner Seite ! Das finde ich bis heute besser, als irgendwelchen gekauften Plunder. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, wo man als Kind aufwuchs ? Köln und Umgebung lag in Schutt und Asche. Was an Gardinen, Vorhängen, und anderen Heimtextilien da war, wurde "gerne" zu Kleidung umgearbeitet. Kinder Sandalen aus Autoreifen kenne ich aus Erzählungen, Hunger - und immer der Satz "ich hatte nur eine Puppe". Ist das vielleicht das Gefühl das sich bis heute erhalten hat, in einer zerstörten Umwelt auf zu wachsen, an der Seite Erwachsene die mit Aufbau und hamstern beschäftigt sind, "ich hatte nur eine Puppe" ein Sinnbild für Armut ? Für eine Angehörige habe ich die heute erhaltene nackte "eine" Puppe eingekleidet, und war erstaunt, das diese eine Puppe keinen Namen hat. Einerseits gehüteter Schatz, und andererseits nicht mal einen Namen ? Sicherlich ist diese Puppe geliebt worden, denn sie hat die Liebes Abnutzungen die solche Dinge nun einmal haben. Alles nicht so einfach... Deshalb wundert es mich, das ich hier so wenig über die kleinen Spielsachen hier erfahre. Im Kölner Stadtmuseum gibt es eine Vitrine mit improvisierten Dingen aus der Kriegszeit, zB einen Wasserkessel aus so einem Bombendings. Aber Kinderkram fehlt. Vielleicht müsste man auch noch genauer hin schauen, wo die Kinder von damals aufwuchsen und zu welchem Zeitpunkt. Sigurdurs Puppenhäuser, habe ich immer wieder mal im Sperrmüll stehen sehen, und war schon als Kind erschrocken, das man das so weg wirft, wo man die verbaute Liebe auch nach Jahren noch sehen konnte.