Surcot aus den Taymouth hours

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Vilwarin

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Hallo, leider habe ich mit der Sufu nichts gefunden, deshalb eröffne ich ein neues Thema. Vor einigen Monaten bin ich über die Taymouth hours aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gestolpert. Dort gibt es einige Szenen von Damen auf der Jagd. Ungewöhnlich für mich waren hier einige wahrscheinlich mit Pelz gefütterte, schienbeinlange, seitlich geschlitzte Surcots. Hier ein Beispiel: http://www.bl.uk/catalogues/illuminatedmanuscripts/ILLUMIN.ASP?Size=mid&IllID=29069 (Quelle: British Library) So ein Jagdkleid würde mich schon sehr reizen, aber das Stundenbuch ist die einzige mir bekannte Quelle, und dazu noch englisch. Hat vielleicht jemand schon mal solch einen Surcot in einer anderen Quelle gefunden? Vielen Dank schonmal.
 
Dein Link ist toll, Singa. Richtig sexy. Ich habe noch zwei weitere Bilder wie die im Link aus Nordeuropa (Norwegen?) gefunden. Der Frisur nach scheinen es Männer zu sein, jedoch tragen sie überbodenlange Kleidung darunter. Verwirrend. Ich kann mir noch vorstellen, dass hierbei Männermode imitiert werden soll. Ich bin gerade am Überlegen, wie man es umsetzen könnte, ohne dass es nach GroMi aussieht. Ich tendiere im Moment zu etwa einer Hand breit kürzer als die Knöchel. Da der Schlitz erst relativ tief anfängt, würde ich noch Seitenkeile ab den Achseln einsetzen. Hat jemand noch eine Idee?
 
Das ist ein Kolbenpfeil, die kenn ich noch aus meiner Bogenschützenzeit. Wird zur Jagd auf Kleintiere wie den schockierten Hasen da verwendet. Erschlägt das Tier, statt es zu durchbohren, dadurch bleibt das Fell intakt. Gibt es geschnitzt oder als aufgesteckte Spitzen, Fundstücke dazu gibt es schon aus der Steinzeit, aber auch von den Wikingern. Bei dem Kleid auf dem Bild sind garantiert Keile eingesetzt, gerade kriegt man den Fall nicht hin. Wir haben mal was ähnliches aus der Not raus fürs 13. Jahrhundert adaptiert, weil das Kleid unten einfach nicht weit genug war(ein Meter Stoff ist auch bei schlanken Mädels ein wenig zu optimistisch gerechnet für einen Surcot) und der Originalstoff nicht mehr aufzutreiben war, einfach die seitlichen Keile mittig aufgeschlitzt, dann konnte sich die Trägerin wieder bewegen. Bodenlange Kleider behindern bei entsprechender Saumweite auch ohne Schlitze nicht wirklich, dafür brauchts dann aber eben mehr Keile. Der Gürtel kann genutzt werden um das Kleid ein wenig höher zu ziehen, damit man bei rennen nicht drauftritt. Mit weniger Keilen muss das Kleid gelupft werden, für Frauen natürlich nicht praktikabel, weil man sich nackt macht. Also schlitzen. Und dann wurde sicher darauf geachtet, dass die Körperöffnungen von möglichst vielen Schichten Stoff bedeckt wurden.
 
Ja, also ich glaub nicht, dass es den Damen an Stoff gemangelt hat. Oder vielleicht doch (denke hier an den Pelz)? Wäre interessant zu wissen, wer diese Frauen sind. Vor allem im Vergleich zu den Damen mit den bodenlangen Kleidern. Es gäbe immer noch die Möglichkeit, das Kleid, wie auf anderen Bildern der HS zu sehen, ca. einen Fußbreit hochzuknüpfen. Auch interessant. Beides lässt jedenfalls den Pelz darunter erkennen. Hochheben ist durch das Kleid darunter ja auch kein Problem. Aber es ist schon praktisch, wenn der schwere, da mit Pelz gefütterte, Surcot ncht so sehr runterzieht (von einem meiner Surcots bekomme ich Rückenschmerzen, wenn ich ihn zu lange trage).
 
Das Forum lässt mich leider nicht editieren. Noch mal zu den tiroler Damen: der moderne Mensch in mir sieht noch zwei Gründe. Das kostbare Futter des Surcots bzw. der kostbare Stoff der Kotte ist jederzeit sichtbar. Und dann fällt mir noch das Schönheitsideal der sehr schlanken Frau ein. Wie zu sehen im Surcot der Leonor von Kastilien aus dem 13.? Jahrhundert. Habe das Buch grade nicht da. Da lägen aber wiederum fast 100 Jahre dazwischen. Aber wer weiß? Spanien ist ja so ein Fall für sich.
 
Mir sind diese Kleidungsstücke in dieser kurzen form nur aus den Taymouth-Hours bekannt, und in dem Fall nur in Verbindung mi der Jagd. Was ja auch Sinn macht, wenn man die Bewegungsfähigkeit betrachtet. Im ollen Lehnhart ist das Kleidungsstück als "Pelicon" also als "mit Pelz gefüttert" aufgeführt.....ab dem 15. dann aber auch in über-bodenlang, mit optischer Nähe zum Gardcorps (im Schulterbereich).....Ich hab das Thema seinerzeit nicht weiter verfolgt...aber evtl nützt dir der "Pelicon" zur weiteren Recherche...
 

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