Tempelritter - Hüter oder Vernichter?

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Andreas83

Guest
Hallo beisammen. Ich habe jetzt eine mal andere Frage zum Thema Tempelritter. Ja, ich meine speziell Tempelritter und nicht Kreuzritter. Weitaus verbreitet ist ja die Meinung, dass der Orden gegründet wurde, um im heiligen Land die Pilger zu beschützen. Nach und nach wurden sie mächtiger und reichter etc, etc. Aber darauf will ich nicht näher eingehen, da es für meine Frage nicht relevant ist. Ich habe auch andere Lektüre gelesen, in der die Behauptung aufgestellt wird, dass der Orden die westliche Welt vom Christentum befreien wollte. Und dies sei auch der wahre Grund ihrer Verfolgung gewesen. Denn während der Kreuzzüge erkannten oder fanden sie irgendwie die Wahrheit. Könnte mir aber vorstellen, dass sie vielleicht nicht gegen den Glauben ansich waren, sondern gegen die Kirche, die ja nach heutigen Maßstäben die Gläubigen damals ausnahmen wie fette Hühner und selbst wie in Sodom und Gomora lebten. Man sah ja z.B. in Jerusalem, dass es auch anders ging. Ich will jetzt nicht das Christentum nieder machen, da ich selbst gläubiger Christ bin. Habt ihr da mehr Infos oder Buchtipps für mich? LG
 
Vergessen zu Schreiben: Ob für oder gegen diese These. Ich will nur mehr über den genauen Hintergrund der Tempelritter erfahren.
 
Also, zu den "Tempelrittern" gibt es Lektüre die Masse! Das meiste Schwachsinn³! Der Orden wurde verleumdet, und das weil er so "reich" war, um an de Kohle zu kommen! Nicht die Mitglieder waren reich, sondern die Gemeinschaft hatte Besitz angesammelt, damit konnte sie z.B. bewirken, das hier eingelegtes Geld unterwegs zur Verfügung stand, ohne das man es zur Pilgerfahrt mitnehmen musste. An diesen Besitz wollten nicht nur der französische König sondern auch andere. Deshalb wurden sie auf´s übelste Verleumdet und dies Verleumdungen werden auch heute noch von " Populärwissenschaftern", Esotherikern und anderen Gebetsmühlenartig wiederholt und ausgeschlachtet. Von 2 Rittern auf EINEM Pferd bis Homosexualität, Teufelsanbetung bis eben Abschaffung des Christentums und Besitz des "heiligen Gral" Jeder kennt die größe eines Araberpferds und das Gewicht einer Rüstung des Hochmittelalters. Hallo, 2 kurze Mitteleuropäer wiegen je, durchtrainiert ,so ca 65 kg, Rüstung , Schild, Lanze sind ~ 25 kg. Welches Pferd trägt bitte 180 kg? Das zwei Ritter sich ein Pferd teilten , ist richtig, aber die haben wohl sehr selten zu zweit draufgesessen! Und genauso verhält es sich mit den anderen Mythen!
 
Das Pergament von Chinon entlastet die Templer bereits vom Papst persönlich von den Vorwürfen. Ich denke mal das Problem liegt heute wie damals in der Wahrnehmung der Menschen. Die Templer wurden als Heretiker und Ketzer angeklagt, jedoch ohne Beweise und nur gestützt auf erfolterte Geständnisse. Vielleicht waren einige oder auch alle Templer Arianer, aber hatten sicherlich nicht vor, die Westliche Welt zu entchristianisieren. Das sie mit einigen Ansichten der Katholischen Kirche wohl nicht so einverstanden waren (Stichwort wieder Arianer) Ist wiederum allen Anschein nach richtig, führte allerdings nicht zu ihrer Verfolgung. Das hatte ganz andere Hintergründe ........
 
Das zwei Ritter sich ein Pferd teilten , ist richtig, aber die haben wohl sehr selten zu zweit draufgesessen! Und genauso verhält es sich mit den anderen Mythen!
Ähm...... nein. Es haben sich im Orden NIE zwei Ritter ein Pferd geteilt. Dieses Bild ist das Siegel von 3 Großmeistern gewesen und sollte vermutlich die Armut, Genügsamkeit, Demut und Brüderlichkeit im Orden zum Ausdruck bringen. Hat es aber im realen leben eher nicht gegeben ;-)
 
Auf Gründe der Verfolgung will ich nicht näher eingehen. Von "zu mächtig" bis "Satansanhänger" hab ich schon alles gehört/gelesen. Der letzte Punkt wird übrigens auch von der Luziferfraktion als bestätigt angesehen. Obs stimmt, keine Ahnung. Ist jetzt auch nicht relevant. Mir gehts speziell um das Vorhaben der Entchristianisierung. Aus welchen Gründen auch immer. # War es tatsächlich geplant? # Gibt es Fachlektüre zu diesem "Mythos"?
 
Zuletzt bearbeitet:
Lektüre gibt es sicherlich. Wenn mit "Fachlektüre" "wissenschaftlich" oder auch nur "ordentlich belegbare und logische Aussagen treffend" gemeint ist, wirst Du da wohl nichts finden. Denn woher könnte man denn (von "hab ich gehört/mein Opa hat's mir erzählt/eine Stimme sprach im Traum zu mir" mal abgesehen) wissen ob sowas tatsächlich geplant war? Normalerweise aus Schlussfolgerungen auf Basis möglichst zeitnaher Schriftquellen, Bildquellen, Realien, deren Echtheit und Glaubwürdigkeit kritisch geprüft wird. Und Historiker sind seid ca. 200 Jahren sehr scharf darauf solche Quellen (gerade wenn sie neu auftauchen) in Büchern zu prüfen, zu diskutieren und zu zitieren - das ist ihr Leben, dafür kriegen sie bescheidenen Lohn. Eine Quelle, die einen auch nur halbwegs haltbaren Hinweis in die Richtung gäbe, dass ein Kreuzritterorden das Christentum abschaffen wollen könnte, würde solch eine Erschütterung und so große Streiterei in der Welt (und den Büchern) der wissenschaftlichen Geschichtsforschung verursachen, dass ich (und viele andere hier) davon bestimmt gehört oder gelesen hätten. Zumindest ich kann das nicht behaupten (obwohl ich schon einigen Mist über die Templer gelesen habe) und sage deshalb: ziemlich sicher esoterischer/verschwörungstheoretischer Mumpitz. :wacko: Und in die Argumentation habe ich jetzt noch nicht mal einbezogen wie unlogische ein solcher Plan mit Blick auf alles was ich vom Mittelalter zu wissen glaube wäre.
 
Da hat Heidensohn wohl recht. Bücher mit diesem Thema gibt es bestimmt, aber belegbare Quellen sicherlich nicht. Zumal die Kirche bestimmt anders reagiert hätte. Also ich halte das für ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Ich habe mittlerweile so viele Bücher über die Templer aber in keinem von denen jemals einen Hinweis auf diese Theorie gefunden die einen auch nur im entferntesten darauf schließen lassen könnten ..........
 
Gegenfrage: Woher hast du denn das mit der Entchristianisierung (von der ich im übrigen gar kein bisschen glaube, dass es auch nur einen Hauch an Wahrheitsgehalt beinhaltet)?
 
Gegenfrage: Woher hast du denn das mit der Entchristianisierung (von der ich im übrigen gar kein bisschen glaube, dass es auch nur einen Hauch an Wahrheitsgehalt beinhaltet)?
Wenn man sich ersthaft mit Religion und Glauben auseinandersetzt (verstärkt dem Christentum), dann kommt man um den Satanismus nicht drum herum. Diese These habe ich in der satanischen Bibel gelesen. Und nein, nicht erst gestern oder so, sondern bereits vor ca. 4-5 Jahren. Daher habe ich bereits geschrieben, dass ich keine Ahnung habe ob es stimmt. Wäre ja auch ein guter Seelenfänger, wenn sogar die Elite des Christentums zu Anhänger Luzifers werden.
 
Ahso. Na dann geh ich mal davon aus, dass das ziemlicher Schmarrn ist. Irgendein - nennen wir es einfach mal - "Glaubensbuch" taugt einfach nicht für wissenschaftlich fundierte Fragen. Also ich glaub da is nix dran.
 
Wenn man sich ersthaft mit Religion und Glauben auseinandersetzt (verstärkt dem Christentum), dann kommt man um den Satanismus nicht drum herum.
Also, ich kenn 'ne Menge Leute, die sich sehr ernsthaft mit Religion und Glauben auseinandersetzen und trotzdem keine näheren Kenntnisse über Satanismus haben. 8) Wenn ich mich richtig erinnere, ist die satanische Bibel doch irgendwann in den 60ern entstanden und steht in der Tradition des modernen Satanismus. Mit mittelalterlicher Weltanschauung ist das also gar nicht vergleichbar. Imho wird da mal wieder ein eigenes Ideal auf die mystische Figur des Templers projiziert... :whistling:
 
Naja Urs, dann haben sie wohl Angst davor... Im Ernst, Satan gehört zum Christentum wie das Weihwasser auch. Fängt ja schon in der Schöpfungsgeschichte an und zieht sich bis zur Offenbarung durch. Ich finde, die Menschen früher haben sich mehr Gedanken darüber gemacht als wir heute es tun. Schon mal das Buch Hiob gelesen? Da ist der Teufel sogar ne Hauptfigur. Mit dem zweiten Absatz muss ich dir widersprechen. Man spricht zwar heute vom modernen Satanismus, sie selbst aber behaupten, dass dies der alte ursprüngliche Satanismus sei, so wie er auch im Mittelalter gehandhabt wurde. Wie auch immer, es ist nicht relevant ob alt oder neu. Ich hab schon eindringlich geschrieben, dass mich nur die Aussage dort aufmerksam gemacht hat. Ob sie sich auf "geheime Bücher" stützen oder nur die Gerüchte zu eigenen Zwecken nutzen weiß ich nicht. Hab ich auch schon geschrieben :) . Da ich mich noch nicht eingehend mit dem Orden der Templer beschäftigt habe, wollte ich halt mal schaun, ob ich irgendwelche Anhaltspunkte drüber finde. Mehr nicht. LG
 
Naja Urs, dann haben sie wohl Angst davor...
Das empfinde ich erneut als zu simplifizierend. :p Angst kann ein Grund sein, aber daraus abzuleiten, daß alle gläubigen Menschen, die sich noch nicht näher mit Satanismus befaßten, dieses aus Angst unterlassen haben - sorry, daraus wird kein Schuh.
Im Ernst, Satan gehört zum Christentum wie das Weihwasser auch. Fängt ja schon in der Schöpfungsgeschichte an und zieht sich bis zur Offenbarung durch. Ich finde, die Menschen früher haben sich mehr Gedanken darüber gemacht als wir heute es tun. Schon mal das Buch Hiob gelesen? Da ist der Teufel sogar ne Hauptfigur.
Ich kenne die Geschichte von Hiob. Sie ist alttestamentarisch und zeigt sehr schön, welche Rolle Satan damals aus jüdischer Sicht spielte. Er ist eben kein "Gegen-Gott", kein böses Prinzip, das dem guten gegenübersteht - nein, er ist zwar Verführer und Verderber der Menschen, aber er prüft im Auftrag Gottes die Frömmigkeit der Menschen und fungiert so quasi als Ankläger menschlicher Unzulänglichkeiten vor Gott. Satan als Widersacher Gottes wurde tatsächlich erst mit dem christlichen Glauben personifiziert. Daß die Menschen früher in größerer Furcht vor der Hölle und ihren Mächten lebten, denke ich auch. Ihr Weltbild war ja in viel stärkerem Maße religiös geprägt, als es heute der Fall ist. Ebenso werden sie auch verankert in der Verheißung des Paradieses gelebt haben.
Mit dem zweiten Absatz muss ich dir widersprechen. Man spricht zwar heute vom modernen Satanismus, sie selbst aber behaupten, dass dies der alte ursprüngliche Satanismus sei, so wie er auch im Mittelalter gehandhabt wurde.
Und wenn mir das ein Satanist so verkaufen wollte, würde ich mit den Worten eines großen deutschen Alltagspilosophen antworten ^^ "Bullshit! To-ta-ler Bullshit!" Wenn man im MA überhaupt von Satanismus sprechen kann, würde er sich auf das Verehren des personifizierten Satans als göttliches Wesen beziehen. Moderner Satanismus stellt aber die Freiheit des Menschen, zu tun, was ihm gut tut, auch auf Kosten anderer und entgegen moralischer Normen, in den Mittelpunkt. Satan kommt zwar auch als Person vor, ist hier aber imho eher eine Metapher für das, was Freud als Es beschreibt: das Verlangen nach möglichst rascher Triebbefriedigung und verdrängte Vorstellungen - Anteile der Persönlichkeit, die normalerweise kontrolliert und der Realität angepaßt werden. Teufelsanbetungen im MA hätten sicher nicht die Message "Mach kaputt, was Dich kaputt macht!" gehabt, frei nach dem Motto "Sei ganz Du selbst!" 8)
Da ich mich noch nicht eingehend mit dem Orden der Templer beschäftigt habe, wollte ich halt mal schaun, ob ich irgendwelche Anhaltspunkte drüber finde. Mehr nicht.
Heidensohn hat es ja schon bestens auf den Punkt gebracht, wie es da mit der historischen Wirklichkeit ausschaut. Aber als Story ist das eine schöne Idee für einen weiteren krassen Templerfilm. Vielleicht sollten wir mal ein Exposé verfassen... :D
 
@Urs: Super ausgedrückt. Meine Meinung, hab nur nicht die Worte gefunden um es so gut auszudrücken, ohne polemisch zu werden. Siehe Faust: "...Ich bin der Geist der stets verneint....". Danke
 
Ich würde, falls es das Bedürfnis gibt das Thema "Teufelsbild und -verehrung im Mittelalter" weiter zu diskutieren, anregen dies in einem eigenen Thread zu tun. Ich hätte da im Zweifelsfall auch zwei, drei Dinge zu zu sagen, habe aber keine Lust sowas im Ritterordensbereich zu machen. :angel1
 
Ich würde, falls es das Bedürfnis gibt das Thema "Teufelsbild und -verehrung im Mittelalter" weiter zu diskutieren, anregen dies in einem eigenen Thread zu tun. Ich hätte da im Zweifelsfall auch zwei, drei Dinge zu zu sagen, habe aber keine Lust sowas im Ritterordensbereich zu machen. :angel1
Super Heidensohn ! - Mach das, das wird bestimmt interessant ! :thumbup:
 
Zitat von »Heidensohn« Ich würde, falls es das Bedürfnis gibt das Thema "Teufelsbild und -verehrung im Mittelalter" weiter zu diskutieren, anregen dies in einem eigenen Thread zu tun. Ich hätte da im Zweifelsfall auch zwei, drei Dinge zu zu sagen, habe aber keine Lust sowas im Ritterordensbereich zu machen. :angel1 Super Heidensohn ! - Mach das, das wird bestimmt interessant ! :thumbup:
Das würde mich auch interessieren... :thumbsup:
 
Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kehren: Meines Wissens nach gab es bei den Templern in der Zeit von deren Gründung die durch Bernhard von Clairvaux auf dem Konzil von Troyes im Jahre 1128 verfassten Templerregeln, die zumindest bis zum Freitag, den 13. im Oktober 1307 Gültigkeit besaßen. Zumindest wenn ich mir die Fassung von 1128 (nach Körner) so anschaue, lese ich da eher was vom Gottesdienst, als von Teufelsanbetung. Zum Siegel schreibt Tante Wiki eine schönen Satz: "Das bekannteste Siegel ist das Rücksiegel der Meistersbulle, das später für die Besucher des Ordens in Europa verwendet wurde, und zeigt zwei gerüstete Ritter auf einem Pferd. Seine Deutung ist strittig. Es könnte auf das Armutsgelübde bei Eintritt in den Orden hinweisen, andere vermuten darin ein Symbol für den Grundgedanken der Brüderlichkeit, eine dritte Theorie besagt, dass die zwei Reiter eine Person seien, einmal als Krieger und einmal als Mönch. Während der Verhaftungswelle unter Phillip dem Schönen wurde es bei der Anklage als Beweis für homosexuelle Praktiken des Ordens bewertet." Ergo: Man kann sich die Dinge auch hindrehen, wie man will, wenn man was erreichen will. Mal ganz davon abgesehen: homosexuelle Praktiken des Ordens..... ?( auf einem Pferd??????? Das will ich sehen!
 

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