Naja Urs, dann haben sie wohl Angst davor...
Das empfinde ich erneut als zu simplifizierend.
Angst
kann ein Grund sein, aber daraus abzuleiten, daß alle gläubigen Menschen, die sich noch nicht näher mit Satanismus befaßten, dieses aus Angst unterlassen haben - sorry, daraus wird kein Schuh.
Im Ernst, Satan gehört zum Christentum wie das Weihwasser auch. Fängt ja schon in der Schöpfungsgeschichte an und zieht sich bis zur Offenbarung durch. Ich finde, die Menschen früher haben sich mehr Gedanken darüber gemacht als wir heute es tun. Schon mal das Buch Hiob gelesen? Da ist der Teufel sogar ne Hauptfigur.
Ich kenne die Geschichte von Hiob. Sie ist alttestamentarisch und zeigt sehr schön, welche Rolle Satan damals aus jüdischer Sicht spielte. Er ist eben kein "Gegen-Gott", kein böses Prinzip, das dem guten gegenübersteht - nein, er ist zwar Verführer und Verderber der Menschen, aber er prüft im Auftrag Gottes die Frömmigkeit der Menschen und fungiert so quasi als Ankläger menschlicher Unzulänglichkeiten vor Gott. Satan als Widersacher Gottes wurde tatsächlich erst mit dem christlichen Glauben personifiziert. Daß die Menschen früher in größerer Furcht vor der Hölle und ihren Mächten lebten, denke ich auch. Ihr Weltbild war ja in viel stärkerem Maße religiös geprägt, als es heute der Fall ist. Ebenso werden sie auch verankert in der Verheißung des Paradieses gelebt haben.
Mit dem zweiten Absatz muss ich dir widersprechen. Man spricht zwar heute vom modernen Satanismus, sie selbst aber behaupten, dass dies der alte ursprüngliche Satanismus sei, so wie er auch im Mittelalter gehandhabt wurde.
Und wenn mir das ein Satanist so verkaufen wollte, würde ich mit den Worten eines großen deutschen Alltagspilosophen antworten ^^ "Bullshit! To-ta-ler Bullshit!" Wenn man im MA überhaupt von Satanismus sprechen kann, würde er sich auf das Verehren des personifizierten Satans als göttliches Wesen beziehen. Moderner Satanismus stellt aber die Freiheit des Menschen, zu tun, was ihm gut tut, auch auf Kosten anderer und entgegen moralischer Normen, in den Mittelpunkt. Satan kommt zwar auch als Person vor, ist hier aber imho eher eine Metapher für das, was Freud als Es beschreibt: das Verlangen nach möglichst rascher Triebbefriedigung und verdrängte Vorstellungen - Anteile der Persönlichkeit, die normalerweise kontrolliert und der Realität angepaßt werden. Teufelsanbetungen im MA hätten sicher nicht die Message "Mach kaputt, was Dich kaputt macht!" gehabt, frei nach dem Motto "Sei ganz Du selbst!" 8)
Da ich mich noch nicht eingehend mit dem Orden der Templer beschäftigt habe, wollte ich halt mal schaun, ob ich irgendwelche Anhaltspunkte drüber finde. Mehr nicht.
Heidensohn hat es ja schon bestens auf den Punkt gebracht, wie es da mit der historischen Wirklichkeit ausschaut. Aber als Story ist das eine schöne Idee für einen weiteren krassen Templerfilm. Vielleicht sollten wir mal ein Exposé verfassen...