Zitat von »"SteuerBacchus"« Ich möchte zu der Helmzier noch ein paar Worte verlieren: Die Tatsache, dass es sowas beim deutschen Orden nicht gab, halte ich keineswegs für erwiesen. Viel eher ist meiner Meinung nach anzunehmen, dass Schlichtheit vor allem der militärischen Ausrüstung zumindest im 14. Jahrhundert nicht mehr allzu ernst genommen wurde. Helmzier findet man sowohl in den Schriftquellen als auch den Bildquellen, mir fallen da spontan das Schild Karls von Trier, die teutonische Apokalypse, die Wandbilder in einer Kirche in Königsberg ein. Dagegen spricht nach meinem Wissen nur eine, zu dem Zeitpunkt als die Helmzier überhaupt aufkommt, bereits etwas in die Jahre gekommene, normative Quelle, nämlich die ursprüngliche Ordensregel. Eine späteres explizites Verbot von Helmzier, oder eine Beschränkung auf bestimmte Ämter, wäre eigentlich zu erwarten, wie ich finde, eingefüht wurde es meines Wissens aber von keinem Hochmeister. Dazu möchte ich doch etwas sagen. Im 14. Jht mag Schlichtheit nicht mehr das höchste Gut gewesen sein, aber deine Bildquellen halte ich für nicht aussagekräftig. Die bekannten Hochmeisterwappen, welche das DO-Kreuz mit dem weltlichen Wappen kombinieren, mögen in den Gemächern des Hochmeisters gehangen haben. Auf dem Schlachtfeld trugen sie aber je nach Zeit, das einfache Kreuz, beziehungsweise später das so genannte Hochmeisterkreuz. Auch die Fahne, die ihn begleitete zeigt das Kreuz und nicht sein Wappen, wie man in der Banderia Prutenorum für die Schlacht um Tannenburg 1410 sehen kann. Die Deutschordens Apokalypse zeigt Propaganda. Das mir bekannte Bild zeigt einen Deutschordensritter, welcher mit Truppen des "Deutschen Reiches" siegreich gegen den Feind zieht. Der DO-Ritter soll eben für jedermann klar und deutlich erkennbar sein. Wenn ich in den Hintergrund schaue, fällt mir da eher auf, wieviele normale Krieger, einfache Helme Tragen. Die Helmzier mag bei Turnieren beliebt gewesen sein. Allerdings Verbot 1130 n. Chr. Papst Innozenz II. beim Konzil von Clermont diese. Und das wurde auch erst durch Papst Johannes XXII. 1316 n. Chr. wieder aufgehoben.