tongewichte

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Untersuchungen von frühmittelalterlicher KEramik besagen eindeutig, dass diese 700° oftmals nicht erreicht wurden, also kann es nicht zutreffend sein, dass nur Keramik gefunden wurde. Auch Tonwaren die nicht auf 700° gebrannt wurden sind Benutzbar, aber bestimmt nicht ewig.
Collin: Viele Naturvölker erreichen diese relativ hohen Temperaturen in ihren Ofenkonstruktionen aber nicht oder wenigstens nicht an jeder Stelle des Brennraums ihrer Öfen, vor allem nicht beim offenen Meilerbrand und beim Grubenbrand. Dann ist der Töpfer auf besonders früh sinternde Tonsorten angewiesen.
Als Klarstellung möchte ich hinzufügen, dass heutzutage Ton auf seine Sinterung untersucht wird. Ich bezweifle allerdings das dies damals stattgefunden hat. Früh Sinternde Tonsorten sind ab 1100° dicht, andere Sorten besitzen die Eigenschaft ab einer gewissen Temperatur dicht zu sein garnicht erst, was wohl auf die meisten Grobgemagerten Tone zutrifft.
 
Früh sinternde Tonsorten sind ab 1100° dicht, andere Sorten besitzen die Eigenschaft, ab einer gewissen Temperatur dicht zu sein, gar nicht erst, was wohl auf die meisten grobgemagerten Tone zutrifft.
Du hast völlig Recht, soweit dies die deutschen Industrietone und standardisierte Anwendungen betrifft. Dennoch gibt es in der Tat natürliche Tonsorten, die so früh sintern, dass man sie nach einem für unsere Verhältnisse niedrigen Schrühbrand benutzen kann, das habe ich in der Umgebung von Wiesbaden selbst probiert (Igstadt). Die Sinterung war ohnehin nie eine Forderung des mittelalterlichen Keramikbenutzers, dicht gebrannte Scherben gab es bei uns nicht vor ca. 1250. Bis dahin gab es praktisch nur Idenware, während man in China bereits fröhlich Porzellan fertigte. Der Schamottezusatz hat im Prinzip mit der Sinterung der Grundmasse nichts zu tun, kann aber dennoch dafür sorgen, dass eine gewisse Porosität bestehen bleibt. Das hängt aber auch von der Schamotte ab. Wir haben hier übrigens in der Pfalz (Hettenleidelheim) sogar Ton, der überhaupt nicht bei 'normalen' Brenntemperaturen sintert, nicht einmal bei 1.350°C. Es gibt übrigens Tonsorten, die auf Grund von Verunreinigung mit verschiedenen organischen Stoffen schon nach dem Trocknen sehr hart werden. Das findet man z.B. bei blauen und grünen Tonen, die Algen enthalten können. Nach dem Brand bei niedrigen Temperaturen ist der Ton mit verkohlten Resten dieser Verunreinigungen durchsetzt und ziemlich dicht. Das Verfahren machten sich mexikanische Indianer zu Nutze, indem sie Gefäße aus solchen Tonen nur am Feuer trockneten und dann mit Pflanzensäften tränkten. Diese Überzüge wirkten wie eine Glasur und machten die Gefäße vollständig dicht. Freundliche Grüße Jean
 
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Ich muss das wohl nochmals präzisieren, falls es hier Leute mit archäologischem Interesse gibt: Tonobjekte (also ungebrannte) zerfallen im Boden, wenn sie nicht über Jahrhunderte unter ganz außergewöhnlichen Umständen IMMER trocken geblieben sind - allein die Luftfeuchtigkeit kann zum Zerfallen führen. ... Webstuhlgewichte aus Bodenfunden, die die Zeiten intakt überdauert haben, werden also mit großer Wahrscheinlichkeit gebrannt gewesen sein, so meine (archäologisch laienhafte) Einschätzung.
Collin. Deine theoretischen Kenntnisse streitet auch niemand ab. Aber lies dir doch bitte nochmal die anderen Beiträge zur archäologischen Faktenlage durch. Da steht, dass ungebrannte Tongewichte die Regel und nicht die Ausnahme waren. Selbst Spuren von einem Brand sind eher eine Ausnahme. Theoretisch hast du ja auch recht, die Theorie des Verfalls zeigt sich teils auch in der Praxis, aber die Gewichte waren laut Aussage vieler Archäologen in unterschiedlichen Ausgrabungen nicht gebrannt.
 
ich danke euch vielmals für die vielen antworten . aber bitte fangt jetzt nicht an euch zu hauen 8) . posted einfach mal brauchbare links dazu. damit ist mir schon recht viel geholfen :thumbup:
 

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