Tragetaschen oder das Selbstverständnis der Frau im Mittelalter

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Z

Zinalee

Guest
Hallo Was benutzten die Leute denn früher als Tragetaschen? Rucksäcke? Taschen aus Blättern? Keine Ahnung^^ mfg
 
Gürteltaschen die sogenannten Pilgertaschen Körbe Kiepen
 
Und das von dir, Hermann sind jetzt alles was? Pilgertaschen? Oder was... Und die Körbe sind aus Holz, nehm ich an? Und aus was besteht der Rest? Und was sind Kiepen? Mfg
 
Für Körbe wurden üblicherweise Weidenruten verwendet (theoretisch gehen aber wohl auch alle anderen biegsamen Zweige). Eine Kiepe ist praktisch ein großer hoher Korb, der mithilfe von Trageriemen wie ein Rucksack auf dem Rücken getragen werden kann (schau doch mal hier: Kiepe).
 
Okay. Weidenruthen, stimmt^^ Und wie wurden die transportiert? Und was hatten die einfachen Leute so vom Dorf? Gabs da unterschiede? Sicherlich, von Adel und Normalbürger?
 
Original von Zinalee Und wie wurden die transportiert?
Da verstehe ich jetzt deine Frage nicht ganz, Zinalee. Meinst du, was in den Weidenkörben transportiert wurde, oder wie die Weidenzweige zu den Korbflechtern transportiert wurden? Ich bin immer davon ausgegangen, daß Weiden an Bachläufen und Weihern so häufig sind, daß das Material an den meisten Orten zur Verfügung stand, aber wenn ich so drüber nachdenke - wissen tu ich das eigentlich nicht. Vielleicht kann da jemand weiterhelfen, der sich mit Naturkunde im MA besser auskennt. Ansonsten eignen Körbe sich wohl, um alle trockenen Dinge zu transportieren, die nicht zu klein sind, um durch die Ritzen im Flechtwerk zu fallen. Eier, Brote, Holz, Schnitzereien... lebende Hühner und Gänse? ^^ Ich kenne mich fürs HoMi eigentlich nicht besonders aus. Aber ein Adliger hatte wohl überhaupt ein ganz simples Transportbehältnis: Diener ;). Die Vorstellung, daß ein Graf oder Herzog persönlich sein Hab und Gut mit sich herumschleppt, kommt mir zumindest etwas seltsam vor. Was ich nicht weiß, ist, ab wann bei den adligen Damen die Almosenbeutel aufkamen. Das wären kleine bestickte Beutelchen, eben für Münzen.
 
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nee, ich meinte eigetnlich, wie die Körbe transportiert wurden. Haben die die vor sich hergeschleppt? das geht doch nicht... Oder eben mit Riemchen, aber dann wären es ja Kiepen, wenn ich das richtig verstanden hab^^ Naja, stimmt. Beutelchen gabs bestimmt auch schon im HoMi... Die ham bestimmt auch schon gestickt... Danke, MfG, Zinalee
 
Original von Zinalee nee, ich meinte eigetnlich, wie die Körbe transportiert wurden. Haben die die vor sich hergeschleppt? das geht doch nicht... Oder eben mit Riemchen, aber dann wären es ja Kiepen, wenn ich das richtig verstanden hab
Öhm ... wie würdest Du denn heutzutage einen Korb tragen? Wieso vor sich hergeschleppt? Körbe gab es auch in tragbaren Größen. Die von Hermann verlinkten Bilder zeigen auf den oberen Bild eine Gürteltasche und auf dem unteren Bild die Pilgertaschen. Die waremn aus Wollstoff oder Leinen. Gestickt wurde durchaus, nur eben nicht von jedem. Nicht jeder konnte sich das Material dafür leisten und nicht jeder hatte überhaupt Zeit zum sticken. Daher haben einfache Leute auch nur einfache Beutel gehabt.
 
Ah, jetzt kapier' ich. Grundsätzlich hätte ich schon auf ganz simples Tragen getippt (ich hab auch einen Einkaufskorb mit Henkel, mit dem ich gerade ganz altmodisch die Einkäufe einer Woche vom Supermarkt zu Fuß heimgetragen habe - geht für kürzere Strecken ganz wunderbar). Dann kann man einen Korb natürlich auch auf dem Kopf tragen. Oder mithilfe eines entsprechenden Sattels einem Lasttier aufladen. Oder, wenn's weiter transportiert werden muß) auf einen Karren. Almosenbeutel kannst du hier im Forum ein paar wunderschöne anschauen: klick mich. Von La Veuve gemacht. Edit: Lisabeth war schneller. ^^
 
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Ach so. Gut. ^^ Okay. Also mit Henkel. Und wenn jemand auf ne Wanderschaft gegangen ist, der aber arm war, was hat der genommen? Einen Korb oder ist das zu teuer? Eher ne Tasche... Oder weiß ni.. (Sorry, dass ich so konkrete Sachen wissen will, wenn ihr es auch nich wisst, is es kein Problem^^ Oder wenn ich euch nerve mit meinen sinnlosen Fragen^^) Mfg,
 
Und wenn jemand auf ne Wanderschaft gegangen ist, der aber arm war[...]
Gegenfrage: Konnte denn jeder im MA so einfach "auf Wanderschaft gehen"? - Ein Großteil der ländlichen Bevölkerung war leibeigen. Wenn die "auf Wanderschaft gingen" (ohne Wissen ihres Grundherrn) waren sie gleichzeitig auf der Flucht. Da konnten sie an Hab und Gut wohl wenig bis nichts mitnehmen. Und wenn jemand arm war - was hätte der denn überhaupt schon groß transportieren sollen? Als Armer besaß er ja praktisch nichts.
 
Moin .. ich habe hier ein paar Fotos von zwei "Nachbauversuchen" aus Haithabu
100_Haithabu_12-07-2009.jpg
85_Haithabu_27-09-2008.jpg
96_Haithabu_27-09-20081.jpg
Mit Erlaubnis des Fotographens ;) Hergils
 
Ich glaube, wenn jemand armer auf Wanderschaft /Pilgerschaft ging, dann hatte der eh nicht viel mitzunehmen, nicht so wie heute, wo wir unser Schüsselchen haben, ein Trinkgefäss, zig mal Umziehsachen, frische Wäsche, Socken, ect. Ich denke an einen z.B. Pilgerer aus dem Homi er hatte das was er auf dem Leib trug und wenn er Glück hatte noch einen Mantel, den er auch als Decke nutzen konnte, der hatte sicherlich kein Zelt, kein Geschirr und Wechselwäsche dabei (wenn er schmutzig war hat er sich einfach mitsammt der Klamottem im Nächsten Bach "erfrischt". Wichtig war sicherlich ein Messer und nützlich sicherlich noch ein Stück Seil um irgendetwas festzubinden oder sich irgendwo hochzuziehen, ect., dieses Seil kann aber locker um den Bauch gebunden mitgenommen werden. Evtl. eben eine kleine Umhängetasche für etwas Brot, Wasser hat man mit der hohlen Hand im Bach geschöpft oder man hatte wenn man sehr viel Glück hatte einen Wasserschlauch dabei. Evtl. noch einen Wanderstab und einen reichlich grossen Hut als Regen und Sonnenschutz, das war´s
 
Es gibt noch zwei Tragemöglichkeiten: Die Kiepen für den Rücken; meist wohl aus Weidengeflecht, wurden mit Trageriemen über den Schultern getragen (wie bei der Weinlese heute auch noch). Ein Quersack Das ist ein Stoffsack, langes Rechteck, der in der Mitte eine Öffnung zum Befüllen hat. Man kann ihn dann über die Schulter oder um den Hals hängen, die Last wird rechts und links schön verteilt. Oder auch auf dem Rücken eines Tragtiers. Praktisches Teil, habe gerade einen genäht.
 

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